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Bergtour im Dezember 2014 06.01.2015


Von Kathmandu aus nur 5 Jeep-stunden nördlich liegt kurz vor der tibetischen Grenze das Dorf Sajabru Beshi. Das war der Ausgangspunkt für unsere 17 tägige Treckingtour über den Tamang Heritage, Langtang und Helambu Trek im nepalesischen Himalaya.
Im Dezember ist die touristische Saison bereits vorbei, auch dort kommt dann der Winter, dafür sind so gut wie keine Touristen mehr unterwegs. Und auch keine Gruppen mit sich schindenden Trägern.Allerdings sind dann auch viele Hütten in den höheren Gebieten verschneit und geschlossen.Die Temperaturen sinken schnell wenn die Sonne verschwindet und man findet dann den unvermeidlichen Weg zum warmen Ofen des Hüttenwirtes.
Oft brauchten wir für die Übernachtung nichts zu bezahlen, da die meisten Pritschen in den spartanischen Kammern eh leer waren. Die Bezahlung unserer vertilgten Berge von Reis und Nudeln waren ausreichend. Die Preise sind Staatlich vorgegeben und für uns bedeutend teurer als für die Einheimischen.Lesen und rechnen können nur einige, in der Regel rechnet man die preise selbst zusammen und bezahlt dann.
Oft lockte oder versuchte man uns ins Haus zu holen oder zum bleiben zu überreden.
Dabei wurden auch sehr einfallsreiche Tricks angewendet, so sollten wir Käsegeld mit in das nächste Dorf mit zur Schwester nehmen, zufällig wusste die dann schon Bescheid und hatte natürlich auch ein kleines Hotel und erwartete uns! Am nächsten Tag war es dann ne Tüte Mais für den Schwager, dann später ne Ingwerknolle für den Vater.
Am 8. Tag sind wir dann von Kyanjin Gompa aus zur Gipfelbesteigung des Tserko Ri (4984 m)
unweit des Langtang aufgebrochen. Mussten dann aber wegen vereistem Aufstieg und schlechten Wolken auf 4750 Meter umkehren. Der Blick von oben war super!
Nach 10 Tagen trennten sich unsere Wege, Andreas und Jenz wolten noch nach Süden ins Tropische.
Wir, Robert und ich setzten die Tour über Gosainkund nach Kathmandu über den Helambutrek fort.
Ab dem Tag 12 setzten dann teils kräftige Schneefälle ein,die unsere Passüberquerung auf 4600m
erheblich erschwerten.
Mal blauer Himmel mal dicke Wolken, aber wir kämpfen uns hoch, müssen spuren, der Weg ist immer schwerer zu finden. Der Schnee wird Knietief oft sind verwehte löcher und wir versinken bis zur Hüfte. Das raswühlen ist mühsam und die Luft dünn in der Höhe, wir kamen nur noch sehr langsam voran.
Großes Glück sind 2 Malaysische Frauen mit ihrem nepalesischen Guide und Träger.
Die halten sich aber oft mit Abstand hinter uns . Robert und ich wechseln immer wieder mit dem spuren und machen immer wieder Pausen. Erst spät erreichen wir den Pass und es ist nur noch 2 Stunden Hell.
Auch der abstieg ist weit und schwer, durch verwehtes Blockgeröll, immer wieder sackt man tief ein, sucht nach Steinmännchen die den Weg deuten.
Als es dunkel wird und einzelne Flocken fallen wird’s unangenehm (oder mulmig), der Höhen messe zeigt immer noch 4300m an, Phedi unsere Hütte liegt da unten im dunklen irgendwo auf 3700m. Nun kommen die Nepalis zum Einsatz denn die kennen den Weg ,der sich dann im dunklen auch wieder findet. So erreichen wir nach 10 Stunden harter Arbeit endlich die Hütte.
Wir stoßen mit Cola an und schlafen wie die Steine.
Am nächsten Tag neue Schneefälle,aber der Weg ist gut zu finden.
Am Nachmittag, wir sind wieder nur noch zu zweit, es schneit wieder, ist alles nur noch weiß um uns und die Wolken werden immer dichter, der weg nur noch schlecht zu erkennen, die Orientierung schlecht.
Wir kehren um und laufen in unseren Spuren zurück, vorm Dunkel werden sitzen wir wieder am warmen Ofen.
Am nächsten Tag bei strahlender Sonne sehen wir, das wir eigentlich nur ca. 20 min. von unserem Ziel entfernt waren.
Durch Salbaum und Rhododendron Wälder steigen wir immer weiter ab,es wird wärmer und der Schnee verschwindet, die Dörfer sind bewohnt und wir in der Zivilisation zurück.
Am letzten Tag in Chisopani gibt’s abends noch ein Erdbeben, nicht stark aber das Bett wackelt.
Wie wenn sich der Himalaya von uns verabschieden will. Es war ne super Tour!

Mario