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Drei Unterwegs... 20.03.2015

Vier Wochen zu dritt durch Nordchile, Bolivien und (ein Stückchen) Peru. Ein beeindruckender Teil Südamerikas. Dank gilt es an die Reisegruppe zu richten und besonders an Jochen, der während meiner Zeit jeden Morgen den Kaffee kochte... wenn das kein Urlaub ist... (-;

25.3.2015, Tag79, km 5043
Einhundert Kilometer bergab, oder eine Nacht im peruanischen Schuppen


Seit 4 Wochen sind wir nun bereits in den Anden unterwegs, immer zwischen 3600 und 4400 m. Nordchile, Bolivien, und jetzt Peru. 1800 km seit Putre, wo wir die Atacama Wüste verlassen haben. Ein Teil davon im relativ ,ebenen Altiplano, aber der größere Teil auf endlos nach oben oder auch unten windenden Serpentinen. Sieben oder acht Pässen über 4000 m, mit 4670 m, der höchste der die Grenze zwischen Chile und Bolivien markiert. Das die Luft dünn ist und das Rad fahren da oben doch anstrengender ist als sonst ist ja auch klar. Aber diese Strecke aus eigener Kraft, und unabhängig von allem zu meistern war die Herausforderung, und nun ist sie auch gelungen. Vor einer Woche sind wir, nach der Verabschiedung von Maik, der uns 4 Wochen begleitet hat, auch weiter gefahren. Ich noch etwas restkrank, aber der große Teil der Angina war schon überwunden.

Bereits vor 8 Uhr sitzen wir auf den Rädern und strampeln aus Pequio, auf 3200m heraus. Gestern Abend sind wir hier nach 35km abfahrt im dichten Nebel bei Sichtweiten von 10-20m, recht erfroren angekommen. Doch nun scheint hier wieder die Sonne und alles um uns herum strahlt in frischem Grün. Die Straße windet sich wieder über viele hunderte von Höhenmetern nach oben um anschließend wieder in ein Flusstal abzufallen. So ist Mittag und die Erfolgsbilanz ist bei einem geflicktem Schlauch,
und einem durchfahrenen Flusstal und dann wieder Stunden lang endlos nach oben zu kurbeln. Einsame und unbewohnter Strecke, da wohnen dann auch keine Hunde, das ist gut so, denn die wollen uns hier ständig auffressen. Unbewaffnet (Steine, Knüppel) fahren wir hier schon lang nicht mehr. Die gut 20kg Gepäck scheinen das Rad zu hindern wirklich vorwärts zu kommen, aber irgendwann erreichen wir dann den Abra Candorcenca Pass auf 4390m.Endlich, es ist der letzte! Die Freude ist trotz phantastischer Landschaft nur kurz, ein kräftiger Regen geht hernieder. Aber genau da erreichen wir die einzige Hütte weit und breit, wir trinken Koka -tee und warten ab. Der Tee aus den Blättern der Pflanze aus der auch Kokain hergestellt werden kann ist ein uraltes Getränk welches schon die Inkas nutzten um die Nebenwirkung des Aufenthaltes in der Höhe zu lindern. Es folgt wieder eine Abfahrt, gesamt Länge 100 Kilometer!, bis runter nach Nazca auf 500m. Wir sind dick und regendicht eingepackt und lassen es rollen. Die Straße ist wenig befahren, ein LKW klebt in der Felswand, zum Glück, auf der anderen Straßenseite geht’s fast Senkrecht nach unten, Leitplanken gibt’s nicht.
Langsam wird es dunkel und wir tauchen in eine Wolkenschicht ein. Es beginnt richtig zu regnen, im halbdunklen erreichen wir eine Handvoll Hütten mit Truckerrestaurant, wir inzwischen gut aufgeweicht fragen nach einem Schlafplatz, nach einigen Überlegungen bekommen wir einen Gerümpel schuppen angeboten, Wasser wird noch raus geschöpft, dann ziehen wir ein.Wir sind sehr zufrieden und am nächsten Morgen 6 Uhr geht die Sonne auf und wir wir starten zeitig. Bei guter Sicht können wir die Abfahrt, 52km Richtung Atacama Wüste genießen, es wird immer wärmer, wir werfen ein Kleidungsstück nach dem anderen ab. Die Landschaft ist wieder trocken, einige Säulenkakteen bringen grün ins Bild. Die Anden sind ein letztes mal überwunden.

Noch gute 300km durch die Atacama gen Norden nach Pisco, und von da aus ziehen wir
dann den Bus vor um nach Lima zu kommen.
So geht nach 3 Monaten unsere schöne, abwechslungsreiche, aufregende...., Radreise
ohne wirkliche Probleme nach 5300km zu ende.

Chile 09.02.2015 [zum lesen hier klicken]

Patagonien 23.01.2015 [zum lesen hier klicken]