Abschlussbericht: September 2009 04.10.2009
30.09.09
Die letzte Woche in der großen Welt…
Maik:
Da bricht doch schon die letzte Woche an. Gerade noch im Sultanat Oma geradelt und schon sind wir in Toronto, dem Abflugort der Tour.
Das letzte Ziel waren die Niagara Falls, riesige Wasserfälle, an der Grenze USA - Kanada, umgeben von Hunderten Geschäften, Restaurants und anderen „wichtigen“ Touristeneinrichtungen… es ähnelt ein wenig der bunten Welt von Las Vegas. Trotzdem sind die Fälle ein kleines Wunder für sich. Insgesamt weit über drei Millionen Liter fallen pro Sekunde in die Tiefe, die Luft ist mit Wassertropfen gefüllt und überall erscheint ein Regenbogen neben dem Anderen.
Na dann mal auf nach Toronto, wir befinden uns in einem sehr bewohnten Bereich Kanadas, jedoch gibt es rund um die Großen Seen Radwege, somit konnten wir ale großen Straßen umgehen und fuhren in der Millionenstadt ein.
Untergebracht waren wir ein letztes Mal über die Plattform
http://www.warmshowers.org und wurden wieder bekocht und ausgefragt. Zwei Tage Stadt besichtigen, in Cafes sitzen, viel einkaufen, einen Kaffee trinken und erst mal etwas essen. Dann ein Stück Kuchen und eine Runde durchs Bankenviertel, Chinatown und erst mal wieder in einem Cafe´ sitzen… (-;
Toronto ist ein wirklicher „Melting Pot“ , international, alle Religionen, kulturelle Viertel und Köstlichkeiten aus aller Welt – TipTop!!!
Der Abflug steht vor der Tür! Also Sachen packen, Räder ein letztes Mal in die Kisten und ab zum Flughafen… über Island landeten wir ohne Komplikationen in Frankfurt und wurden empfangen…
Die Ankunft zuhause
Mario:
Unsere Ankunft in Deutschland, nach genau 9 Monaten glänzender Abwesenheit war noch
ein richtiges Erlebnis.
Da wurden wir schon vom Paul und seiner Mutter in Frankfurt am Flughafen empfangen und zur Steigerung des angenehmen erwartete uns im Bus ein prall gefüllter Korb mit den nettesten Kulinarischen Köstlichkeiten, auf die wir so lang verzichten mussten! So wurden wir auf komfortabelste Weise zu unseren Familien transportiert, vielen dank auch dafür noch mal an euch beide.
Zur letzt Etappe der Reise konnten wir bei bestem Wetter gemeinsam mit 15 Freunden die
Coswig – Niederneündorf strecke radeln. Bei kräftigem Rückenwind, ohne Gepäck und mit Begleitfahrzeug waren es für uns die einfachsten 135 km, der letzten Monate. Natürlich wurde viel erzählt und gelacht, Lars im Inselbus hatte dabei wohl den schwierigsten Part, er musste uns die drängelnden Autofahrer vom Hals halten.
So endete am 15.August nach 18250 km und 275 Tagen unsere Radtour mit einer
Lustigen Party bei Andreas Bräür auf dem Anwesen mit noch mehr Freunden die uns schon erwarteten. Eine Rückkehr wie sie schöner nicht sein kann.(Fotos)
Inzwischen sind wir schon über einen Monat zurück in Deutschland und das Leben hier hat uns wieder, mit all dem Stress der Hektik den guten und den schlechten Seiten in der hiesigen Welt. Auch wenn’s bisschen spät kommt möchten wir 2 uns noch mal bei allen
denen bedanken die uns diese wundervolle reise ermöglicht und uns unterstützt haben.
Der ganz besondere Dank auch noch mal an Rene ,der unsere Homepage zu dem gemacht hat was da nun recht ansehnlich im Netz umherflattert, und auch in Zukunft erhalten bleiben wird.
Was für uns beide geblieben ist lässt sich glaube ich nicht so einfach beschreiben, es waren natürlich ganz besondere Erlebnisse, Eindrücke, Begegnungen, und Erfahrungen die es
zu dieser Einmaligkeit dieser Reise werden lies. Ich glaube auch wir haben von einander einiges lernen können! Viele Dinge die hier im normalen Leben so selbstverständlich sind, können zu Kostbarkeiten unterwegs werden, auch diese Erfahrung lies uns reicher werden.
Aber ich glaube, unabhängig von den über zehntausend Bildern die viele Dinge dokumentieren und festhalten, waren wieder mal die Begegnungen mit dem Menschen die beeindruckendesten Erlebnisse. Diesbezüglich war wohl die gemeinsame Zeit mit Ignasi
eine sehr besondere, eine Bereicherung für alle drei.
(Inzwischen ist sein Blog auch in englisch unter:
http://www.ignasibau.blogspot.com
Zu lesen, er hat sich mit Rohei dem Japaner in China wieder getroffen ,gemeinsam radeln
Sie nun durch Kirgistan Richtung Europa).
Zum Folklorum gab es schon das erste Mal , natürlich mit einigen technischen
Schwierigkeiten, einen Vortrag der Tour. Unser Lohn war eine total überfüllte Scheune, schön! (weitere Vorträge folgen)
Was bringt die Zukunft?
Maik:
Viel Veränderung, ein neür Abschnitt beginnt mit einem Studium in Dresden. Neü Wohnung, neü Leute und viele Eindrücke… da vergisst man fast die Reise im Kopf zu „verarbeiten“… Geht alles zuuuuu schnell???
Mario:
Alles beim alten, ich schwinge die Säge: Schweine, Sofas, Drachen… alles wird gesägt.
Wenn die Blätter fallen und die Tage kurz und grau werden, kommt das Fernweh,
ich weis es genau, das Fahrrad will dann wieder los!
Auf der Homepage wird’s dann auch einen Mario-Blog geben.
Der lange Weg eines kleinen Buddha 11.08.2009
01.08.09 Tag... keine Ahnung
Maik:
Nun kann ich euch doch endlich von einer kuriosen Geschichte aus Kambodscha berichten.
Nach knapp vier Monaten des Wartens, ist dieses Stück Stein endlich in Deutschland, bei meinen Eltern, angekommen. Und einfach war es nicht! (-;
Der Kauf ging jedoch nach längerem Verhandeln recht positiv über die Bühne, der Steinmetz selber (siehe oben, rechts) und ich (links, mit Shirt) waren über den am Ende vereinbarten Preis sehr zu frieden! Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, das ich das gute Stück jedoch nicht so einfach und ohne größeren Aufwand nach Deutschland schicken lässt... (außer der Verkäufer - dabei konnte ich ihn echt gut leiden!)
Und schon gab es das erste Problem. Die Fahrräder sind ja irgendwie schon beladen, also wohin mit dem 12kg schweren Stein??? Mit allen verfügbaren Schnappgummis haben wir "Ihn" dann, einfach über dem anderen Gepäck, verzurrt bekommen. Bis nach Siem Reap sind es von dieser Handwerkerstraße aus nun noch genau 160km. Wird schon gut gehen!
Ignasi, der katalanische Mitreisende half mir schon auf den ersten 40km indem er vor mir fuhr und Windschatten erzeugte. Abends im Wat angekommen und um Unterschlupf gefragt haben wir den Buddha dann doch lieber im Handtuch eingewickelt gelassen. Sieht schon etwas komisch aus, wenn Skulpturen des Gottes auf einem touristischen Rad qür durchs Land gefahren werden... (-;
Am nächsten Morgen, nach einem längeren Abschied im Wat, schaffte mein Fahrrad noch ca. 40km mit dem Stück Stein... Danach gab einfach der Reifen auf und beulte sich in alle möglichen Richtung. Das war´s für mein Hinterrad (zum jetzigen Zeitpunkt fahre ich den fünften Hinterreifen...)!
Aber Ignasi, der eigentlich schon das am schwersten bepackte Gefährt hat, entschied sich den Buddha nach Siem Reap zu bringen... Nun gab ich ihm Windschatten, um die letzten 80km bis in die rettende Stadt ohne weitere Pannen zu überstehen... (-;
In der touristischen Stadt angekommen war meine Freude grenzenlos... und auch Ignasi war echt stolz, das wir es trotz kleiner Probleme bis hier hin geschafft haben! Also wurde die Figur ins Guesthouse gestellt und sollte ein paar Tage später mal nebenbei mit weggeschickt werden...
GESCHAFFT!!! --- DENKSTE!!! ---
Am zweiten Tag wollten wir ein paar Erledigungen machen, nur am Vormittag war der Plan. Da schicken wir doch gleich noch schnell ein Paket nach Coswig und eins nach Barcelona! Das spanische Päckchen war überhaupt kein Problem, die Postangestellten weigerten sich jedoch, mit einem dicken Lächeln, die Skulptur aus dem Land zu schicken...
Sie wüssten nicht ob er ein Imitat oder echt wäre, vielleicht habe ich ihn ja gestohlen... So ist das Gesetzt! Wir benötigen ein ausgefülltes und unterschriebenes Protokoll vom "Ministerium für Kunst und Kultur", diese prüfen die Echtheit und das Alter des Steins...
Also, auf zum Ministerium... Geschlossen!
Nach dem Mittag erwecken die Beamten wieder und bestätigen, das es sich um eine Fälschung handelt. Jedoch könnten sie dies nicht schriftlich verankern, da diese Außenstelle des Hauptministeriums in Phnom Penh, geschlossen werden soll. Somit haben sie keine Unterschriftsgewalt mehr!
Wir sollen uns das Schriftstück in der Hauptstadt holen, das sind nur 300km...
Aber von dort kommen wir doch, außerdem brauchen wir dafür hin und zurück 5-6 Tage...
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!! DANKE!!!
Wir verhandeln zäh, versuchen das Problem wie so oft aus zu sitzen. Alles hilft nicht!
Ich verliere den Kopf und Ignasi versucht es weiterhin... doch die Beamten können uns einfach nicht weiterhelfen. Nicht einmal ein handschriftliches Schriftstück, damit die Post es erst mal rausschickt ist möglich. Wie machen das denn die tausenden anderen Touristen, welche Steinskulpturen kaufen?
Wahrscheinlich haben sie alle ein Schriftstück aus der Hauptstadt???
Da kommt uns eine Idee... wir lassen die netten Männer des Ministeriums weiter ihre Plätze räumen und versuchen es einmal in einem Geschäft. Die Verkäufer/innen müssen uns doch Auskunft geben können, wie man die gerade gekauften Dinge nach Hause senden kann.
Im ersten und zweiten Laden blitzen wir ab! Keine Chance, sie haben die Papiere nicht und es ist gegen das Gesetz, sie für andere Dinge auszufüllen, da die Verkäufer keine Haftung für Fremdware übernehmen wollen... Verständlich!
Nun ist es Nachmittag...
Im dritten Laden bieten wir der Frau an, etwas Seide zu kaufen, vielleicht könnte sie uns dann einen Zettel ausfüllen... Nachdem wir verhältnismäßig viel Geld in dem kleinen Souvenirladen ließen, öffnet sich wie von Zauberhand eine Schublade und 100e in Phnom Penh gestempelte und vom Minister höchstpersönlich unterschriebene Protokolle stechen uns ins Auge.
Na endlich! Willkommen in der Dritten Welt!
Die Verkäuferin legt ihn uns vor, wir sollten doch selbst ausfüllen und den Nachbarladen als Kaufort angeben... (-; Kein Problem, leider können wir kein Khmer sprechen und schon gar nicht schreiben!
Also hilft sie uns nach längerem betteln.
Wir haben das Schriftstück!!!
Innerhalb von drei Tagen, vielen Kilometern durch die Stadt haben wir alles zusammen. In einer halben Stunde schließt auch noch die Post... also los!
Ziemlich genervt erreichen wir die Post und können das Paket nun nach Deutschland schicken, was auf dem Zettel steht scheint keinen mehr wirklich zu interessieren...
Verpackt! Adresse! Bezahlt!
Der Angestellte meinte noch, macht euch keine Sorgen es kann auch vier oder fünf Monate daürn!!!
Kein Problem - Hauptsache, nach dieser Arbeit kommt es überhaupt an! (-;
So, nun nach vier Monaten steht die steinerne Skulptur in Coswig... und ich bin überglücklich und Ignasi zu tiefstem Dank verpflichtet! An diesem Tag wollte er sehr viele Dinge für seine Weiterreise über die Mongolei und China organisieren, mir zu helfen hat aber plötzlich Vorrang bekommen!
Das Problem eines Einzelnen ist sofort zum Problem der Reisegruppe geworden... In dem Zuge kann ich mich auch gleich bei ihm bedanken. Auf seinem Weg nach Spanien, durch Europa, kann ich ihm hoffentlich auch etwas dafür wiedergeben...
26. USA IV 07.08.2009
07.08.09 Tag 269
New York State - das Brandenburg der USA im Gegenwind
Mario:
Und weil wir dachten den Rückweg von Qübec-City nach Toronto etwas spannend zu gestalten, haben wir uns entschlossen einen Bogen gen Süden zu machen, und den OntarioLake durch die USA zu umfahren. So ist der Weg etwas weiter aber auch abwechslungsreicher. Und das begann auch sofort beim Grenzübertritt, wieder mal eine Geschichte die im Kopf hängen bleibt. Bereits am Vorabend hatte ich festgestellt, dass sich in den letzten verregneten Tagen eine unangenehme Feuchtigkeit, nicht nur in Schlafsack und Klamotten verbreitete, sondern auch in der Lenkertasche. So breitet sich inzwischen, ein ganz toller, in verschiedenen Farben schillernder Schimmelpilz in meinem Reisepass aus. Ein verwischter Kambodschastempel verschmiert den alten US-Visastempel. Egal, wir brauch eh eine neü Einreisegenehmigung, die Letzte ist über drei Monate her und daher abgelaufen. Maiks große Hoffnung an der Grenze zollfreie Zigaretten zu erstehen, zerschlug sich mit dem RadfahrerVerbotenVerkehrsschild am Highway. Wir mussten also einen kleinen Ortsübergang nehmen, der aber nicht weit weg war. Plötzlich waren wir bereits auf US Territorium, ohne eine kanadische Ausreise passiert zu haben. Maik fragt die Zöllner nach dem Duty-Free, aber die lassen uns nicht mehr zurück! Beim zweiten Rückzugsversuch wird bereits geschrien, das wir da bleiben sollen. Zu allem Überfluss haben wir nun auch noch den blöden grünen Zettel im Pass, den hätten wir eigentlich bei der letzten Ausreise aus den USA abgeben müssen. Nun ist die Kacke am dampfen! Man vermutet wir haben uns illegal, ohne gültiges Visa, im Land aufgehalten, und wie man weiß, sind die da nicht besonders nett. Scheiß grüner Zettel, uns rettet dann der Einreisestempel vom Juni nach Kanada, denn wer einreist in ein anderes Land, muss ja da auch gewesen sein. Die Lage entspannt sich leicht! Das nächste Problem ist aber da! Der Zolluntertan weiß nicht mehr was er mit uns machen soll, da in die Einreisepapiere eine Adresse im Land und auch ein Kästchen für ein Nummernschild vorgesehen sind. Hoch lebe der kleine Grenzübergang, wir haben das Gefühl, das wir die ersten Radfahrer aus Europa hier sind. Es wird telefoniert und diskutiert - man versucht ja uns weiter zu helfen. Wir empfehlen unsere Website oder die Telefonnummer unsere Eltern in Deutschland. Aber nein, wir bekommen eine Adresse und eine Ausgedachte Autonummer verpasst. Inzwischen haben die beiden Zöllner sichtlich Spaß, auch wir sind lockerer geworden. Nun hat meister Untertan unsere Homepage geöffnet und freut sich kräftig über unsere Fotos und den Beweis das wir tatsächlich in Kanada waren. Jetzt ist alles perfekt! Und der ÜberCommander gesellt sich in unsere bereits sehr lustige Runde, als er dann mit brüchigem deutsch dem Mittelbediensteten mit seinem blöden Bart (siehe Foto) mit einem Österreicher der 1945 gestorben ist, vergleicht und in Lachen ausbricht, kommen wir uns schon bisschen komisch vor. Inzwischen sind aber auch unsere neün Einreisestempel im Moderheftchen und schweren Herzens verlassen wir nach einer Stunde die Grenzstation.
Vermont, einer der kleinsten Staaten, schneiden wir leider nur an, in weniger als 24h verlassen wir ihn schon wieder, und das ist schade, dünn besiedelt, leuchtend grün aber auch sehr bergig, ein beliebter Staat zum Rad fahren. Nächste Woche durchfahren wir den Norden des Staates New York, ein starker Kontrast zur US-Westküste, bedeutend ärmer und sichtlich runtergekommen. Wenig Industrie, Militärbasen, landwirtschaftlich dominiert und diese hält sich gerade so aufrecht. Aber eines bleibt in dieser Beziehung zum etwas kühleren Kanada - die Freundlichkeit der Leute! Wieder bekommen wir immer kleine Nettigkeiten, fragen nach Wasser, bekommen Weintrauben dazu; Essen im Subway, bekommen Kekse dazu; kaufen einen Reifen, bekommen einen Sonderpreis - Lächeln überall wo wir unterwegs sind, trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage. Inzwischen fragen wir jede Nacht irgendjemanden ob wir auf seinem Grundstück oder der Farm unser Zelt aufbaün können. Nicht einmal sind wir weggeschickt worden!!!
Was uns ab und an sehr zu schaffen macht sind die Hunde, so viele wie in den letzten Tagen gab es auf der ganzen Reise nicht, oft groß, aggressiv und nicht angeleint... Zäune um die Grundstücke sind hier nicht üblich, das ist oft gar nicht lustig!
Gestern sind wir fast von der Straße gezerrt wurden. Ein dicker Mercedes hupt und wir werden regelrecht überredet einen Nachtplatz zu brauchen. Grundstücksnummer 700! Ein unbeschreibliches Anwesen bittet um unser Ehrerbietung (-; Hunderte Meter gepflegter Rasen, ein riesiger Teich, ein Traum von einem Haus! Dale und Diane Hart empfangen uns mit, jawohl Champagner!!! Vor dreißig Jahren begründeten sie ein jetzt sehr erfolgreiches Radreiseunternehmen, mit Hauptziel Greta. Im letzten Sommer sind sie beide, fast 70 Jahre alt, in nur 38 Tagen von der Westküste hier her geradelt. Immerhin über 5000km, wenn auch ohne Gepäck und mit Begleitfahrzeug... Hut ab!
Hauptsächlich mit Fragen über Südostasien werden wir gelöchert, dann können wir unser Zelt aufbaün. Am nächsten Morgen gibt es noch ein kräftiges Frühstück mit gutem Kaffee und Früchten.
Auch hier in der Gegend haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr Leute der Religionsgemeinschaft der Amish People angesiedelt. So kommen wir uns schon mal um 100 Jahre zurück versetzt vor, als uns die Leute aus der Pferdekutsche, die fast jeden Fortschritt ablehnen, auch zu winken, sind wir doch fast stolz, uns auch mit eigener Muskelkraft fort zu bewegen. Besonders an ihrer Kleidung, die sich seit 150 Jahren nicht verändert hat, erkennt man die Amish schon von Weiten. Auch die langen Bärte und sonderbaren Frisuren sind schon sehr fremd in der heutigen Zeit.
Von den letzten drei Wochen seit Ottawa gab es immerhin ZWEI! ohne kräftigen bis starken Gegenwind, manchmal bis zur Kotzgrenze. Also mal im Ernst, von Ottawa fünf Tage nach Qübec-City, gen Westen... Gegenwind, dann sechs Richtung Süden nach Vermont... Gegenwind, und von dort aus bis Niagara Falls nach Osten... Gegenwind. Das ist doch einfach nicht fair, als hätten wir nicht schon an der Westküste verlernt, was Windstille oder gar Rückenwind ist.
25. Kanada IV 01.08.2009
01.08.09 Tag 263
Von Schweden über England nach Frankreich...
Maik:
Nun wollten wir den letzten Monat im Osten des riesigen Kanadas verbringen - bedeutet: 3000km qür durchs Land zurückzulegen. Wir entschieden uns dummerweise für den Bus, den Greyhound!
Ok, ein paar Stunden Bus fahren sollte kein Problem sein, wir schaün uns am Tage die Landschaft an und Nachts wird geschlafen... Nix war! Wir fuhren 48 Stunden durch die langweiligsten Gebiete dieses Kontinent - nach 15 Minuten hat sich alles nur immer und immer wiederholt... (-; Alles sieht gleich aus, endlose Felder und Wiesen, flach, ein paar Strohballen, ein Farmerhaus und ein paar Silos... danach kam aber auch eine Wiese, ein Feld und ein paar Silos...
Sogar unser sechster Busfahrer entschied sich dann einfach ein wenig am Steür einzuschlafen.
Dieser Punkt hat also nicht geklappt! Die Sache mit dem Schlafen war auch nicht wirklich möglich, wir befanden uns eher in einer Art Starre - Halbschlaf für fast die ganze Zeit... aber keine Sorge! Aller drei bis fünf Stunden durften wir für 20 Minuten Essen fassen und auf Toilette! Trotzdem fingen ab Stunde 32 meine Beine an dicker und dicker zu werden, ab Stunde 40 passte auch der Schuh nicht mehr... aber das wird schon wieder in ein oder zwei Wochen!
Ein Trost waren aber wieder die Menschen die Mitreisten, ähnlich wie in Vancouver echte Charaktere!
Aus diesem Grund wird man auch vor dem Einsteigen auf Handfeürwaffen, Messer, Alkohol usw. durchsucht. Wir sind in den ganzen Stunden zu einer richtigen BusFamilie zusammen gewachsen, jeder kannte von jedem die gesamte Lebensgeschichte... (-; Ein weiterer Trost war der kurze Halt in der Geburtsstadt von Winnie Pooh - dem PoohBären... Solche Dinge machen diese Fahrt doch echt erträglich und unsere Endstation Nachts halb zwei: North Bay Busbahnhof, erst mal auf den Sitzbänken richtig ausschlafen!!!
Nun soll sie aber losgehen unsere kleine Kulturreise durch Ostkanada. Erst in die Hauptstadt und danach in den französischen Teil des Landes.
Der Bundesstaat Ontario ist eher unbewohnt, sehr waldig und sehr mückig, was einen besonders Abends schnell ins Zelt treibt. Nach den Rocky Mountains ist die Landschaft eher eintönig und trist, aber wir sind ja auch wegen der Kultur hier... (-;
Der erste Stop ist Ottawa, die Hauptstadt Kanadas. Da dieses Land, wie 15 Weitere, zum Britischen Commonwealth gehört, erblickt man als erstes inmitten der vielen "alten" Regierungsgebäuden, einen Nachbau des BigBens. Auch das stündliche Glockenspiel ist genau das Gleiche... Die Wachen gehören zur Armee Königin Elisabeths, also tragen sie auch die typisch britischen Uniformen und schwarzen Pelzmützen... man fühlt sich wie in London.
Die Stadt ist im Ganzen einfach schön zu Fuß zu erlaufen, viele Skulpturen, aller Präsidenten und Helden des Landes und im englischen Stil erbaute Gebäude des 18. Jahrhunderts, was für Kanadische Verhältnisse wirklich alt ist! Eine Führung durch den Senat und das Parlament lässt man sich da natürlich nicht entgehen... (-; Glücklicher Weise fanden sich auch hier nette Menschen, die uns zwei Tage lang bei sich wohnen ließen und uns mit Grillwürsten versorgten! JuHu!!! Am Morgen des letzten Tages durften wir dann noch an der Parade und Wachablösung zwischen Alter und Neür Garde teilhaben, ca. 100 "britische Soldaten" zelebrierten dies mit Trommeln und Dudelsäcken...
Weiter geht es gen Osten... durch Wälder, Felder, vorbei an roten Scheunen und die Menschen fangen an mehr und mehr französisch zu sprechen... Obwohl die Leute der Westküste immer zu uns sagten, das die Ostküstler eher zurückhaltend und unhöflich sind, können wir diese Meinung nicht teilen! Wissbegierig und freundlich wird auf uns zugegangen... Aber irgendwie schimpft immer einer auf den Anderen... (-;
Wir befinden uns nun in französischem Territorium - der Bundesstaat Qübec!
Die Straßen sind miserabel, Schilder noch zweisprachig und wir stehen den "härtesten" Autofahrern der ganzen Zeit gegenüber... sehr schnell, kaum Platz, drängelnd... Randstreifen gibt es eh nicht... kein Wunder das in unserer Zeit hier, die Nachrichten von insgesamt sieben umgefahrenen Radfahrern berichteten... Da war es ja in Phnom Penh lustiger!!!
Qübec und Ontario sind völlig unterschiedliche Bundesstaaten und ein Großteil der Gesetzgebung liegt in der Hand dieser. So ist Ottawa, ähnlich wie Görlitz durch eine Grenze (ebenfalls ein Fluss) getrennt. Jeweils eine andere Sprache, andere Verkehrsregeln, andere Gesetze... jedoch handelt es sich nicht um Polen auf der anderen Flussseite, sondern ebenfalls um Kanada! Man läuft einfach über eine Brücke und alles ist anders und französisch beschriftet - geht man zurück ist alles nach britischem Vorbild... Verstehen müssen wir das glaub ich nicht! Qübec kämpft ja auch für einen unabhängigen Staat im Staat... (-;
Ein lustiges Beispiel dieser Gesetzgebung ist mal wieder das Thema Alkohol. Das Ziel: eine Flasche Wein! In Qübec bekommt man in jedem Laden oder an der Tankstelle alkoholische Getränke zu kaufen. In Ontario (und im Großteil Kanadas) wir der Alkoholkonsum staatlich geregelt. So gibt es auch staatliche Verkaufsstellen für Alkohol - wenige, in der Stadt verteilt! Außerdem gibt es getrennte Bierläden und Wein/Schnapsläden. Wir haben nach langem Suchen also eine dieser staatlichen Einrichtungen gefunden und wollten unsere Flasche Rotwein kaufen... leider handelte es sich um einen Bierladen, der Wein wird am anderen Ende der Stadt verkauft! Der Spaß bei der Sache: am Wochenende und ab 18.00 Uhr wird alles geschlossen! Was sind denn das für Gesetze??? Geht man über die Brücke lachen einen im erst Besten Drogeriegeschäft flaschenweise die französischen Rotweine an... (-;
Egal, wir sind ja nun in Qübec... (-;
Die Natur hat weiterhin nicht soooo viel zu bieten -flach und wiesig... Jedoch fahren wir, immer entlang des Ottawa River, fast ausschließlich durch Einfamilienhaussiedlungen, meist von etwas besser verdienenden Kanadiern. Die Architektur, der meist mit kleinen Türmchen bestückten Häuschen, Schlössern und Palästchen ist atemberaubend... hier ähnelt keine Haus dem Anderen...
Entlang dieser endlos erscheinenden Musterhausausstellung erreichen wir Montreal. Eine Industriestadt mit riesigen Hafenanlagen aber auch einem schönen Altstadtherzen im französischen Stil! Aber auch in neun Monaten hat man nicht für alles Zeit, also entschließen wir uns, nach einem kurzen Blick, hindurchzuradeln...
Mehr Zeit haben für das Herz des französischen Kanadas, Qübec-City, die älteste Stadt Kanadas und zweitälteste Stadt Nordamerikas (ich liebe Superlative!!!). 1609 gründeten die ersten Siedler diese Kolonie Frankreichs.
Kleine Gassen, viele Kirchen und eine riesige alte Hotelanlage sind die Hauptattraktionen... Irgendwie habe ich mir mehr vorgestellt. Von der gesetzlichen Zweisprachigkeit ist hier nichts mehr zu merken. Alle Schilder und Texte sind ausschließlich auf französisch. Das bedeutet: Wir verstehen kein Wort!
Zwei Tage sind es noch bis zum erneuten Grenzübertritt in die USA, das werden wir schon schaffen... (-;
24. Kanada III 15.07.2009
15.07.08 Tag 296
Die Rocky Mountains
Maik:
Das wird wahrscheinlich der bisher schwierigste Text für mich... Aber ich werde nur die Fakten wiedergeben - um nicht ins Schwärmen zu verfallen... (-;
Diese Strecke war nämlich die landschaftlich Schönste auf der gesamten Reise...
Da erscheint er plötzlich vor uns... der größte Berg der kanadischen Rockys, der Mt. Robson. Mit seinen knapp 4000 Metern Höhe und weißen Spitze. Die ganze Zeit haben wir vereinzelte schneebedeckte Berge erspähen können, doch nun sind wir mittendrin!!! Schnee, seit acht Monaten haben wir keinen Schnee mehr gesehen, nun sind wir regelrecht von ihm umgeben... (-;
Der Mt. Robson kann auf einem Wanderweg, mit der Länge von ca. 46km (Return) bis in eine Höhe von 1700m recht einfach begangen werden. Überall befinden sich Möglichkeiten zum campen. Wir haben leider nicht so viel Zeit und versuchen es an einem Tag. Die Hälfte des Weges mit dem Fahrrad auf Waldwegen zurückgelegt, erreichen wir im Regen auch den oberen ´Berglake´, einen Gletschersee - kristallklar, bei Sonnenschein bestimmt auch blau leuchtend. Aber wir sind in den Bergen, das Wetter ändert sich von nun an ständig... (-;
Die Wanderung war aber mehr als beeindruckend! In den blaün Seen spiegeln sich die Bergspitzen und Gletscher, qür durch Nadelwald an Wasserfällen vorbei, spannende Wolkenformationen und natürlich Moränen und Schotterfelder (komme ich jetzt schon ins Schwärmen...?).
Nun liegt das "Vorzeigekanada" schlecht hin vor uns... auf weiteren 350km durch die NationalParks von Jasper und Banff quer durch die Rocky Mountains. Leider spielt anfangs das Wetter nicht so richtig mit. Als wir die Provinzgrenze von British Columbia nach Alberta überqüren, werden wir mit viel Wind und Regen begrüßt... dafür entfällt die Helmpflicht!!! (-;
Da sich die Sonne aber auch absolut nicht durchsetzen möchte begehen wir meinen Geburtstag in Paul seinem Zelt, bei ein oder zwei Bier vergisst man das Wetter doch schnell und der Platz, wo wir mal wieder einfach unsere Zelte aufbauten, war traumhaft! So regnete es zwar den ganzen Tag, aber ich bin zum Ehrentag nicht hinter einer Tankstelle aufgewacht... (Grüße an Paul)!
Nach nasskalten zwei Tagen, mit Schaürn oder ständigem Regen, feuchten Sachen und Zelten kam dann endlich die Sonne heraus! Nun fingen die 3000er und 4000er Bergspitzen auch noch an zu leuchten... (-; Riesige grüne Waldflächen, blaü Flüsse, weiße Gletscher und schneebedeckte Berghänge... Genau so war es auch im Reiseführer abgebildet - hat sich der Weg doch gelohnt! (-;
Und auch im NationalPark fanden wir traumhafte Stellen um unsere Zelte einfach an den eiskalten Gletscherflüssen aufzubaün, während Mario und Paul es oftmals noch schafften sich schnell zu waschen, bevorzugte ich bei diesen Temperaturen die kurze Kurzvariante der Katzenwäsche. (-;
Im Nachhinein freuten wir uns jedoch beide Wettersituationen in den Bergen erleben zu durften...
Auf dieser Strecke, über kleine Pässe, vorbei an Bighornschafen und wunderschönen Panoramen, sind wir natürlich nicht die einzigen Radfahrer. So fuhren wir mit SoHe!, mal wieder ein Japaner, der auf dem Weg von Alaska nach Utah ist und kurzweilig mit Dirk, einem Bochumer Lehrer. Da waren wir doch für einen kleinen Zeitraum mal wieder zu fünft... (-; Beide blieben jedoch etwas länger in den Parks und nach Lake Peyto, Hektor und Herbert, trennten wir uns am letzten touristischen Ziel, dem Lake Louise und fuhren Richtung Calgary...
Von Banff nach Calgary sind es noch ca. zwei Tage. So plötzlich wie wir vor dem Mt. Robson standen, so plötzlich hörten die Rocky Mountains auch auf und wir befanden uns in einer hügellosen Graslandschaft wieder... Die langen, endlosen Steppen und Felder Zentralkanadas begannen wie an einer Abbruchkante... es gab nicht mal den Anschein eines Mittelgebirges... (-;
Glücklicherweise hatten wir in der größten Stadt nach den Bergen einen Host und somit sogar unser eigenes Zimmer!!! So konnten wir ganz in Ruhe mal wieder Wäsche waschen, richtig duschen und da Paul am nächsten Tag abfliegen würde, all seine Packtaschen mit unserem Krempel und KrimsKrams füllen, bis es kaum noch zu tragen ist! (-; Da fanden sich Landkarten aus Indonesien wieder, Weihrauch aus dem Oman und schon vor Monaten gelesene Bücher... Danke Paul, wir hoffen du konntest die Taschen wenigstens bis nach Hause ziehen... (-;
In diesem Atemzug möchten wir uns auch gleich noch bei unserem Reisefreund für die tolle Zeit bedanken, die erste Woche war mit uns sturen und aufeinander eingespielten Reisenden bestimmt nicht einfach... aber 4400km ist Paul auf einem geliehenen Rad mitgefahren. Nach dem selben Prinzip wie ich es auch bevorzugte, einfach draufsetzen und losfahren... (-; Kein Gejammer, viel Gelassenheit, gute Laune, gegessen wurde was es günstig irgendwo zu bekommen kam... Die Sachen, über die man sich zu Hause einen Kopf macht, spielten nach einer Weile keine Rolle mehr...
Paul, schön das du uns begleitest hast - Alles Gute für dein duales Studium und lass dir niemals deine innere Ruhe und Gelassenheit nehmen... (-;
Nun stiegen wir in den GreyhoundBus quer durch Kanada, über 3000km auf einem engen Sitz in einem Linienbus in lächerlichen 48 Stunden, ich schreibe die Zahl mal aus - achtundvierzig!!! Aber dazu mehr im nächsten Bericht... (-;
Zum Schluss möchte ich nur noch eine Freundin zitieren (hoffentlich bekomme ich es
noch wortgetreu hin), diese sehr schöne Aussage kam per Mail... Danke dafür! (-;
"Ich wünsche dir weiterhin viele schöne Momente und Erlebnisse,
und ein Schlechtes,
damit du die Guten zu schätzen weißt!"
04.08.09 Tag 266
Abschlussbericht
Paul:
Sowie ich in den USA einreiste fühlte sich alles, (ich kann es nicht oft genug sagen) fremd
und wie im Film an. Alles irgendwie in einer Art und Weise extremer, vom Auto über die Statur der Menschen bis hin zum Wetter. Aber daran habe ich mich schnell gewöhnt.
Das war meine erste Reise in solchen Dimensionen. Es ist bisher die weiteste, längste, sportlichste :-) und auf alle fälle die vielfältigste in meinem jungen Leben.
Besonders die erste Woche viel mir schwer, da zum Einen San Francisco und die Umgebung sehr bergig ist, ich zum ersten Mal mit soviel Gepäck fahre und überhaupt so eine weite Strecke zum ersten Mal mit dem Fahrrad bewältige.
Und zum Zweiten hatte ich auch etwas andere Vorstellungen zu reisen, das heißt: mal öfter in einem Hotel zu übernachten, das heißt mal den Zeitplan zu vergessen und länger an einem Ort zu verweilen wenn es denn gefällt, das heißt mit den Einheimischen zu feiern als ob es kein morgen gäbe oder einfach auch mal nicht so auf das Geld zu achten besonders weil man ja im Urlaub ist.
Ich gebe auch gerne zu das ich mich nicht genug informiert habe bzw. einfach zu naiv an die ganze Sache heran gegangen bin und aufgrund dessen anfangs Schwierigkeiten hatte mich anzupassen.
Was soll ich auch machen ich bin einfach mal nur ein junger Kerl der den Spaß sucht :).
Aber sehr anpassungsfähig, also waren dann nach etwa einer Woche alle Unklarheiten beseitigt und nun wusste ich worauf es wirklich ankam.
Den Spaß ( Partys wie ich sie kenne von anderen Urlauben mit meinen gleichaltrigen Freunden) war plötzlich nicht mehr so interessant und vordergründig wie ich es am Anfang dachte.
Denn dieses bleibt ja trotzdem bestehen und vorhanden auch wenn ich nicht gerade in den USA / Kanada unterwegs bin.
Und je länger wir unterwegs waren desto mehr habe ich dieses Reisen zu schätzen gelernt.
Zum Beispiel: kommt es nicht darauf an ob man für 17$ ein Steak in einem Restaurant isst oder für 2$ in einem Supermarkt Nudeln und Tomatensoße holt und aber jeweils für den Preis entsprechen gleichermaßen satt ist.
Zu schätzen gelernt habe ich auch, dass man auf dem Fahrrad eine ganz besondere Freiheit genießen kann und weitaus mobiler ist, als etwa mit dem Auto. Zumal man ja auch ständig atemberaubende Landstriche um sich herum hat.
Dadurch ist man aber auch stark von dem Wetter abhängig. Und das Wetter ist das, was mich am meisten beeindruckt und verblüfft hat, denn wenn man erst einmal eine weile durch den Regen fährt, der bei 5°C
nicht gerade angenehm ist, die Klamotten bis auf die Knochen nass sind und man eigentlich nur weiter fahren will damit einem warm bleibt, weiß man aber trotzdem genau am Ende der Regenwolke, da ist die wärmende Sonne.
Froh bin ich auch darüber das der Mensch das Feür entdeckt hat, welches wie man weiß eine gute wärmende Funktion hat auch wenn mal keine Sonne da ist.
Jedenfalls habe ich von den 60 Tagen Urlaub knappe 5 Tage Regen gehabt und selbst in den 5 Tagen den Wechsel zwischen gutem und schlechtem Wetter hautnah erlebt.
Besonders wenn man gerade in den Rockies unterwegs ist und dann unmittelbar neben einem diese gewaltigen Wände mit den Wolken spielen. Mal ziehen sie schnell mal ziehen sie langsam, mal von Ost nach West dann wieder von Nord nach Süd, aber meistens irgendwie alles auf einmal. Neü Wolken entstehen plötzlich und andere verpuffen in wenigen Augenblicken und man selbst ist mittendrin.
Am aller schönsten aber waren die Begegnungen mit den Menschen.
Sie sind freundlich , aufgeschlossen und interessiert, sie wollen meist viel von einem wissen und sind vollkommen vorurteilslos, irgendwie wollen sie einem immer in irgend einer Art und Weise weiterhelfen.
Somit ergaben sich eigentlich immer schöne Geschichten und lustige Erlebnisse mit den Einheimischen, die ich auf keinen Fall jemals missen will.
Ich habe sehr viel auf der Reise gelernt, alleine von den zwei erfahrenen Reisenden konnte ich mir viele Tricks abgucken und bei der nächsten Gelegenheit diese meist mit Erfolg anwenden.
Aber auch meine Sprachkenntnisse wurden ein wenig aufgebessert. Ich lernte auch viel über das Fahrrad in Sachen Reparaturen. Aber am meisten lernte ich über mich selbst und über den Umgang mit anderen Menschen.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten habe ich es von Anfang bis Ende sehr genossen mit Mario und Maik Reisen zu dürfen.
Und ich Hoffe ich habe den hohen angesehenen Status des Weltenbummler´s erreicht. ;-)
Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung und ein gelungenes Abenteür bevor demnächst meine Lehre als Zimmerer anfängt.
Mir gefällt die Variante zu Reisen sehr gut und ich bereü auf keinen Fall diese Entscheidung getroffen zu haben meine zwei Freunde auf der anderen Seite vom Teich für eine kurze Zeit besucht zu haben.
23. Kanada II 06.07.2009
06.07.09 Tag 237
British Columbia
Mario:
Der Großraum Vancouver verlassen wir auf dem Highway7 in östliche Richtung, immer in Reichweite des Fraser River. In Hope, dem Tor in die Coastel Mountains nisten wir uns erstmalig in ein Hotel ein, eine heiße Badewanne und genügend Platz zum trocknen der nassen Sachen sind vorhanden. Nach einer ganztägigen "im Regen Fahrt", so etwas wie eine Belohnung. An dem Abend wissen wir ja auch noch nicht, das wir am nächsten Tag wieder bei Regen und fünf Grad über die Bergpässe strampeln müssen.
Also genießen wir das Radeberger (ist dummerweise für zwei Dollar das billigste Bier). An die heiße Badewanne denken wir besonders am darauf folgenden Tag, während der endlosen Abfahrten in den total durchgeweichten Klamotten. Maik ist trotzdem glücklich, einen neuen (uns bekannten) Geschwindigkeitsrekord von 76.5 Km/h aufgestellt zu haben, dabei heißt sein schwer bepacktes Fahrrad im internen Sprachgebrauch nur noch "der Panzer".
Ab Princeton wird es flacher und vor allem wieder wärmer! Die Straße folgt immer dem türkis blaüm Fluss, Wälder so weit man schaün kann. Wir bewegen uns immer näher dem Okanagan Valley, 28 Grad, strahlend blaür Himmel - das ist normal hier. Wir sind im trockensten und heißesten Tal des Landes, die Einheimischen bezeichnen dieses langgestreckte Tal als die einzige Wüste Kanadas. So unrecht haben sie da wirklich nicht. Furtztrocken, Kakteen und Klapperschlangen - das erwartet man wirklich nicht, ist aber so! Und weil auch noch ein Fluss und genügend große Seen da sind, wird fleißig bewässert und so ist das, das Obst und Gemüseanbaugebiet Nummer 1 in Kanada. An vielen Ständen entlang der Straße werden Pfirsiche, Kirschen und Wein angeboten. Weil es auch noch den warmen Ossoyos Lake gibt, haben wir noch einen halben Ruhetag eingelegt. Allerdings südlich der Grenze, auf US Gebiet. Da gab es auch gleich noch einige kulinarische Köstlichkeiten, wie Käse und Whiskey, auch für die nächste Zeit zum Weitertransport zu kaufen. Käse ist in Kanada unbezahlbar, wie auch alkoholische Getränke, die billigste Flasche Wein kostet sieben Euro!!!
Teilweise fahren wir auf dem Kettle Valley Railway, einer stillgelegten Eisenbahnstrecke. Eigentlich wollten wir darauf einige 100km lang radeln, Steigungen von gerade mal zwei Prozent sind zu verlockend. Doch im losen Schotter-Sand-Gemisch sind unsere schwer bepackten Räder doch nicht so das richtige Fortbewegungsmittel. So müssen wir immer wieder auf Straßen und Highways ausweichen. Dafür finden wir immer wieder schöne Plätze das Zelt für die Nacht aufzubaün. Und weil sich auf so einer Reise auch immer mal alles ändert und nicht beständig ist, bekomme ich auch gleich die Strafe für meine Prahlerei, die letzten 4000km ohne Platten gefahren zu sein. Gemeinsam haben wir in den folgenden drei Tagen 10 Platten! Sechs davon ich. Überhaupt zeigen sich langsam mehr und mehr Ermüdungserscheinungen im Material, so wie normale Abnutzung. Da ist inzwischen schon einigen "kaputtgeweltenbummelt" geworden (-; Ich zu meinem Teil überlege ernsthaft ein neüs Rad zu kaufen.
Wir bewegen uns straff Richtung Norden. Dünnbesiedeltes Farmland wechselt sich mit bewaldeten Bergen und Indianerreservaten ab. Ein Polizeiauto kommt uns entgegen, hält an und der Officer ist der Meinung, wir haben uns verfahren. Als wir ihm aber genau sagen können wo wir hin wollen, verabschiedet er sich freundlich mit den Worten, das da vorn zwei Bären sind, und wir doch vorsichtig sein sollen. Danke für die Fürsorge!
Am 1.Juli ist Canada Day, also Nationalfeiertag, so haben wir auch kurzfristig Feiertag ausgerufen und beschlossen uns unter das Volk zu mischen. Leider gab es nicht viel zu mischen, da alles sehr geordnet und konservativ hier abläuft, beschränkt sich unser Feiertagsausflug nach Salmon Arm auf einen KaffeeKlatsch in der Fußgängerzone und ein Konzert am Ufer des Sees, wo man schön geordnet auf dem Rasen sitzt und zuhört. Also nichts mit ausgelassener Feierrei. Da wir aber sehr schön auf einer Farm, an einem Fluss in den Bergen wohnen, sind wir eben zurück gefahren.
In den nächsten tagen geht es straff weiter, unsere Route lässt keine Abkürzung zu, weil es einfach keine gibt! Wir müssen durch die Rocky Mountains und haben auch Paul am 13.Juli in Calgory abzuliefern. Auf dem YellowHead Highway ist nur noch mäßiger Verkehr, das Wetter ist super und die Entfernungen zwischen den Läden zum einkaufen, wächst auf 100-150km an. Also da ist nichts als schöne Natur und drei Fahrradfahrer, dafür gibt es auch hier wieder super Stellen zum übernachten, mit vielen Mücken dazu. Ach so, warum wir jede Nacht das Essen auf den Baum hängen wissen wir nun auch, nur wenige Kilometer unseres Zeltes entfernt, beobachten wir Bärenmutti mit zwei kleinen am Thomson River.
22. Kanada I 24.06.2009
24.6.09 Tag 224
Die ersten Tage in Kanada
Maik:
Da uns der Abschied von Liz besonders schwer fiel, sind wir auch erst gegen eins in Bellingham gestartet... Ziel: Unser zehntes, aber leider auch letztes Land auf der Reise. Die Grenzüberfahrt, welche in den Schulferien bis zu drei Stunden daürn kann, verlief problemlos und nachdem wir noch schnell den Duty Free unsicher machten (Stange Zigarette 14 Dollar), gab es den letzten Stempel in unseren Pass... zwei Monate Kanada... und los!!!
Da wir auf dem Weg bis hierher an vielen Tagen eingeladen wurden, war unser Ziel nun Sam und Jamy, sie haben uns in Californien angesprochen, eingeladen und seither standen wir in Mailkontakt. Kurz vor 22.00 Uhr fanden wir ihr Haus auf Vancouver Island, nördlich der Hauptstadt British Columbias - Victoria! Empfangen wurden wir sogleich mit lokalem Bier und super gutem Essen... Eigentlich haben wir uns selber zur Regel gemacht, nicht länger als drei Nächte zu bleiben, denn ein Gast ist wie Fisch - nach drei Tagen fängt er an zu stinken... (-;
Bei Sam,und Jamy haben wir diese Regel aber das erste mal gebrochen... nach einem Tag Hauptstadt, mit Bayfront, Parlamentsgebäuden und Cafebesuchen waren wir am Abend bei den Eltern von Sam eingeladen. Ein wunderschönes Anwesen, direkt am Meer! Sämtliche Arten von Salaten und guter Wein... Martin, welcher für sein Leben gern wandern geht, möchte uns noch einen der schönsten und nur von Vereinen begangenen Trails in der Umgebung zeigen, so entschließen wir uns, bepackt mit dem Notwendigsten am zweiten Tag einen "Wandertag" zu erleben... Es war alles dabei - dichter Wald, offener Fels, schöner Blick über Meer und die Stadt... Traumhaft!
Aber wann erledigen wir die Reparaturen, Wäsche, Internetkram, Einkäufe? Schon wurden wir erneut gefragt ein paar weitere Tage zu bleiben... und wir bleiben einen dritten Tag!!! (-;
THANKS SAM AND JAMY!!!
Als wir es dann schafften Aufzubrechen, drehten wir eine kleine Runde auf Vancouver Island. Die Straße war frisch geteert, Verkehr gab es nicht - dafür viel Wald, Adler in allen Größen, Hirsche und Rehe genau neben der Straße, kleine Badeseen und eine Menge Campmöglichkeiten... (-; Diese Insel ist also wie für Radfahrer geschaffen, denn an allen größeren Straßen wurden außerdem alternative BikePaths gebaut.
Da ich mir gut vorstellen kann, das ihr nichts mehr über ständige Einladungen, nette Menschen und gutes Essen hören könnt, halten wir diesen Abschnitt etwas kürzer... (-: denn in Kanada nimmt die Welle der guten Taten nicht ab...
Von der Einladung in Victoria, wohnten wir danach auf einer Farm und wurden am nächsten Morgen direkt zum Frühstück bei der ukrainischen NachbarsOma eingeladen... dann eine Nacht im Wilden und wieder auf einer Farm, bis wir der Einladung von Pauls Bekannten in Vancouver nachkamen... (-:
So, gut jetzt...
In Vancouver angekommen wohnten wir bei Robert, Anne und deren zwei Kindern... auch zu Gast war eine Familie aus Dresden... also volles Haus!!! Als Dankeschön das wir unterkommen durften und wieder groszügig mit Nahrung überhäuft wurden, stellten wir am zweiten Tag noch die von Robert vorbereitete Schaukel auf. Endlich konnten wir mal etwas zurückgeben... und wir erfreuten uns daran mal wieder Werkzeuge in der Hand halten zu dürfen... (-; So wie Paul noch die letzten Bretter absägte stürmten schon alle Nachbarskinder los, um die Schaukel endlich auszuprobieren... Schnell das Werkzeug weggeräumt hatten wir keine Chance mehr selbst zu schaukeln... )-:
Aber die Stadt ruft, also in den Bus und auf nach Vancouver! Die einzigste Metropole im Westen von Kanada... Die gesamte Downtown besteht aus Glasgebäuden, es gibt also keinen Baustil MischMasch, was ziemlich beeindruckend wirkt! Am Nordende der Stadt schließt sich der bekannte StanleyPark an, eine gigantische Grünanlage, mit dem Umfang von 14km!!! Hier findet man auch die Totempfähle. Jede First Nation Kultur hat sich mit einem Pfahl verewigt. Die Stadt ist sehr sauber, aufgeräumt und hat endlos lange Einkaufsmeilen... Nachdem wir uns mit einem Gitarrenspieler anfreundeten und er unsere ganzen Musikwünsche erfüllte, wir von einem Einheimischen zum Skytrain begleitet wurden (weil wir uns mal wieder nicht richtig zurecht fanden), trafen wir auch ein Pärchen von Vancouver Island wieder.
Sie erkannten uns auch ohne Räder, denn vier Tage zuvor sorgten wir in einem Bistro für großes Aufsehen... Eine Familie am Nachbartisch bestellte fünf Gerichte, aß maximal zwei und ließ den Rest als "Müll" auf den Tellern... da wir meistens diese "Überreste" verspeisen, fragte Paul, ob wir die Teller alle haben dürften... dabei stieß er auf verständnislose Blicke der Familie... alle benachbarten Tische jedoch befürworteten diese "Verwertung" der Reste, so bekamen wir auch von den Leuten, welche uns wiedererkannten einen großen Teller Kartoffelecken zugeschoben... (-; Es war lustig diese Menschen wieder zu treffen und gleich wurden wir in Toronto eingeladen, vor dem Abflug bei ihnen zu wohnen...
Die nächsten drei Wochen machen wir uns auf den Weg in die Rocky Mountains, bis wir dann in Calgary den Paul am Flughafen abgeben müssen... Das erste mal seit acht Monaten werden wir die Möglichkeit haben uns mit Schneebällen zu beschießen... (-;
Paul:
Weil wir diesen Tag erst gegen Mittag aufgebrochen sind nahmen wir den Bus anstatt der Fahrräder, denn die Entfernung von Port Moody, (dem punkt wo wir Unterkunft bekamen ) nach Vancouver - Mitte beträgt 40km.
Da wir ja nicht ortskundig sind aber so viel wie möglich von der Stadt sehen wollten und mit China -Town anfangen wollten, fragten wir den Busfahrer wo der beste Punkt zum aussteigen wäre.
Er meinte "Mainstr. ecke Hastings " und fügte hinzu: "da könnt ihr auf gar keinen Fall aussteigen, das ist eine üble Gegend, viele Penner viele Verrückte viel Gewallt, da kann ich euch nicht rauslassen".
Und weiter auf der ganzen Fahrt dort hin erwiderte er : "wenn ich ihr wäre würde ich dort nicht aussteigen!"
OK, wir sind "Mainstr. ecke Hastings" ausgestiegen , der Busfahrer meinte nur noch :"viel glück und
spaß!" Ich glaube wenn er gekonnt hätte, hätte er uns Begleitschutz gegeben.
Und schon standen wir inmitten von Vancouvers sozialem Brennpunkt, Polizeisirenen um uns, Leute die auf der Treppe schlafen mit einer Flasche Schnaps in der Hand,
Huren die lauthals um den nächsten Freier buhlen, lange schlangen vor sozialen Einrichtungen, Gebäude die herunter gekommen sind und viele andere traurige Schicksale, die einem auf der Straße begegnen.
"Spitzenmäßig" das ist endlich mal ein Viertel wie man es von den ganzen Hollywoodstreifen her kennt, ich fühle mich wie im Film. (Versteht mich nicht falsch ich mache mich nicht über die Leute lustig, ich finde es einfach nur sehr aufregend in solchen Gegenden unterwegs zu sein)
Auf dem Weg in Richtung China- Town kommen uns viele komische Gestalten entgegen der eine spricht
mit sich selbst und/oder mit Gott der nächste sieht aus wie "50cent" und will uns Crack verkaufen,
die Nächste lotet alle über die Kreuzung, obwohl es sowieso grün ist und im nächsten Moment sprintet
sie wie vom Blitz getroffen in eine der dunklen Gassen davon, und im Hintergrund immer wieder irgend welche Sirenen von den Einsatzwagen.
Eben noch in einem der schlimmsten Viertel der Stadt gewesen veränderte sich mit ein paar Schritten die Umgebung und das Ambiente schlagartig, denn nun waren wir in China -Town.
Wie auch in den ganzen andern Gebieten der Downtown gab es immer schöne Sachen zu erleben. Somit haben wir die wichtigsten Touristenpunkte abgearbeitet und wir haben einen sehr schönen Tag in dieser Stadt verbracht.
Gegen Abend an der gleichen Bushaltestelle "Mainstr. ecke Hastings" warten wir auf unseren nach
Hause- Bus, wieder die gleichen gestalten on the road und auch zu der zeit spielen sich Szenen ab wie im Film, der Lude gibt der Prostituierten ihre letzten Anweisungen, Obdachlose mit ihrem Einkaufswagen voll mit irgendwelchem Krims Krams und Plastiktüten an den Seiten voll mit Pfanddosen, der Beute für den heutigen Tag, oder aber auch einfach Leute die nach Geld fragen.
An der Bushaltestelle an welcher wir über eine halbe Stunde warten , geht das Abenteür weiter.
Am Anfang noch standen wir mit relativ vielen normalen Menschen an der Haltestelle, die nach und nach in ihre Busse einstiegen. So standen wir irgendwann alleine mit ganz und gar nicht so normalen Typen da.
Einer will jeden den er sieht Rasierer verkaufen , die garantiert geklaut sind.
Hinter der Haltestelle eine Tür, wo jeder ein und aus geht.
Und die Sitzplätze im Bushäusell scheinen wie Wartestühle in einer Praxis zu funktionieren.
denn in regelmäßigen Abständen kommt der Türsteher und klopft an die Scheibe "der nächste bitte!", wird mit dem Zeigefinger signalisiert. Nach einer Weile kommen die Leute dann wieder raus, entweder mit einem traurigen oder einem fröhlichen Gesicht.
Wahrscheinlich ein Gebäude, indem es für Geld alles aber auch wirklich alles gibt.
Nach einiger Zeit kommt Einer und versucht mir mit seiner tiefen rauchigen stimme etwas zu sagen.
Ich verstehe nicht sehr viel , er hatte einen fiesen Slang und nuschelte ein wenig,
er sah ein bisschen aus wie Rübezahl nur das er noch einen langen schwarzen Mantel, Rucksack und eine finstere Sonnenbrille trug, dazu hing noch viel Klimbims an ihm herunter, im großen und ganzen ein gruseliger Zeitgenosse.
Als er erkannte das ich von auswärts sein musste, zeigte er mir seine Totenkopfkette kam auf Tuchfüllung und sagte mit seiner markanten Stimme: "komm nie wieder in diesen Bezirk zurück!", dann ging er in die Geheimnisvolle Tür hinter uns.
Wenig später kam unser Bus und ich verließ das für mich sehr interessante und aufregende Viertel mit einem breitem Grinsen im Gesicht und dem Gedanken dieser Aufforderung nachzukommen. : )
21. USA III 14.06.2009
14.06.09 - Tag 215
Durch Oregon und Washington
Mario:
Auf der Küstenroute erreichen wir Oregon, alles ist etwas wilder, dünner besiedelt und die Landschaft mit den riesigen Wäldern erinnert bereits an Kanada. So wird die Suche nach geeigneten Plätzen zum Übernachten auch einfacher... mal auf Gras bewachsenen Klippen hoch über dem Meer, an kleinen Seen, oder einfach mitten im Wald. Ach ja, da gibts ja jetzt auch schon die Bären! Das heißt für uns: jeden Abend alle Lebensmittel, Zahnpasta etc. in den Sack zu verpacken und ein Stück weg vom Zelt, mit dem Seil am Baum hochzuziehen. Schwarzbären können aber auch gut klettern. Jedenfalls müssen sie sich so nicht die Mühe machen, erst den Reisverschluss am Zelt zu öffnen. Maik, der immer zu erst aufsteht um Kaffee zu kochen, freut sich dann immer wenn der Sack noch unversehrt hochdroben im Baume hängt.
An einem See bei den riesigen Dünen, die die Küste Oregons vom Hinterland trennen, war mal seit längerem wieder ein Zeltplatz an der Reihe. Wir mussten mal wieder Wäsche waschen, heiß duschen und einen Ruhetag machen. In Darlings Resort bei Sü und T.I. war es so angenehm, das wir gleich noch einen Tag dran hängen mussten. Die Einladung mit dem Boot rauszufahren und reichlich Fisch am Abend auf dem Feür liegen zu haben, war zu verlockend! Mit der hohen Kunst des angelns waren wir dann aber doch nicht so erfolgreich. Zur Entschädigung hat man uns dann eben an die hauseigene Bar eingeladen. Am nächsten Morgen, vor der Verabschiedung, wollte ich unsere Rechnung bezahlen, aber Sü, die Chefin, wollte einfach kein Geld von uns nehmen. Stattdessen bekommen wir noch eine Tüte voller Forellen aus dem Gefrierschrank in die Hand gedrückt und unsere Unkosten versenkten wir unbeobachtet in der Trinkgeldkasse...
Eigentlich sind wir hier in der regenreichsten Region Nordamerikas, aber außer graüm Himmel, der uns tagelang begleitete, war davon nichts zu merken. Der Wind weht ausdaürnd aus NordWest, ist also weiterhin gegen uns. Irgendwo schon nahe der Grenze zum Washington State, da schiebt uns eines Abends, völlig ungewohnt, ein fast stürmiger Wind an. Das erste Mal seit Monaten! Nun beginnt es auch zu regnen, der Tag geht zur Neige und über 120km stehen auf der Tagesuhr. In einer kleinen Ansammlung von Häusern, sehen wir eine Feürwehrstation mit Wiese. Während Maik versucht bei den Nachbarn eine Zelterlaubnis einzuholen, folgt uns ein älterer Herr mit eiligem Schritt. Seine Frau hatte uns bereits gesehen und beschlossen, das wir nicht im Freien übernachten sollen. Ein Tornado wäre über dem Pazifik im Anmarsch und über 50.000 tausend Haushalte sind bereits ohne Strom. Im Radio kommen stetig Unwetterwarnungen! Als das große Garaschentor geöffnet wird, sind wir auch zufrieden, wollen unsere Schlafsäcke zwischen den Autos ausrollen. Aber da kommt Oma dazwischen und eine zweite Tür zu einer kleinen Wohnung öffnet sich. So haben wir sogar ein eigens Bad und eine Küche. Während Oma unsere nassen Sachen in den Trockner wirft, reicht uns Opa Früschte und Rodwein. Am nächsten Morgen, während des Frühstücks, sehen wir im Fernsehen live: Barack Obama, der seine Rede in Dresden hält.
Das diese halbe Stunde Regen die einzige auf den 4000km zwischen LA und Vancouver seien sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht.
Um nach Washington zu gelangen radeln wir in Astoria über den Columbia River. Die Länge der Brücke, die diese beiden Staaten verbindet, hat die stattliche Länge von sieben Kilometern. "The Evergreen State", empfängt uns natürlich mit endlosen Wäldern. Wenn mal kleine Dörfer oder Städte da sind, decken wir uns auch immer gleich mit einigen Grundnahrungsmitteln ein.
Wir kommen ganz gut vorwärts, der schon so vertraute Gegenwind schläft langsam ein, da fehlt uns ja schon fast was! Wenn der wolkenverhangene Himmel mal aufreist, gelingt es ab und an mal, einen Blick auf die Olympic Mountains zu erhaschen. Auf diese bewegen wir uns langsam zu. Schöne Plätze für das Nachtlager sind hier unschwer zu finden.
Unser letztes Ziel vor der kanadischen Grenze ins Bellingham. Im Flughafen von Bangkok hatten wir eine Familie kennen gelernt, die uns auf Grund der großen Kisten als Radfahrer identifiziert hatte. Sie hatten uns eingeladen, wenn wir in der Nähe seien sollten und mit einem schönen Platz am See geworben. Sofort wurdenn wir in die Familie integriert und gleich am ersten Abend war die Geburtstagsfeier vom Opa, der eigens aus New Mexico angereist war. In diesen Tagen wurden wir aufs aller aller Feinste verwöhnt und auch am Weiterreisen gehindert (-; Da Harry als Arzt arbeitet kann Liz sich ganz in Ruhe auf die Kinder konzentrieren, mit uns waren das dann sechs... Austern, Lachs, German ChocolateCake, Rotwein, guter Kaffee... an nichts aber auch gar nichts soll es uns fehlen. Wieder mal können wir mit dem Kanu auf dem See unterwegs sein, das mit den Fischen klemmen wir uns aber diesmal von vornherein! So waren die letzten Tage in den USA für uns ein Hochgenuss in jeglicher Form! Viel Zeit verbrachten wir mit sehr interessanten auch politischen oder historischen Gesprächen, für uns der Höhepunkt der Gastfreundschaft. Vielleicht einfach nicht zu toppen! Und gerade darüber sprechen wir miteinander auch sehr viel, immer wieder fragen wir uns, warum uns all diese Leute so offen und vorurteilslos diese Nächstenliebe entgegen bringen... das ist schlicht gesagt: Unbeschreiblich!!! und wenn wir all diese kleinen Geschichten dieser Art, die in den letzten zwei Monaten noch passierten aufschreiben würden, wären es noch viele Seiten mehr.
Unzählige Stunden während des pedalierens habe ich darüber gegrübelt, warum die Leute hier so sind, auch darüber nachgedacht wie wichtig diese Erfahrungen wohl für Maiks Soz.Päd. Studium sein werden. Als wir gemeinsam mit Liz aus Bellingham an die Grenze gefahren sind, unsere Räder je eine Rose aus dem Garten zierte, bin ich der Meinung kleine Tränen in ihren Augen gesehen zu haben... ein Abschied der uns allen nicht leicht viel. Das Versprechen das wir uns irgendwann wieder sehen, viel mir nie so leicht.
Sicher klingt das jetzt komisch: als mir Maik die Grobplanung der Reise überließ, war ich noch sehr am Zweifeln, ob zwei Monate in den USA eventüll vertane Zeit sind (alles erste Welt, wohl organisiert, ähnlich wie Europa...). Jetzt sitze ich in Kanada, schreibe diese Zeilen und merke, das all das für mich, mit die beeindruckendste Zeit der ganzen Reise ist.
20. USA II 01.06.2009
1.6.09 (Kindertag!!!) Tag 202
Maik:
Von San Francisco nach Oregon
Nun hat der Waschbär unsere Vorräte doch nicht bekommen!!! In den Redwoods hat er versucht den gesamten Sack mit Essen unter dem Vorzelt wegzuholen, hatte ihn sogar schon unterm Arm... klingt komisch - ist aber so! Erwischt!!! Das Essen konnte gerettet werden, jedoch wurden wir weiterhin von ihm terrorisiert, da hilft auch kein Steine werfen... (-;
In ein paar Tagen stößt der Paul zu uns, also weiter nach San Francisco! Wie auch in LA haben wir eine Übernachtung über warmshowers.org erhaschen können... Ein junges Pärchen, welches vor ein paar Jahren ungefähr die gleiche Route in Südostasien gefahren ist wie wir, hat uns ihre Wohnung zur Verfügung gestellt... damit wurde es ein Einfaches zum Flughafen zu fahren und nicht gleich mit Paul im Jetlag 100km aus dem Stadtgebiet zu flüchten! Am Vorabend wurden wir dann noch zu einem kleinen Blüskonzert eingeladen - ein Muss in SF! Danke für die Unterkunft ............!!!
Nun hatten wir versprochen den Paul mit der Deutschlandfahne am Flughafen zu empfangen... pünktlich losgefahren fanden wir einfach nicht den richtigen Weg und verfuhren uns um gute 15km! Außer Atem stürmten wir in den echt großen Flughafen und da stand er auch schon, der PAUL!!! Statt einer netten Begrüßung kam nur die Frage: "Wollt ihr nicht mal wieder nach Hause?" Danke... wir freün uns auch das du da bist...!!! (-; Naja, wer IHN kennt...
Den Jetlag bekämpft, noch mal gut gegessen ging es wieder weiter gen Norden... Als erstes ins traumhafte San Francisco... Eine Stadt welche auf Hügel gebaut wurde und nur aus 10-20%igen Steigungen besteht! Ist ja perfekt zum Erkunden mit dem Fahrrad... (-; aber trotzdem absolut wunderschön... schon von Weiten blitzt einem die GoldenGateBridge entgegen, dann dem langen Strand folgen und einen Blick auf die Innenstadt und die ca. eine halbe Meile vorgelagerte Gefängnisinsel Alcatraz werfen... Die Leute sind bei strahlender Sonne super drauf, genießen die Zeit in den Parks, besuchen die Pieranlagen mit Seeelefanten und genießen einfach das Flair der Stadt... Grandios! (-;
Nördlich von San Francisco beginnt wieder ein langer Küstenabschnitt ohne wirklich nennenswerte Städte, meistens sind es Dörfer mit ca. 300 Einwohnern, nur Eureka ist mit etwas über 20.000 Einwohnern, sogar auf Weltkarten abgebildet... (-; Ein Postangestellter erzählte mir von seiner "Stadt"- ganze drei Einwohner! Das muss ein pompöses jährliches Dorffest sein!!! (-; Also hieß es wieder Vorräte aufstocken und die Küche, welche sich bei mir auf dem Frontgepäckträger befindet (manchmal mit drei Sorten Käse, Brot, mehreren Sorten Aufstrichen und Wurst, einem ganzen Gewürzregal und zwei verschiedenen Sorten Kaffee) zu befüllen... natürlich dürfen in den USA Marshmallows und Bacon auch nicht fehlen... auf diesem einsamen Weg musste sogar Pauls Geburtstag erst mal verschoben werden, wir zelteten hinter einer Tankstelle, da gab es frühs nur eine Tafel Schokolade, einen Geburtstagsmuffin und zwei, statt 21 Kerzen... (-; aber am Abend sollte es schon mit ausreichend Getränken, guten Steaks und einen wirklich schönen Zeltplatz wieder gut gemacht werden... HAPPY BIRTHDAY!!!
Ansonsten führte uns der Weg weiter an der Küste und durch riesige Redwoodwälder... durch den Highway of the Giants und den Newton B. Drury Scenic Drive, wo wir auch die ersten großen Hirsche zu Gesicht bekamen... hier gibt es Bäume durch die man mit dem Auto fahren kann, Läden welche in den Stamm gebaut wurden und ganze Hütten im Fuße der Riesen, zu sehen... alles für uns Touristen...!!! (-; Der Küstenstreifen bleibt schön, bunte Vögel begleiten uns, überall hört man Robbenkolonien, am Strand molten gerade die weiblichen Seeelefanten...
Da es bei einer Reise aber immer schnell bergauf und bergab geht, verfolgte uns in Nordcalifornien das Pech... als erstes funktioniert unser Kocher nicht mehr, keiner weiß warum, dann versagt mal wieder ein MP3-Player, mein Reifen verbeult sich das vierte Mal in alle Richtungen und auch Paul muss seinen Reifen und abgebrochenen Seitenständer tauschen... Klasse! Kann ja nur besser werden denkt man sich da! Nichts!!! Nun geht die Schaltung vom Mario am einzigen "Monsterberg" zwischen LA und Vancouver kaputt, so das ich für ihn ein Auto anhalte und er zwei Stunden auf der anderen Seite auf uns wartet und versucht es zu reparieren... BUH!!! Er hat sich vor dem Berg gedrückt! BUH!!! und ich Trottel habe noch dem Auto gewunken... (-; zu guter Letzt bricht, bei mal wieder starkem Wind, mein Seitenständer und wirft das Rad um... nachdem Mario die Fassung zwei Tage vorher verlor, als man wegen starken Winden mal wieder kaum den Lenker des Rades gerade halten konnte und er es eigentlich einfach in den Graben werfen wollte, war ich nun mehr als frustriert!!! Hätte neben mir ein Flugzeug gestanden, mit dem Ziel Deutschland wäre ich einfach eingestiegen! Bei diesen ganzen Ereignissen war es bei uns einfach durch mit der täglichen Freude... (-; Eine Stunde später gewährt uns eine Frau Eintritt in ihr Büro um Mails zu checken, ein junger Man umarmt mich mitten auf der Straße: "Welcome to Mendocino" und eine nette Geste folgt einer weiteren... schon gingen wir wieder mit einem Grinsen durch die californischen Straßen... (-;
Ansonsten gibt es noch ein paar lustige Dinge in den Staaten:
- es gibt keine kleinen Autos, alle fahren Vans, PicUps und Jeeps
- nur wenige haben eine eigene Waschmaschine, pro Haus gibt es eine Art Waschraum, mit 25Cent nutzbar
- Städte sind alle im Schachbrettmuster aufgebaut und heißen oft nach Buchstaben und Zahlen, das ist dann wie beim Schiffe versenken: das indische Restaurant ist in der Kreuzung G-5! Treffer!!! Diese Art der Namensgebung erleichtert die Orientierung ungemein...
- Städte sind meist alle im viktorianischen Baustil und mit riesigen Gemälden geziert (ganze Geschichten)
- überhaupt gibt es für unsere Verhältnisse sehr viele Künstler, immer wieder sieht man Menschen Gemälde malen, Karikaturen oder musizieren
- in sehr vielen Bereichen arbeiten Volunteers (Freiwillige) kostenlos für staatliche Einrichtungen, also zum Großteil in State Parks, das bedeutet Rentner geben Auskünfte in Tourist Informationen, verkaufen Karten, putzen oder Jugendliche helfen in den Ferien bei der Pflege der Landschaft
- sehr schnell wird man eingeladen und beschenkt, wie unsere Berichte sicherlich wiedergeben (-;
- die meisten Amerikaner haben Angst vor allem, was außerhalb ihres eigenen Landes passiert und wissen außer über die Kriegsschauplätze nicht viel über den Rest der Welt... so werden wir sehr oft ungläubig angeschaut... wo ist denn Dubai? Toronto, wo liegt das???
und noch drei besondere Dinge:
- Ich weiß nun wer die Idee mit den Tsunami Schildern hatte, welche überall in Thailand stehen - denn hier an der californischen Küste sieht man immer wieder genau die Gleichen... Grausam!!!
- Des Weiteren gibt es in den USA ein Programm um das Land "sauber" zu halten... Adopt-A-Highway! Dabei können Freiwillige einen Teilabschnitt einer Strasse adoptieren und müssen auf diesem Müll sammeln. Unter dem ehemaligen Präsidenten war zwar das Umweltprogramm Kioto nie ein Thema, aber ihr eigenes Land halten sie Müllfrei... (-;
- In diesem Land wird so gut wie alles für Radfahrer getan! So gibt es meist riesige Seitenstreifen, extra Radwege, Bike-Lanes... überall stehen Schilder (Share the road!, Vorsicht Radfahrer usw.) und das Beste sind vor manchen Brücken und Tunneln extra Blinkanlagen! Der Radfahrer drückt auf einen großen Knopf und eine große Lichtanlage kommt zum Einsatz, welche die Autofahrer auf Radler hinweist...
Nun ist aber gut mit Dingen
Mario:
Auf der Achse des Guten (27.05.09, Tag 197)
Nach über vier Wochen ist heute Abend der letzte in Californien, aber so richtig will man uns hier nicht gehen lassen und so manches Mal fragen wir uns ob das hier normal ist oder ob wir als "Biketraveller" besonderen Artenschutz genießen. Vielleicht einfach als Beispiel, die letzten 24 Stunden:
Gestern Abend steht unser Zelt auf einem Campground im Wald, in der Nähe der letzten Stadt Californiens, Cresent City. Auf dem fast leeren Camp trifft neben uns eine Band mit Bus und Hänger ein, sie sind auf dem Weg nach Seattle. Spontan werden wir ans Feür eingeladen, es gibt besten irischen Whiskey, lange sitzen und quatschen wir. Am Morgen wird der Bus ausgeladen, all unser Gepäck und die Räder rein und wir werden die fast fünf Kilometer steilen Berg, den wir gestern Abend runter gerast sind, hochgefahren - einfach so!!! Wir bedanken uns mit zwei "Tüten" zum rauchen, die wir am Vortag von einem Holzgestalter am Straßenrand in die Hand gedrückt bekamen, mit den Worten: "The best from California!" und einem Lächeln. Die junge Band hatte sofort eine bessere Verwendung als wir dafür... So brauchten wir also nur noch den Berg auf der anderen Seite herunter rollen. Rein in den Morgennebel von Cresent City.
Weil Paul ja bereits hier seinen 21. Geburtstag mit uns verbrachte wollte er einen ausgeben, also rein in die Pizzabude. "You are hungry?" Ralph begrüßte uns und stellt die üblichen Frageen. Auch Paul darf jetzt offiziell hier Bier trinken. So bekommen wir gleich noch eins vom Chef hinterher geschoben. Wir werden aufgefordert uns an der umfangreichen Salatbar den Bauch vollzuschlagen, erzählen von unserer Reise, er möchtee Fotos für die lokale Zeitung machen und versucht uns zu halten bis der Presse-Matthias eintrifft. So sollen wir erst mal all unsere verdreckten Klamotten in seiner Waschmaschine versenken. Inzwischen bekommen wir die übrigen Pizzastücke der anderen Gäste von ihm gereicht und noch einen Kaffee dazu. Langsam wird es peinlich! In der Zeit hat er die Telefonnummer des ansässigen Radladens heraus gefunden und hält mir den Hörer ans Ohr, damit er schon mal alles bereit legen kann. Während er sich eilig verabschiedet, bleibt nur noch Zeit für ein schnelles Foto.
Der Fahrradmann hat eigentlich schon zu, kommt aber freundlichst zurück und macht das Möglichste möglich. Er erklärt uns ausführlich den Weg zum nächsten Platz zum übernachten, dann macht er noch einen Sonderpreis! Gleiches passierte in San Francisco vor zwei Wochen, als wir zwei Tage lang sämtliche Fahrradläden nach einer passenden Gabel für mein Rad absuchten. Am Ende bekam ich sie geschenkt!
18. USA I 31.05.2009
30.04.09 Tag 170
Maik:
Nun sollte es also losgehen... mit dem Rad ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Von LA, durch die Mojave Wüste, zum Grand Canyon, nach Red Rock County und über Las Vegas zurück an die Küste. Leider machte uns der kambodschanische Magenwurm einen Strich durch die Rechnung. Seit Bangkok ging es mir mal besser, mal wieder schlechter und die ca. 50-60km am Tag die ich noch schaffte ohne sofort einen Brechreiz zu bekommen bringen uns in der vorgesehenen Zeit sicherlich nicht bis nach Las Vegas! Also die Idee... um unsere Runde zu schaffen und zum auskurieren meines Magen-Darm-Trakts liehen wir uns das kleinste verfügbare Auto. 7 Tage Rundreise im Luxusmobil... Entspannung pur!!! (-;
Doch wohin die Räder? Mario hatte eine spaßige Eingebung, nach unserer tollen Erfahrung mit der Polizei in der dritten Welt, könnten wir doch auch hier mal lieb fragen... Officer Kelly schien die Idee zu gefallen und unsere mit Ausweiskopien bestückten Räder fanden einen kostenlosen Platz in der Asservatenkammer... Auto beladen, ab in die Wüste!!!
Uns erwarteten endlose Straßen, schnurgerade, endlos...! und man blickt kilometerweit... endlos! Mit dem Rad haben wir uns meist für kleine Straßen entschieden, weil diese landschaftlich meist schöner sind. In Amerika führt der Freeway schon durch unvorstellbar traumhafte Landschaften - Sand, Kakteen der verschiedensten Arten, schroffe Felsen und natürlich wie schon mal kurz angesprochen - endloser Blick! (-; Obwohl in Californien ca. 99.9 Prozent der Flächen "Privat Propertie" sind, findet sich selbst mit unserem knallroten Auto eine Stelle zum einsamen wild campen... Die sogenannte Wüsten Turtoise, ein kleine Schildkrötenart begegnet uns schon am ersten Abend. Wie ich später erfahre, soll man sie eigentlich in Ruhe lassen, doch ich wollte sie zeigen und in Front von uns streichele ich ihr den Bauch... Fehler!!! großer Fehler!!! Sämtliche Flüssigkeiten ergossen sich über uns (weniger über mir) Also durfte ich sie nun nicht mehr mitnehmen... (-;
Unser erstes Ziel war die Mojave Wüste... um zu den riesigen Sanddünen zu gelangen fuhren wir die ersten Kilometer auf der historischen Route 66! Eine Kultstrecke für alle Motorradfanatiker... hier tuckert im Minutentakt eine riesige Harley Davidson nach der anderen an uns vorbei... natürlich alle Fahrer in schwarzem Leder, mit Totenköpfen bestickt... der Kult lebt! Wie im Film... (-; Später auf unserer Strecke durchqürten wir noch ganze Bikerstädte, alles hat im Namen die berühmte Zahl... Restaurant 66, Museum zur Route 66, 66Cafe66... überall findet man Lederläden, Souvenirs und 66 Kopftücher im Totenkopf- und Knochenstil! So langsam zieht uns dieser Kult mit in seinen Bann und immer gespannter betrachten wir das schwarze, tuckernde Treiben... da ist die Ruhe und Weite der Mojave doch eine schöne Abwechslung, denn hier kommen einem wirklich Grasbüschel auf der einsamen Straße entgegengeweht und Geier laürn auf toten Bäumen auf Futter oder das einer von uns plötzlich umfällt! Jedoch wird uns der Kult noch lange begleiten... (-;
Südwestamerika besteht eigentlich aus vier Wüstenteilen, also ist alles Grün was uns auf der Strecke begegnet angepflanzt und wird täglich bewässert. Ähnlich wie in den arabischen Ländern sind hier jedoch keine Inder als Gärtner unterwegs, sondern Mexikaner... welche überall im Land zu finden sind... es kann also sein das man in Gebiete kommt wo niemand wirklich englisch spricht. Das Herausfinden des richtigen Weges kann dann ziemlich schwierig werden, denn spanisch spricht leider keiner von uns!
Der grünste Bereich ist rund um den Colorado River, welcher sich qür durchs Innland zieht und auch den Grand Canyon die heute einzigartige Tiefe gegeben hat. Der Fluss ist absolut klar und lädt bei guten 40Grad trockener Hitze immer wieder gern zum baden ein, leider brauche ich oft ca. 15 Minuten bevor ich drin bin, denn bei 13 Grad zieht sich alles zusammen... (-; Der Besuch des Grand Canyon National Parks gehörte für mich zu den Highlights der "Autorundreise", gelb und rot blitzt uns der blanke Fels entgegen, V-förmig verengend bis in Tiefen von 1200m zum Colorado River. Ein Blick den ich nie vergessen werde! Gute 20 km liefen wir entlang der Südwand, schlängelten uns von einem schönen Ausblick zum nächsten, bis die Sonne unterging und einen beeindruckenden roten Schimmer in das Flusstal brachte. Auch die Begegnung mit "Smoky", dem National Forest AufpassBären, gehört zu einem gelungenen Besuch des NP dazu!!! (-;
Das genaü optische Gegenteil vom Grand Canyon ist Red Rock County, etwas südlicher, rund um Flagstaff. Hier stehen riesige rote Felsen um alle Städte herum - einzeln, wie hingesetzt ragen sie aus dem Boden! Hier fanden wir den ersten kostenlos vom Bundesstaat Arizona eingerichteten Zeltplatz. Nicht das wir vorher Probleme hatten, denn wild campen ist überall möglich und auch nicht verboten, jedoch ein riesiges Gelände der gesamten Bevölkerung und allen Touristen kostenlos zur Verfügung zu stellen ist schon stark! Danke Arizona!!! (-;
Von Tag zu Tag ging es mir besser, Wasser und Nahrung blieb im Körper, ich musste keine 12h mehr täglich schlafen und Arme und Beine wurden immer fitter... also bereit fürs Rad bin ich! (-; aber auf unserem Rückweg lag noch: "VIVA LAS VEGAS", so schön besang Elvis diese absolut konträre Stadt, oder sollte ich lieber Phantasiewelt sagen... So läuft man von Venedig, nach Rom und über Paris nach New York... es ist bunt, überall Leuchtreklame, riesige LCD Leinwände laden zum kaufen und spielen ein, mittendrin stehen die weltbekannten Casinos, vom Bellagio über das Mirage bis zum Palazzo! Alles liegt sehr nahe beieinander... reiche Spieler, mexikanische Putzen, Menschen die weinend und absolut aufgelöst am Wegrand sitzen, vor Freude schreiende Spieler am BlackJackTisch, Betrunkene jeder Altersgruppe auf der Straße, geraucht werden kann überall... es werden Flugblätter verteilt, das in 20min deine Traumfrau bei dir vor der Tür steht... Hier ist alles möglich und das mitten in Amerika... Es gibt Schnapsgläser in der Größe von 1Liter, oder man kauft sich gleich eine mit Cocktails gefüllte Plastikgitarre, das sind dann wenigstens 4Liter. Danach wird gespielt... und das Schicksal entscheidet... (-; Wir haben uns entschlossen, jeder kann 20 Dollar verspielen, ich habe alles am einarmigen Banditen verloren und Mario (nach kurzer Gewinnphase) alles am Rouletttisch... angeheitert haben wir uns am nächsten Morgen in unser Motel, welches direkt inmitten der Großen Casinos lag, zurück gezogen... Für uns geht das Leben ohne großen Schicksalsschlag weiter... (-;
Ein sehr starker letzter Eindruck, bevor wir das Auto wieder gegen unsere Räder bei Officer Kelly tauschten... aber ein sehr interessanter und lustiger!!! (-;
Körperlich erholt stiegen wir auf und fuhren gegen den Wind in Richtung Pazifik! In drei Tagen werden wir das californische Strandleben, Muskelmänner, operierte Fraün und jede Menge Reichtum hautnah miterleben können... wir sind gespannt...!
17. Thailand III 22.05.2009
17.04.09 Tag 157
Ereignisse in Bagkok
Mario:
(übernommen aus persönlichen Notizen, war nicht direkt für die Homepage bestimmt)
Am 11.4. abends erreicht der Bummelzug Bangkok, um die Autobahn ähnliche Strecke zu sparen, sind wir nach dem Grenzübertritt Kambodscha/Thailand in den Zug gestiegen, Auf dem Weg vom Bahnhof zum Guesthouse geraten wir auf abgesperrten Straßen zum ersten Mal in eine Großdemonstration, unweit der Regierungsgebäude. Freundlich werden wir aufgeklärt was da läuft, man bringt uns ganz viel Essen, Wasser und Bananen auch Fotos mit uns werden gerne gemacht. Alles macht einen gut organisierten Eindruck. Bei der Verabschiedung versprechen wir morgen wieder zu kommen.
12.4 - Am Lumpini Platz ist der beste Fahrradladen von Bangkok und auch hier ist natürlich wegen der Feiertage geschlossen, so ein Scheiß... wir brauchen alle drei so viele Fahrradteile. Naja, gegen 18.00Uhr versuchen wir mit dem Linienbus zurück nach Banglampoo zu fahren, der Stadtteil, indem sich unser Guesthouse befindet. Nach ewigem warten, versuchen wir es mit Taxis, aber da will keiner hin fahren, gibt´s so was??? Irgendwann kommt der total überfüllte Bus und wir qütschen uns auch noch mit rein. Nach einer Weile hält er an und alle müssen raus. Eine große Kreuzung ist mit all den in rot gekleideten Demonstranten besetzt, der Bus dreht um und verschwindet. Wir laufen los, wissen aber gar nicht wo wir sind! So langsam begreifen wir was hier los ist - alle großen Kreuzungen sind blockiert. Die "Roten" sind trotzdem immer erfreut über unser Auftauchen. Eigenartig ist, das in den Straßensperren auch Polizei LKW verbaut sind. Als es dunkel wird sind dann auch mehr und mehr Demonstranten mit Knüppeln und Eisenstangen bewaffnet. Ein Vermummungsverbot gibt es hier nicht, das ist uns bereits in Pitsanouluk aufgefallen, als viele bewaffnete Demonstranten auf dem Bahnhof waren.
Wir laufen und laufen... inzwischen sind ganze Straßen blockiert, das Militär bewacht mit Hundertschaften schwer bewaffnet die Regierungsgebäude, Stacheldraht ist auf der Straße ausgerollt. Wir versuchen es noch einmal mit einem Taxi, qütschen uns zu sechs rein, kommen aber nur ca. 200m, da stehen Busse qür auf der Straße, die "Roten" sagen wir können nur weiter laufen, freundlich aber bestimmt. Nahe dem Demokratiedenkmal werden weitere Busse in Stellung geschoben (Foto). Weit und Breit keine Gegenwehr der Regierungstruppen, das Militär hält sich noch zurück.
Mittlerweile ist das "Sonkran" Fest so richtig im laufen, auf der KhaoSanRoad am meisten, hier liegt die Bewaffnung in jeglicher Form in Wasser. Massenweise Plastikspritzgewehre und Lehmpampe liegen zum Verkauf bereit. Immer wieder bekommt man Wasser angespritzt oder übergeschüttet. Verkaufsrennen sind Plastikumhängetaschen für Handy und Co. Morgen feiern wir mit!!!
13.4 - Inzwischen ist der Ausnahmezustand über Bangkok verhangen worden. Eine Reisewarnung gibt das Auswärtige Amt für die Stadt heraus. Heute fahren wir mit dem Boot runter nach ChinaTown. Dort sind die Straßen total leer und alle kleinen Läden geschlossen, ein Taxi bringt uns nachmittags zurück nach Banglampoo. Am Demokratiedenkmal steigen dicke schwarze Wolken auf, die Busse brennen inzwischen. Einige Rothemden sind zu sehen. Die Lage ist außer Kontrolle, so die offizielle Erklärung der Regierung.
Wir vier gemeinsam (mit Ignasi und Roberto) kaufen uns Plastikgewehre mit pinkfarbenen Wassertanks und stürzen uns ins feucht dreckige Gewühl, der trotzdem 1000en feiernden Menschen. Es macht unheimlichen Spaß, die cleversten haben gleich Kärcher aufgebaut. Gern wird auch mit Eiswasser gespritzt oder eben gleich mit nem Eimer übern Kopf geschüttet. Bei 34Grad ein tolles Fest!!! Allerdings wird dann die KhaoSanRoad, das Zentrum der Feiern, geräumt. Man hat Angst, das die Krawalle übergreifen. So ziehen wir völlig durchnässt und verdreckt ab und gehen erst mal in unsere Unterkunft. Während ich oben auf dem Hoteldach das Rad putze und in die Kiste packe steigen weitere dicke Rauchwolken auf, inzwischen auch aus dem Regierungsviertel, alles nur einige hundert Meter weit weg.
Inzwischen sind über 20 Busse zerstört, ein Benzin LKW an Wohnblocks geparkt und mit Gasflaschen als Zünder bestückt, die Zentralbank und Teile des Regierungsgebäudes werden versucht anzuzünden. Führerlose Busse werden als Waffe, gegen das jetzt schwer bewaffnete jetzt eingesetzte Militär, losgerollt. Gewalttätige Demonstranten drohen die ganze Stadt nieder zu brennen. Die Armee erobert blockierte Kreuzungen zurück, nun wird auch geschossen, zwei Menschen sterben. Wir gehen noch mal raus, zwei Straßen weiter zum Abendessen - hier ist die Lage ruhiger.
14.4 - Ich stehe um sieben Uhr auf, checke erst mal im Internet wie die Lage ist, gehe zum Demokratiedenkmal, überall ist noch Armee. Maik, wir wollten zusammen losgehen, führte der Weg höchstens aufs Klo... ein Mitbringsel aus Kambodscha legte ihn für zwei Tage flach! Die Spuren der Schlacht werden beseitigt, ausgebrannte Busse beseitigt. Im Regierungsviertel sind noch ein paar tausend Rothemden eingekesselt, gegen 11.00Uhr ruft Taksin aus dem Exil, zur Beendigung der Proteste auf. Alle Demonstranten werden vom Militär fotografiert und identifiziert und mit Bussen weggebracht. Am Nachmittag zieht sich zum großen Teil auch das Militär zurück. Auf der SamsenRoad, vor unsere Haustür werden auch sie mit Wasser und Lehm eingeweicht. Jedenfalls ist dies hier nur vorläufig beendet. Das haben die befragten Thai bestätigt.
15.5 - Heute hat die Regierung das "Sonkran" Fest noch um zwei Tage verlängert. Ausgelassen feiern alle weiter. Nach zwei Monaten gemeinsamer schöner Zeit, verabschieden wir uns von unserem Freund Ignasi, der Morgen nach Nepal fliegen wird. Am Abend auf dem Weg zum Flughafen, sehen wir das immer noch Armee unterwegs ist, und strategisch wichtige Punkte besetzt hält.
16.5 - Nach 4,5h Flug verbringen wir die acht Stunden Aufenthalt am Flughafen der koreanischen Hauptstadt Seoul, mit Internetpost erledigen und Kaffee trinken. Der Flug von Korea nach Los Angeles daürt noch mal elf Stunden. Barry erwartet uns mit seinem Van bereits am Flughafen in LA. Übers Internet hatten wir zu ihm bereits vor Tagen Kontakt aufgenommen.
Über 7000 Mitglieder zählt die "warmshowers.org" Plattform bereits weltweit. Das heißt, Biketraveller geben Gleichgesinnten eine Unterkunft. So sind wir bei Barry gelandet, 69 Jahre - Maler, Kunstdirektor im Ruhestand und optisch Rüdiger Nehberg sehr nahe.
So wohnen wir erst mal in Hollywood, in einer kleinen Straße zwischen Sunset- und Hollywoodboulevard. Nur wenige hundert Meter entfernt beginnen die berühmten mit Sternen gesäumten Gehwege. Und weil das Klima so angenehm ist schlafen wir gleich beide Nächte im Vorgarten unter den Palmen. Die ersten Tage auf amerikanischen Boden vergehen also mit Besuchen in mehreren Fahrradwegen und Reparaturen, die wir mangels Ersatzteile vorher nicht durchführen konnten. Barrys hervorragende Werkstatt kommt uns dabei sehr zu Gute. Auch in unsere Organisation der nächsten Wochen unterstützt er uns mit allen Mitteln. Zu guter Letzt bringt er uns noch mit dem Auto weit aus LA heraus. Danke Barry!
Gästebericht - Paul Moschner 21.05.2009
Haudi!
Ich bin der Paul und auch ich muss/darf einen Gästebericht verfassen.
Mit 16/17 Jahren begann mein Fachabitur, Bestandteil vom Fachabitur ist in der 11. klasse ein Praktikum zu absolvieren, welches 3 tage jede Woche statt fand, die restlichen 2 tage waren normale schule, in Cottbus. Ich entschied mich dafür mein Praktikum auf der Kulturinsel Einsiedel zu absolvieren
Dort lernte ich den Maik kennen der zeitgleich sein FSJ begonnen hatte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten verstanden wir uns dann sehr gut und unternahmen sehr viel.
Auf der Insel lernte ich auch den Mario kennen, der mein Chef war und mir sehr viel beigebracht und fachgerecht erklärt hat. Nach der 11. klasse machte ich noch mal eben schnell die 12. die nur noch aus Schule bestand. In den Ferien Arbeitete ich manchmal auf der Insel um Geld zu verdienen.
Nach dem bestandenen Fachabitur (Technik) kam ich wieder auf die Insel zurück und fing als ÖKO an, nun war Maik mein Chef und es war eine tolle Zeit mit den "Roughnecks" - Ugh,Ugh!!!
So kenn ich beide schon seit über 3 Jahren.
Im August fängt meine Zimmermannslehre an und nach einem Jahr steigt dann mein Studium mit ein (Dualer-Studiengang). Nun bin ich 21 (darf hier endlich Alkohol kaufen und konsumieren)
Und da ich die ganze Zeit verfolgt hab was die beiden so machen und wo sie so rumreisen und da ich bis zum 1. August noch etwas zeit habe, dachte ich mir, ich könnte ja mal eben schnell für 2 Monate vorbei kommen und Urlaub machen. Und nun fahre ich gemeinsam mit meinen ehemaligen Chefs von San Francisco nach Calgary.
Eine kleine Story hab ich auch schon zu erzählen:
Abends auf einem der schönen Campgrounds stehe ich in der Dusche und warte vergebens auf warmes Wasser. Voll aufgedreht ist, bezahlt ist mit 25 Cent, aber es kommt nur kaltes Wasser.
Mhhhhh, vielleicht ist ja die dusche Kaputt, ich probier die nächste Kabine, geht auch nicht,
bis ich lese 50 Cent einwerfen OK ich geh los und frage die Leute nach 2 mal 50 Cent (für 6 Minuten duschen) No Problem! Stecke das Geld rein und geil es wird warm. Ich gucke mir mein Geld an und deren, kein Unterschied zu erkennen. Dann hab ich es erst gerafft: es gibt überhaupt gar keine 50 Cent-stücke und das es warm wurde lag daran das ja schon meine 25 Cent drinnen waren.
Eine warme Dusche später erzähl ich die Story meinen Reisekollegen. Da bei fällt mir auf das ich söben meinen ersten Dollar verdient habe... (-;
16. Kambodscha II 16.05.2009
10.04.09 Tag 150
Maik:
Ach, wie soll ich nur anfangen... Kambodscha - Kingdom of wonders! und das war es für mich auch... Irgendwie habe ich bisher jedes Land gelobt und mehr oder weniger echt gemocht - aber Kambodscha... am liebsten würde ich jede Straße fahren - nur um die Leute zu beobachten, versuchen mit ihnen zu sprechen und am "Wir-transportieren-alles-irgendwie!" Verkehr teilnehmen zu dürfen... KLASSE!!! So viel zu schaün, zu staunen und zu lachen hatten wir auf 1km Straße noch nie! Denn auf diesem einen Kilometer begegnet dir alles Kuriose... Schweine auf Mopeds, PKWs mit 20 Personen, Mopeds mit vier bis sechs Menschen aber auch Ochsenkarren und Bambuswagen!
Unser Weg führte uns von Phnom Penh nach Siem Reap, wo wir uns für weitere vier Tage mit Julia trafen. Bis wir da waren musste meine: "Was-muss-in-diesem-Land-getan-werden" Liste (die Mario wahrscheinlich langsam schon verteufelt) so weit es geht "abgehakt" werden. Da unverhofft Schulferien wurden, konnte der Punkt Schüler zu besuchen nicht mehr erfüllt werden. Die buddhistische Religion jedoch etwas näher und genaür kennen zu lernen - dieser Punkt sollte doch möglich sein!
Am Abend sahen wir wieder eins der schönsten Wats (Tempel) SüdOstAsiens und entschlossen uns kurzer Hand nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen. Alles kein Problem, nach viel Interesse, lagen wir alle drei auf unseren Isomatten in Front von 100en BuddhaFiguren. Die jungen Mönche waren sehr umsorgt brachten uns Decken, Kissen und schalteten den Fan für uns ein... Vor diesem bunt - goldenen Farbenmeer schliefen wir ein, um uns am nächsten Morgen die Tempelanlage und die Unterkünfte etwas genau ansehen zu dürfen. Achs Jochen: zum Abendbrot gab es Erbswurst!!! (eine Art Notfallnahrung, welche ich seit dem Oman in der Tasche hatte und ihr Volumen mit heißen Wasser doch gleich mal verzehnfacht... sehr lecker - danke noch mal!!!) Leider sprachen die Mönche schlechtes Englisch, eigentlich fast gar keins, so konnten wir uns zwar alles genau anschaün, nähere Infos aus erster Hand waren jedoch schwierig - für ein Gruppenfoto jedoch waren alle zu haben... (-;
Nun aber nach Siem Reap, wo Julia schon auf uns wartet und eine Unterkunft für alle ausgesucht hat... da trafen wir noch einen Japaner auf seinem Weg nach Portugal - ein Jahr hat er Zeit! Irgendwie dachte ich anfangs unsere Reise hätte eine beneidenswerte Länge aber wir treffen die ganze Zeit Menschen, die ein oder zwei oder drei oder vielleicht auch mal mehr Jahre unterwegs sind... Beneidenswert! Auf jeden Fall haben wir uns mit ihm ebenfalls in Siem Reap verabredet. Somit wuchs unsere Reisegruppe auf die beträchtliche Größe von FÜNF Leuten an...!!!
Die größte Sehenswürdigkeit und auch Weltkulturerbe sind die Tempel von Angkor Wat... ein riesiges Gelände (zu Fuß nicht erkundbar) mit alten und restaurierten Tempeln, hinduistisch und buddhistisch... Vier schreiben kann ich dazu nicht, nur das man eine Woche braucht um wirklich fast alles gesehen zu haben. Würgefeigen schlingen sich durch die Gemäür, die Natur holt sich alles zurück! Wieviele Menschen haben wohl an dieser Kilometer großen Anlage gebaut? Alles für die Götter! Gigantisch! Es ist einfach nicht beschreibbar...
Zwei Tage verbrachten wir in diesen Gemäürn, erkundeten so viele Anlagen wie möglich und lernten dabei interessante khmer-charaktere kennen... denn vor jedem größeren Tempel warten Händler mit Fleischspießen und kalten Getränken auf einen, lautstark wird dies zu überzogenen Preisen angepriesen. Ist man dann wirklich interessiert, beginnt das "Große Spiel" den Preis zu drücken... mit viel FrOi!de beider Verhandlungspartner haben wir es auch immer geschafft! Die Khmer versuchen es aber wieder und wieder, bei fast jedem Artikel muss auf spaßige Art und Weise verhandelt werden... Schnell geben sie sich nicht geschlagen, besonders nicht die Fraün, die knallhart und bis aufs letzte verhandeln. Ich bin der Meinung dieses Land funktioniert nur durch die starke Stellung der Frau, welche die selben und sogar noch mehr Arbeiten übernimmt als der hier meist rumsitzende Mann. Buhhhh!!! und höchster Respekt!!! In den Tempelanlagen trafen wir viele 8-15 jährige Schüler/innen, sie sprachen perfekt englisch, etwas französisch, spanisch, deutsch, koreanisch, chinesisch und und und... Rohai, der japanische Radfahrer, hat unter sehr hohem Interesse noch die japanische Sprache mit den Kindern geübt... so sprechen sie in diesem Alter meist fast fünf Sprachen...! und die Zukunft? In Kambodscha eigentlich nur im Tourismus zu finden, so gehen fast alle Kinder zur Schule und am Wochenende sprechen sie mit den Touristen, indem sie Bücher und Schmuck anpreisen. Fast alle wollen Guide werden, weg von Kambodscha wollte niemand! VIEL ERFOLG!!! Der Tourismus hinterlässt für mich hier sehr positive Eindrücke und bietet für die Jugend die einzige Alternative zur Feldarbeit... bei diesen starken und intelligenten Fraün braucht man sich aber keine Sorgen machen, das das Land nicht weiterhin die Kriegsverbrechen verarbeiten kann und aufstrebt... für den Mann sehe ich schwarz (-;
Zu guter Letzt hat uns Marios Mutti noch zum Essen eingeladen (heutzutage auch von vielen tausend Kilometern entfernt möglich) - DANKE!!! und dann war unsere Zeit in diesem "Super-Klasse-1A-Spitze" Land auch schon vorbei... Julia geht nun ihren eigenen Weg durch SOA, Rohai fährt mal schnell weiter nach Portugal und von Ignasi werden wir uns in Bangkok trennen... die Reisegruppe wird wieder kleiner... (-;
Auf dem Weg zur thailändischen Grenze hatten wir noch mal guten Gegenwind - so richtig wollte uns das Land nicht gehen lassen! (-; und das letzte Bild in meinem Kopf waren 100e Menschen, welche in der Einreiseschlange nach Kambodscha standen... Ich kann es verstehen!!! und es wird nicht lange daürn, da stehe auch ich wieder mit einem dicken Grinsen in genau dieser Schlange... GANZ SICHER!
19. Eintrag 10.05.2009
Tag 180 10.05.09
Mario:
Heute, genau vor sechs Monaten sind wir zu unserer Reise aufgebrochen am 10. November 2008. Ein halbes Jahr später: das neü Zelt, das unser Zuhause für die verbleibende Zeit ist, steht zwischen riesigen Redwood Bäumen, mit Stammdurchmessern bis drei Metern und einem Alter von bis zu 2000 Jahren. Seit gut drei Wochen sind wir nun hier in den USA und folgen der Pazifikküste, für ca. 3000km gen Norden bis Kanada. Morgen erreichen wir San Francisco. In den letzten Tagen sind wir wohl eine der schönsten Panoramastraßen der Welt gefahren. Highway Nr. 1 - eigentlich unbeschreiblich, entlang der Klippen und Kliffs, zwischen Stränden, Wäldern und endlosen Weiden. Sicher auch einer der dünn besiedelten Gebiete Californiens.
Für drei Tage hatten wir Essen eingepackt, außer der kalte Morgennebel, der allmorgendlich den Küstenstreifen in dieser Jahreszeit einpackt, strahlte täglich bei stahlblaüm Himmel die Sonne. Eigentlich ist diese Route entlang der Highway 1 von Kanada bis Mexico eine beliebte Fahrradstrecke, allerdings fahren 98 Prozent aller Radfahrer von Nord nach Süd, kommen uns also entgegen. Nachdem wir uns die letzten 13 Tage ausnahmslos im Gegenwind bis hin zum Sturm geschunden haben, wissen wir auch warum... Teilweise reist es einem fast den Lenker aus der Hand, zweimal ging es nur noch mit schieben. In solchen Stunden kommt man doch manchmal ins grübeln, welchen Sinn das alles macht... aber das vergeht auch ganz schnell wieder. Nicht zu Letzt genießen wir hier immerhin einige Privilegien als Radfahrer, so zahlen wir auf Campingplätzen den "Radfahrpreis", nie mehr als gemeinsam 10Dollar, normal ist 25 - 35$. Wildcampen ist wirklich fast ausgeschlossen, alles ist Privatbesitz oder mit dicken Zäunen eingepackt. Völlig anders als in Arizona. Die motorisierten Verkehrsteilnehmer jedoch sind äußerst rücksichtsvoll uns gegenüber und das ist nach dem letzten halben Jahr doch recht seltsam!
Und da bin ich nun auch bei einer Sache die mich sehr bewegt oder eher begeistert. Sei dahingestellt wie viele Leute darüber denken, aber aus meiner Sicht geht man hier einfach besser miteinander um. Vielleicht aber auch weil wir Touristen sind, allerdings leicht zu verwechseln, da es auch viele Obdachlose gibt, die mit bepackten Fahrrädern unterwegs sind - wir haben auch gemeinsam mit ihnen übernachtet, sind mit ihnen verwechselt worden und Maik wird gern freudestrahlend von zahnlosen Flaschensammlern gegrüßt...!!! (da klärt erst die Deutschlandfahne am Rad auf)
Gleich an zwei Tagen brachte man uns frisch Gegrilltes, wir hatten noch nicht einmal das Zelt aufgebaut, waren gerade erst angekommen. Noch während des Verzehres steht eine ältere Frau lächelnd neben uns und reicht uns eine halbe Melone: "Wir kommen aus Tennessee - da wird Melone geteilt!" Auch in Städten oder Dörfern sind alle überaus freundlich, immer Zeit für einen SmallTalk, nicht zu vergessen, immer noch einen netten Spruch oder Wunsch für unsere Reise. Als mal ein windiger und kalter Abend in den Bergen einfach keinen Schlafplatz finden ließ, wir also mal wirklich auf Hilfe angewiesen waren, daürte es zwei Minuten und wir hatten unsere Schlafsäcke im Pferdestall eines Gehöftes ausgerollt, ohne wenn und aber. Übrigens mit drei Grad die kälteste Nacht der gesamten Reise (bis jetzt). Jedenfalls haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und bereits Einladungen zum Übernachten in Oregon, Washington, sowie Kanada in der Tasche. Leute die uns einfach angesprochen haben! Ist das in Deutschland auch so??? Im übrigen funktioniert unser eigenes Konjunkturprogramm prächtig, angefangen bei unseren subventionierten Schwarzeneggerzeltplätzen, über geschenktes Kocherbenzin an Tankstellen, bis hin zu 99Cent Läden, die ab und an zu finden sind. Weiterhin sind diverse RabattCards von verschiedenen Supermärkten im Einsatz, so sind wir selbst erstaunt unter unser Asien Budget zu kommen.
Jetzt noch ein paar statistische Dinge zum sechsmonatigen...
- 24mal sind wir über Grenzen gefahren oder gelaufen
- der Fahrradkilometer steht heute bei 11.222km, das heißt wären wir in Deutschland losgefahren, wären wir heute irgendwo in Indien oder Nepal, Tibet oder Simbabwe.
- platte Schläuche: Maik 9 - Mario 7, kaputte Reifen 5
- gemeinsam gefahren sind wir mit Radfahrern aus: Deutschland, Australien, Spanien und Japan
- verloren oder kaputt gemacht haben wir: drei Sonnenbrillen, Weltenempfänger, kl. Wecker, zwei kl. Plastikweihnachtsmänner, zwei Kopfbedeckungen, Backenzahn einer, Körpermasse... einige KG!!!
- des Weiteren halte ich zwei Zahnarzt- und zwei Augenarztbesuche als Rekordverdächtig, dafür hatte Maik wochenlang die Schleppscheiße!
Also es geht uns gut... wir verstehen uns weiterhin... nur unsere Homepage schleppt sich etwas dahin...
Aber wir arbeiten dran... (-:
15. Kambodscha I 03.05.2009
XX.XX.09 Tag XX
Mario:
Lang waren unsere Tagesetappen in den letzten Tagen. Durch den am dünsten besiedelten Teil
Kambodschas führte uns unser Weg Richtung Hauptstadt.
Das freundliche Khmerlächeln bekleidet uns immer ,wo Menschen wohnen, grüsst oder winkt man
uns, wenn es mal kein Trinkwasser gibt ,hilft man uns mit Kokosnüssen weiter.
Nur die kleinen Strassenrestaurants die in allen anderen Ländern da waren gibt es hier nicht.
So müssen wir immer wenn eine Stadt in der Nähe ist genug Essbares für den Tag mitnehmen.
Viel hat sich verändert in Kratie - Einer Stadt am Mekong. Vor sieben Jahren als ich das erste Mal hier war, war es ein tristes, armseliges Nest. Wir hatten damals noch den Straßenkindern Essen gekauft (angebrühtete Eier, ist hier eine Delikatesse). Heute keine Spur mehr von dieser Zeit. GüstHäuser und InternetCafes wachsen wie Pilze aus dem Boden, auch Straßenkinder sind kaum noch zu sehen. Hier kann man selbst vom Ufer aus IrraWaddyDelphine im Mekong schwimmen sehen, das zieht Touristen und bringt dem Ort Geld.
Einwurf Maik:
(Zwei dieser geldbringenden Touristen waren Ignasi und ich... frühs halb sieben gings los! Die 13km schnell an eine der letzten Stellen wo sie auftauchen geradelt und ein Boot gechartert. Traumhaft!!! 60min auf dem Mekong gelegen, ohne Motorgeräusche... überall tauchten sie auf, spielten ein wenig und verschwanden wieder... wo tauchen sie das nächste mal auf? sie waren aber überall und uns kam es vor als hätten wir jeden der letzten 200 Delphine gesehen... denn die IrraWaddyDelphine sind vom aussterben bedroht und nur noch in der Grenzregion Laos - Kambodscha sichtbar... )
Am dritten Abend in Folge wollten wir nicht im Dunkeln ankommen, zumal wir auf die Hauptverkehrsstrecke aus Saigon kommen. Nach kurzer Preisverhandlung stehen wir samt Rädern auf der Ladefläche einer LKWs, die haben hier kein Fahrerhaus oder überflüssigen SchnickSchnack, ist also ein Motor mit Sitz dahinter, einem Lenker und eben der Ladefläche. Überhaupt sind hier recht abenteürliche Fahrzeuge unterwegs. Gern schnallt man auch komplette Doppelbetten, einem Beifahrer gleich hinten aufs Moped und stützt mit dem Kopf alles ein wenig ab (Foto).
Durch den Ausbau der Strassen hat auch der Verkehr mächtig zugenommen, so natürlich auch das unkoordinierte Rumgeeier. Autos fahren auch gern mit Daürhupe und Vollgas durch die Dörfer und Städte.
Rechtzeitig erreichen wir die Hauptstadt Phnom Penh. Lassen uns im GuestHouse an der Lakeside, welches auf Pfählen im Wasser steht, nieder und machen uns per TuckTuck zum Flughafen. Heute kommt Julia aus Deutschland an und das ist bischen wie Bescherung, unsere Wunschliste war nicht zu knapp! Während Julia, Maik und Ignasi sich die graünhaften Hinterlassenschaften im Toul Sleng angesehen haben, musste ich mich beim supernetten Doktor Wolfgang Schmittberg im Zahnarztstuhl einer einstündigen BackenzahnRausReisBehandlung unterziehen. Der Zahnarztstuhl steht da nicht etwa auf der Strasse, wie hier sonst üblich, sondern befindet sich in einer Villa, hinter dicken Maürn. Ich glaube er war froh mal jemanden anderes als nur Botschaftsangehörige zu sehen. Bei der Verabschiedung hat er mir noch empfohlen, am Abend mit einem Bier zu kühlen.
Maik:
Vielleicht hätten wir alle zum Zahnarzt gehen sollen... Denn mit diesem Anblick hat keiner von uns gerechnet und lange her ist es auch noch nicht...
1975 haben die roten Khmer, welche den perfekten kommunistischen Staat als Ziel auf ihre Fahnen geschrieben hatten, dass Land Kambodscha mit eigener Armee und ohne Gegenwehr "übernommen". Von diesem Zeitpunkt an, begann die Neuordnung des Landes, welches ein Baürnstaat werden sollte. Die Gräultaten, zu welchen Menschen in der Lage sein können, begannen und verschärften sich blitzartig. So sollte die gesamte “Elite”, alle Personen mit hoher Bildung, Fremdsprachenkenntnis und somit Mediziner, Lehrer bis hin zu Personen die einfach nur eine Brille trugen, zur Arbeit auf dem Feld gezwungen werden. Die meisten jedoch wurden in Gefängnisse und Vernichtungslager deportiert! Zwei dieser grausamen Einrichtungen schauten wir uns an - das Toul Sleng oder auch S-21 “Foltergefängnis” und die Killing Fields, ein riesiges Massengrab, etwas außerhalb von Phnom Penh.
Auf das was wir sahen waren wir alle drei nicht vorbereitet aber Julia schien es am härtesten zu treffen, den ersten Tag in einem fremden tropischen Land und die Eindrücke beginnen mit einem Schulkomplex - umgebaut zu Massenzellen, Folterräumen und dunklen Löchern. Das S-21 war einst eine Schule, grüner Innenhof, große alte Gebäude mit grünen Tafeln an den Wänden... es ist immer noch so, nur das Betten in die Klassenzimmer gestellt wurden um Menschen, die vielleicht eine Brille trugen oder ein paar Worte französisch sprachen, bis zum Tode auf unmenschlichste Art zu foltern... Viel verändert wurde bis heute nicht... Bambusmatten mit eingetrockneten Flüssigkeiten lagen noch immer in den begehbaren Zimmern. Ein anderes Gebäude wurde innen in winzige Vierecke gemaürt oder mit Holz verschlagen - auf 1mal 1 Meter konnte man hier auf ein freies Bett in Gebäude eins warten...
Der grüne Innenhof erinnert an jede Schule in Deutschland, nur das er durch Galgen, Streckgeräte und Wasserbecken zum ertrinken, erweitert wurde.
Das war unser erster Tag in der Hauptstadt Kambodschas und ehrlich gesagt, wer in meinem Alter kennt diesen Teil der Geschichte am anderen Ende der Welt? Dabei begann es erst 1975!!! Weder Ignasi, Julia noch ich wussten vorher Bescheid. Nur durch die zur gleichen Zeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen am anderen Ende der Stadt, wo genau in dieser Woche die Verhandlungen gegen die ersten Roten Khmer und den S-21 Leiter “Dutch” begannen (nach über 30 Jahren), liessen dieses Thema in aller Munde sein... auch durch die Vorwarnungen Marios konnten wir uns etwas darauf einstellen - Aber darauf???
Am nächsten Tag wurde es noch “bildlicher”... 100e Totenköpfe begrüßten uns, aufgestapelt in einem riesigen Turm, umgeben von Wiese und Feldern mit vielen Einhöhlungen... Massengräber - die Killing Fields - eins von vielen! Insgesamt fanden im ganzen Land 3.000.000 Menschen den Tod durch Folter und Massenmord. Auf dem Rundweg durch die Gedenkstätte liefen wir über Knochen, Ignasi fand einen Zahn, vorbei an diversen großen Bäumen, einige als Galgen, an andere wurden die Babys mit dem Kopf dagegen geworfen... man erkannte es an der Rinde... Diese Lager waren überall in Kambodscha, jeder der kein Baür war und von den Roten Khmer aufgespürt wurde, wurde deportiert und meist hingerichtet.
Die Foltermethoden wurden alle im S-21 in Bildern aufgelistet, wie auch viele Fotos und Geschichten von Opfern, Folterverläufe, bis hin zu den Adressen der Täter, welche selber als Spielball genutzt wurden... Am Ausgang verabschiedeten und dann noch zwei bettelnde Männer... einer besaß nur noch ein Bein und der andere Mann wurde am ganzen Körper mit kochendem Wasser übergossen... Ihm zum Schluss noch in die “verlaufenen” Augen zu schaün lässt dich alles vergessen...!
Ein zweites Mal bitte ich euch diesen Teil der Geschichte komplett nachzuschlagen...
Denn es geschah alles vor nur 30 Jahren...!!!
Gästebericht Julia Hecking 02.05.2009
Hallo! Keine Ahnung wer mich von denen kennt, die hier ab und zu mal auf die Seite von den Zweien schaün. Sollen ja ca. 15 Personen am Tag sein. Ich bin Julia, ne Freundin von Mario. Vor ner Woche bin ich in Phnom Penh gelandet. Da stand ganz groß: "Don´t worry, be happy!" Hab ich mir gemerkt und trotzdem war ich unglaublich aufgeregt. Am Flughafen haben Mario und Maik mich abgeholt, mit Deutschlandfahne und rosa Tuck Tuck. da war ich happy. Ach ja und nen Gastgeschenk hab ich auch noch bekommen. Nen echtes Khmertuch. Soll ich mir nass irgendwie auf´`n Kopf binden, ins Gesicht hängen, auf`e Schultern legen, umbinden,..., damit ich keinen Sonnenstich kriege. Hab ich gleich gemacht und konnte ich gut gebrauchen. Schließlich waren es bei meiner Abfahrt in Deutschland noch 5 Grad und bei meiner Ankunft dann mal gleich 30 Grad wärmer. Super Tücher auf jeden Fall. Wer so eins als Mitbringsel bekommt, kann sich freün, kann man als Schal in Deutschland bestimmt auch gut nutzen.
Am 30.März bin ich in Kamen mit dem Regionalexpress los gefahren (Wer nicht weiß wo das ist, liegt in der Nähe von Dortmund. ) und jetzt bin ich schon seit 10 Tagen in Kambodscha. Wäre wahrscheinlich erst später los gereist, aber so hatte ich jetzt die einmalige Chance drei klasse Männer an meiner Seite zu haben. War ziemlich schlau von mir. Drei Monate haben sie Südostasien erkundet und mir nun einen Reiseplan mit den schönsten Plätzen für zwei Monate zusammengeschnitten. Hatte aber auch seinen Preis. Auf der Liste standen: 1mal Salami, 2 mal Schwarzbrot, 2 mal AJONA- Zahnpasta, 1 mal Anspitzer, 3 mal Spiegelzeitschrift, 1 mal Reiseführer, ca 5 Packen CDs + 1mal LAPTOP. Ja und ab morgen verlassen sie mich, dann bin ich allein und hoffe, dass ich sooo viel von ihnen gelernt hab, dass ich auch allein unvergleichbar leckere Mangos für nur 20 Cent ersteigern kann. Wird schon klappen denk ich... "DON`T WORRY, BE HAPPY!"
14. Laos II 08.04.2009
28.3.09 Tag 137
Maik
Nun führte unser Weg uns von Vientiane weiter entlang am Mekong, der Lebensqülle für viele Südostasiatischen Länder, so auch für Laos. Der Mekong mit einer Länge von 4100km, ist der 5st größte Fluss der Welt, entspringt in Zentralchina und mündet dann in Vietnam ins Süd Chinesische Meer.
Bis zur kambodschanischen Grenze sind wir diesem beeindruckenden Fluss gute 1200km gefolgt, haben ihn beschifft und geqürt...
Für Laos ist er alles!: Nahrungsqülle durch Fischfang und Bewässerungsgrundlage aller Felder; er ist Badezimmer - mit Toilette, Waschmaschine und Badewanne; er ist ein wichtiger Transportweg, bildet die Grenze zu Thailand und einer der bedeutendsten Wohnorte des spärlich besiedelten Landes...
Einfach ALLES!!!
So liegen auch die wichtigsten Städte, der Nord-Süd-Achse: Thakkek, Savannakhet und Pakse alle am Mekong und seinen Nebenflüssen. Für mich ist dieser Fluss nicht wegdenkbar, denn die Menschen lieben ihn und ohne wäre das Land noch viel ärmer. Auf dem Weg nach Kambodscha qürten wir also größtenteils Reisfelder, Rinder-und Büffelherden, ewige Straßen ohne jeglichen Verkehr (wenn einem nur aller fünf Minuten etwas motorisiertes entgegen kommt, würde ich sagen, ist das wirklich wenig Verkehr... (-: ...), vorbei an kleinen Dörfern und Bambushütten... wir befinden uns durchgängig im RiceBowl der wunderschönen Volksrepublik Laos.
Da ich hier nicht den geschichtlichen Lauf aufzählen möchte nur ein paar Stichpunkte zum überlegen...
Vielleicht interessiert ihr euch dafür und informiert euch über Wikipedia oder anderen Internetadressen, es ist auf jeden Fall interessant und traurig!!!
- Laos war auch Spielball im kalten Krieg, Franzosen, Amerikaner (CIA und Special Forces) kämpften insgesamt fast 30 Jahre auf Seite der Rechten gegen kommunistische Einflüsse, rekrutierten dabei tausende laotische Untergrundkämpfer... das Land wurde gespalten
- Amerika/Thailand, sowie die Sowjetunion/Vietnam versorgten die jeweiligen Truppen mit Hilfsgütern und Waffen in unbeschränkter Menge... der Vietnamkrieg schien sich zu verlagern...
- die USA begannen 1964 den Luftkrieg über Laos - die Luftwaffe wurf bei über 580.000 Einsätzen, mehr als 2.093.000 Tonnen Bomben ab und dies über neun Jahre (bis heute gibt es keine Zahl der Todesopfer)
Wenn man diese Ereignisse weiß und dann sieht wie die Laoten uns Weißen entgegentreten (ohne als erstes zu fragen wo wir denn genau herkommen)... Für mich etwas unverständlich, jedoch wird Geschichte in diesen Ländern schnell vergessen, denn alle versuchen die Gegenwart so gut wie möglich zu nutzen...
27.3.09 Tag 136
Mario
Die Sonne versank hinterm Mekong, irgendwo auf der halben Strecke zwischen Pakse und den 4000islands ganz im Süden von Laos. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit noch 70km entfernt, fragen wir in einem gesichtslosen Dorf nach einem Platz um des Zelt aufzubaün. Wie sooft ergibt sich sofort eine Möglichkeit. Auf der offenen Terrasse eines der unbewohnten Pfahlhäuser können wir uns hinlegen. Noch eine Nudelsuppe bekommen wir an der Straße.
Der Besitzer, der lange in Amerika lebte, und deswegen auch gut englisch sprach, war uns erst etwas seltsam aber als er ordnungsgemäß unsere Übernachtung beim Dorfältesten anmeldete und dieser uns kurz besuchte, ist alles ok! In der Hitze des zu ende gehenden Tages liegen wir dreckig und verschwitzt (Dusche und Klo sind im Dorf nicht vorhanden) auf unseren Schlafsäcken und genießen die angenehme Kühle, die uns der gebrachte Ventilator beschert.
Gegen neun Uhr noch ein Besuch von zwei Herren, einer in Uniform mit Gewehr, einer mit Buch und Stift. 5000Kip (0.5 EuroCent) werden pro Person überreicht damit der bewaffnete Watchman aufpasst das "nobody kill you in the night", so schlafen wir erst mal gut gesichert ein.
Eine Frage am Abend war nach dem nächsten Regen, "Juni - nicht vor Juni!" - die Antwort...
In der gut gesicherten Schlafstätte wache ich auf, weil der Himmel zwischen den Blitzen gar nicht mehr dunkel werden kann. Sturm und darauf folgend ein Wolkenbruch, taghell ist unser armseliges Dorf erleuchtet. So was gibt es nur in der Monsunzeit, denke ich... Der Sturm drückte die Wassermassen durch die nicht vorhandenen Wände unters Dach, Stück für Stück rücken wir zur einzigen Wand. Nach einer halben Stunde sind wir total ersoffen in unseren Schlafsäcken. Das Unwetter tobt weiter... wenigstens konnten wir Bücher und alles was trocken bleiben musste, in die Taschen retten. In den klatschnassen Schlafsäcken (und die sind schwer wie Blei) schlafen wir tatsächlich noch mal ein. Am Morgen füllten wir das nasse Zeug in die Säcke, schwingen uns aufs Rad und radeln unserem letzten Ziel in Laos entgegen.
Kurz vor den Mekongfällen und der Grenze zu Kambodscha befinden sich unzählige Inseln (genannt 4000islands) im Fluss, eine der schönsten Stellen im ganzen Land. Hier gibt es noch die einfachsten Bambushütten zu mieten, Strom gibt´s abends für einige Stunden. Auf Kon Dong, der größten Insel liegen noch zwei alte Lokomotiven und einige Gleise, der einzig ehemaligen Eisenbahn in Laos, rum. Die Franzosen hatten sie gebaut um die Waren um die Mekongfälle zu transportieren. Am 27.3. haben wir dann eines der wohl angenehmsten Fahrradländer im Süden nach Kambodscha verlassen...
Willkommen im Land der blühenden Korruption!!!
Erst seit kurzem ist dieser Grenzübergang von Laos nach Kambodscha geöffnet. Eine neü Straße führt nach Stung Treng, für uns erst passierbar nach dem je 2$ zu den normalen 20$ für´s Visa in die eigene Tasche der Zöllner geschoben werden (eine Quittung können sie uns nicht ausstellen, da es eine lokale Order wäre, bezahlt wird für das Office und den Stempel (-; keine Chance zu diskutieren). Auch auf der Lao Seite hat man schon gelernt, dort gibt´s den Pass mit Ausreisestempel nur gegen je 1$ zurück... der Begriff BeerLao fällt dabei, aber nur beiläufig! (-;
13. Laos I 01.04.2009
13.03.09 Tag 122
Maik:
Nun sind wir mit dem Schiff über den Mekong am laotischen Festland angekommen.
Der erste Eindruck von diesem, wie wir später feststellen werden, traumhaften Land war eher gemässigt. Die Stadt Luang Prabang, welche zum Weltkulturerbe gehört besticht mit kollonialen Häusern, vielen Wats und einer schönen Lage direkt zwischen Mekong und Nam Khan – geprägt wird das Bild von vielen jungen Mönschen... Jedoch gibt es hier mehr Weisse als Einheimische, die Preise sind verdorben und an jeder Ecke wird man gefragt ob man Hasch oder Opium kaufen möchte. Man hört hinter sich also ständig, das einen verfolgende: “Pssst, Opium?” (Laos ist einer der weltgrössten Opiumhersteller und ca. 20prozent der Touristen werden nur davon angezogen)Vormittags kommt noch: “TukTuk?, Waterfall, CheapCheap!” dazu... (-; dies kann die Ruhe, welche die Stadt ausstrahlt, schnell zerstören! Jedoch ist sie für einen kurzen Stop sehr geeignet, da es hier einfach alles gibt was das europäische Herz begehrt... so haben wir den ganzen Tag verschiedenste Bagüttes ausprobiert, sogar mit Käse, Tunfisch und frischem Salat... das ganze noch warm... mmmmh!!! Mal kein Reis! (-:
Nicht zu vergessen ist auch der riesige Nachtmarkt...
Nach einem Tag Aufenthalt haben wir uns entschieden loszuradeln, auf der Hauptstrasse zwischen den zwei grössten westlichen Städten Laos (Luang Prabang – Vientiane), doch Autos werden uns trotzdem kaum begegnen, selbst die sonst so hohe Anzahl an Mopeds, hat hier drastisch abgenommen... es gibt auf der wichtigsten Strasse fast keine Autos! Nur wenige LKW und Busse!
Nun begann die für mich schönste Strecke Südostasiens, in den Bergen von Laos, qür durch, hoch – runter, wieder hoch und wieder runter... (-;
Das Gefühl jedoch ist unbeschreiblich! Zwischen den Anstiegen und Abfahrten sind überall kleine Bambushütten verstreut, Dörfer die sehr selten Weisse zu Gesicht bekommen – umso höher ist das Interesse... Nur bei einem kurzen ColaStop kommt das halbe Dorf schaün, meistens Kinder, welche dann unaufhörlich winken – auch wenn man selber schon aufgehört hat – ihnen scheint der Arm nie schwer zu werden... In fast jeder Kurve erwartet zu werden und ein sanft klingendes “Sawadee” (Hallo u. Willkommen) entgegengerufen zu bekommen, das ganze in über 2000m hoher Bergkulisse, ist für mich einfach überwältigend gewesen...
Die Freude, funkelnde Augen, stetig gehobene Mundwinkel und das zurückhaltende Auftreten machen die vielen vielen Kinder einfach liebenswert und jeder kleine Spass wird mit offenem Gelächter belohnt... (-; Dabei sind gerade meine Körper- und Nasengrösse verschmitztes Getuschel und heimliches Gelächter wert, denn die meisten Laoten (wie auch Asiaten) sind kleine Menschen mit flachen Nasen. Aber wenn man alle zum Lachen bringen kann – warum nicht?!
Auf dem weiteren Weg nach Vientiane qüren wir zum zweiten Mal (nach SüdThailand) KarstFelsFormationen in allen Formen und Grössen, gesäumt mit Höhlen... aber auch eine der Tourismusdetonationen schlecht hin – Vang Vieng! Und schon wird man wieder aus dem traumhaften Land mit, mit überaus netten und interessanten Menschen gerissen.............................. alles ist billig – alles ist möglich – keine Kontrollen – die Menschen naiv hilfsbereit... Von Freundlichkeit, Behehmen, Anstand oder Respekt keine Spur mehr... – trunken, stoned, nackt, laut, agressiv, mit Geld um sich werfend... Genau dieses Bild von weissen Westlern setzt sich in den Köpfen der Einheimischen fest!!! Und die Menschen hier haben so etwas einfach nicht verdient! Klinge ich eigentlich gerade wie ein Lehrer???
Egal, denn die Zeit im ländlichen überwiegt, so haben wir am nächsten Morgen Vang Vieng auch gleich wieder verlassen... Juhu!!! Die Strasse führt uns nun vorbei an Reisfeldern, Buffalos und allen anderen vorstellbaren Tieren auf der Strasse, vorbei an BambusHütten – die zwar keinen Füssboden, Küche oder Bad besitzen – jedoch eine riesige Satellitenschüssen und Fernseher, bis in die Hauptstadt Laos – welche etwas grösser scheint als Coswig (ich gehe jetzt mal davon aus, das jeder die grüne Perle an der Elbe kennt) aber keine Hochhäuser besitzt und im Ganzen gut zu Fuss bewältigt werden kann... Somit die niedlichste Hauptstadt die ich bisher besuchen durfte. (-;
Da Laos französische Kolonie war, blitzt einem auch der typische Baustil ins Auge, manche Dinge sind sogar noch auf französisch oder zweisprachig beschriftet. So begegnet uns natürlich auch unser alter Freund – das Bagütte – wieder... Da wir uns in der PDR Laos, einer sozialistischen Volksrepublik, befinden, zieren die kolonialen Bauwerke neben der laotischen Fahne natürlich auch die roten Fahnen mit Sichel und Stern... was der sehr angenehmen Stadt einen eigenen, unverwechselbaren Stil verpasst. In der Hauptstadt werden ca. !!!100 Wat!!! Unterhalten, egal welche Strasse man läuft – es wird einem ein leicht goldener Schimmer entgegen strahlen... kleine Cafes, Restaurants und bunte Märkte mit vielen handgearbeiteten Gegenständen, entspannte Traveller und Einheimische prägen die Idylle am derzeit sehr trockenen Mekong.
Eine Stadt, genau so liebenswert wie die Perle an der Elbe... nur etwas französischer!
Im nächsten Bericht gibts auch etwas über die Geschichte des Landes, was den freundlich Umgang uns Weissen gegenüber nicht gerade verständlicher macht!
Gästebericht - Ignasi Bau 16.03.2009
I’m not a German guy, just a small Catalan guy!!!
I try to write somthing in english, dificult job for me.
I meet Mario and Maik in a small police station somewhere in south Thailand, i forget the name of the town, from there we start cycling together for a few days, we have the same plan more or less around South-east Asia. After 4 or 5 days i decide to “fuck” his hollidays and joing with this two funny guys for the next weeks, like a parasit on the buffalo back.
After this weeks now i’m not Ignasi, now call me Mathias, half german, half catalan, becouse from the day i meet him i start drinking beer, smoking a littel beat more and eat german food when we have the chance, ... when we introduce at some people we are from Germany, ALL!! its more easy!
Well cycling with Mario and Maik its really fun, we have similar way of travelling and all we are easy going for every thing, we don’t start yet to broken the faces one each other...
After this small introduccion they won I explain a beat about my travell, I’m a bike traveller to, i leave my place in Vic (town closer Barcelona) 15 months before, i been cycling in New Zealand, french polynesia, Australia, Bali, Malaysia, now Thailand, Laos, Canboia and back to Bangkok. From there i won fly to Mongolia and them if I can i won cycling all the way back home with my bike, cycling thru West China, Kyrgistan, Turmekistan, Usbekistan, Iran, Turky, Greece, Italy, (mabye GERMANY), French, and at the end my lovely Country Catalonia.
Ok but now untill 15 April i try to control Maik and Mario, and bring him to the healty live cycling, ..but i think i can’t. I’m not enough strong, just a small Catalan guy.
Sorry from my english.
Ignasi Bau i Erra
12. Thailand II 16.03.2009
10.03.09 Tag 119
Mario:
Um einige hundert triste Fahrradkilometer durch Zentralthailand mit dem Grossraum Bangkok einzusparen, sind wir am letzten Februartag in Chumphong in den Zug gestiegen. Weil aber die zweite Klasse und die Liegewagen alle ausgebucht waren, blieb für uns also nur noch die Holzklasse übrig, und das inklusive Umsteigen in Bangkok für insgesamt 17 Stunden. Da ja die Leute hier kleiner und schmaler als wir (Fallangs) sind, hat so eine Sitzbank, die bei uns für zwei Personen normal ist dann eben drei Plätze, also bleiben nicht mehr als knapp 50 Zentimeter pro Person übrig. Ständig wuseln geschäftstüchtige Händler durch den Gang und preisen ihre Getränke und Lebensmittel an. An Nachtschlaf ist da eigentlich nicht zu denken, allerdings Omi, nachdem sie unsere Kekse aufgefressen hat, breitet eine Zeitung auf dem Fussboden aus, legt sich mit dem Kopf unter den Sitz in den Gang und schläft durch. Maik hat den grössten Teil der Zeit auf dem Wagonstufen gesessen, da die Türen und Fenster immer offen sind ist es temperaturmässig auch immer ganz angenehm. Zusätzlich zerrühren zahlreiche Ventilatoren die heisse Luft.
In Phitsanulok steigen wir dann wieder auf die Räder um, um in den historischen Tempelanlagen von Sukkhotai und Si Satchanalai rumzukurfen und die Bauwerke des alten SiamReiches zu bewundern. Bald lagen die letzten leuchtend grünen Reisfelder hinter uns, und wiedermal kämpfen wir uns durch die Berge, 40 Grad, 50 in der Sonne sind normal. Inzwischen kommt die Sonne aber gar nicht mehr richtig raus. Ein endloser trüber Dunstschleier liegt über ganz Nordthailand und Laos. Der Grund dafür ist, dass zu dieser Jahreszeit überall die trockenen Felder und Wälder abgebrannt werden. Trostlos, gespenstig und fast bedrohlich wirkt diese eigenartige endlose graü Landschaft.
Nach einer Woche, bei der Einfahrt nach Chiang Rai, laden wir spontan Ignasi ins deutsche Restaurant ein, ist eine super Idee, normal gibts ja ständig Nudeln und Reis,
Also Knackwurst für unseren kathalanischen Freund – Salat, Bratkartoffeln, Saürkraut!!! Er revangiert sich am nächsten Tag mit der Einladung in einer italienischen Pizzeria – KäsePizza Hurra!!!
Inzwischen haben wir bei Kilometer 7730 in äussersten Norden Thailands das Goldene Dreieck und damit auch den Mekong erreicht. Wiedermal haben wir nun die Räder verladen, sie liegen bereits den zweiten Tag auf dem Dach eines Bootes, das uns auf dem Mekong nach Luang Prabang schippert. Gestern morgen also sind wir in der Volksrepublik Laos eingereist, das siebente Land auf dieser Tour. Ein kleines Boot brachte uns über den Grenzfluss zu den Einreisebehörden und weil wir nicht am Wochenende und auch nicht nach Feierabend eingereist sind, kostet das MonatsVisum 30 USD, sonst einen mehr... (-:
Auf beiden meiner vorherigen Laosradreisen gab es nur zweiwochen Visa, so blieb mir immer der Weg nach Luang Prabang aus Zeitgründen verwehrt. Nun aber werden wir uns nach 15 Stunden auf dem Boot und einer Unterwegsübernachtung vom Mekong erst mal wieder trennen und uns wohl der schönsten Stadt (Weltkulturerbe) im dunstigen Laos widmen...
Maik:
Es waren die kleinen Geschichten, die Nettigkeiten welche uns entgegengebracht wurden... (obwohl wir es wahrscheinlich gar nicht verdient haben)..., die Thailand noch schöner und interessanter machten.
Da war der nette alte Mann am Strassenrand, welcher uns hektisch heranwunk... er wollte uns seine Fruchtbäume zeigen und war einfach begeistert von den Rädern. Als er hörte das wir auf dem Weg nach Laos sind, lud er uns in sein Haus ein um laotisches Fernsehen einzuschalten – jedoch blieb er an einem Sender, wo europäisch ausschaünde Fraün halbnackt den Laufsteg auf und ab liefen hängen... dabei fing er an mitzutanzen, wir sollten auch - und er wollte uns begreiflich machen, dass dieser Kanal sein Lieblingsprogramm war, dass wir in diesem Moment aber weiter mussten und uns nicht mit ihm die halbnackten Fraün anschaün konnten, konnte er nicht verstehen... (-:
Es war die besorgte Restaurantbesitzerin am Strassenrand, die uns mit leckerem Essen, verschiedensten Getränken und Tabak umsorgte... uns kleine Geschenke mitgab und unsere Postkarte an ihren kleinen Tempel lag um für uns zu beten. Am Ende wollte sie nicht wirklich Geld verlangen, also mussten wir es unter einem Glas verstecken... Als sie dann mit einem Moped hinter uns her kam, brachte sie glücklicherweise nur die liegengebliebene Packung Zigaretten nach und nicht das Geld... Puhhh!
In Thailand ist es üblich sich gegen sechs Uhr, nachdem die Nationalhymne durch alle Lautsprecher erklung, im Park zu treffen, um gemeinsam Sport zu betreiben – ob Ärobic, Fussball, Badminton oder joggen... Oft treffen sich auch kleinere Gruppen, um eine Ballsportart zu trainieren, die es in Europa nicht gibt. Mit Füssen, Armen, Schultern, Hacken und Kopf versucht man einen kleinen geflochtenen Bambusball in ein fünf Meter hohes Netz zu befördern – das sieht fantastisch und ein wenig akrobatisch aus... Es waren zwei ältere Herren die sich die Zeit nahmen mit uns ein wenig zu trainieren, Regeln zu erklaren und kleine Kniffe... und obwohl wir wirklich sehr schlecht dabei aussahen, gaben sie die Hoffnung mit uns nicht auf... (-:
Hungrig betraten wir ein Restaurant in Kraburi, unsere Tagesetappe war erfüllt und wir wollten nach einer Unterkunft schaün... da bekam ich von der Besitzerin ein Handy in die Hand gedrückt – am anderen Ende eine besorgte Stimme, wann wir denn zurück kommen würden, denn sie warte vor ihren Bungalows nun schon eine ganze Weile auf uns! Es war auch wirklich die einzigste Übernachtungsmöglichkeit... aber wenn man jetzt jeden Abend angerufen wird... (-:
Die netten Ranger und Angestellten im Nationalpark Si Satchanalai freuten sich so über unsere Ankunft, das sie uns nicht den gefragten Zeltplatz zeigten, sonden gleich ein wunderschönes Holzhaus, mit Blick auf einen Fluss, inmitten vom Wald...
Dieses Haus, mit eigenem Bad, Kühlschrank, Terrasse und Sitzecken wurde somit unsere Unterkunft... eine der Besten – und wie so oft nur durch einen Zufall. (-:
Es gibt noch so viele dieser kurzen Begegnungen, mit Menschen die einfach unglaublich freundlich sind, etwas geben wollen und sich danach verabschieben, so schnell wie man sie auch begrüssen konnte...
Zum Schluss noch unsere ganz besondere Beziehung zur thailändischen Polizei, welche wahrscheinlich weltweit selten ein zweites Mal vorzufinden ist...
In ländlichen Gegenden wird angehalten, der Weg erklärt und gefragt ob wirklich – wirklich – wirklich alles in Ordnung ist... auf der Suche nach einem Güsthaus wurden wir von einem Motorradpolizisten qür durch die Stadt eskortiert... es gibt Wasser, kostenloses Internet und sogar Schlafplätze, welche von der HighwayPolice zur Verfügung gestellt werden...
Auch zum rumalbern kann man mal vorbei schaün, seine Wasserflaschen auffüllen und Gemeinschaftsfotos schiessen, obwohl die Zellen im Hintergrund gefüllt sind... )-: Eine Nacht mussten wir diesen netten Dienst auch in Anspruch nehmen, wir durften unser Zelt im Vorgarten aufbaün, durften ihr Badezimmer benutzen und genossen den Schutz der Polizeistation... (-;
All diese Menschen haben uns den Aufenthalt versüsst und wir wissen nicht so richtig wie wir ihnen etwas “zurückgeben” können... Dafür werden wir versuchen anderen Begegnungen etwas positives zukommen zu lassen... Dem, von dem man etwas bekommt, kann man selten auch etwas geben, aber vielleicht dem nächsten...
PS.: Danke!
1/4 Jahr unterwegs 06.03.2009
Tag 92
Maik
Nun sind wir ein viertel Jahr unterwegs, das bedeutet drei Monate, 92 Tage, 6000km mit dem Rad, die Erkundung von vier Ländern... aber auch ein drittel unserer Reise.
Es bedeutet durch verschiedene Gebiete geradelt zu sein -
Wüsten, Flüsse, Seen, Meere, Gebirge, durch Regenwald, Städte, Dörfer, Plantagen, und Felder... auf Asphalt, Sand, Steinen und Waldwegen.
es bedeutet unterschiedlichste Menschen, Religionen, Bräuche, Sitten und Feste kennengelernt zu haben - Hinduisten, Buddhisten, Moslems, Christen...
aufgeschlossene, lachende Personen aber auch uns verachtende...
uns helfende, beschenkende, Schlafplatz anbietende aber auch abwinkende.
Hochzeiten, Wahlveranstaltungen, Tier-, Nacht- und Wochenmärkte, Neujahrsfeiern, Beerdigungen bis zu kleinen "Dorffeiern" nur für uns... (-;
es bedeutet langsam zu reisen, einen kleinen "Idiotenbonus" zu haben, alles besser wahr nehmen zu können, Kontakt zu allen Schichten der Einheimischen zu haben - aber auch ausgelacht zu werden oder sogar Mitleid zu bekommen...
es bedeutet Durchfall zu haben oder tagelang nicht auf Toilette zu können, Pickelpest, Zahnschmerzen, dicke Beine nach dem Flug, Augenprobleme, wundgeriebene Schenkel und Arschbacken, schmerzende Glieder und Kopfschmerzen, Sonnenbrände und sich ständig schälende Haut...
es bedeutet nicht immer zu wissen was noch alles passiert, kuriose Karten, falsche und endende Strassen, die Suche nach Trinkwasser, sich um 60km verfahren - oder 150km, wo sind wir eigentlich?
Es bedeutet nun schon 10 platte Schläuche, neü Pedale, zwei neü Reifen, ein neür Schaltbautenzug, neü Kette und Ritzel... und natürlich PanzerTape, Sekundenkleber und Kabelbinder...
es bedeutet 1000e fragende Menschen, mit den selben Fragen, staunende, anfassende, diebische Personen, manche bekommt man gar nicht mehr los, anderen traürt man hinterher... Nette Reisende, sich uns anschliessende oder uns besuchende (Danke an Jochen, Katharina, Hans und Ignasi) aber auch arrogante sich selbst darstellende "und, bist du auch schon viel gereist, ich war ja schon..." Affen...
es bedeutet alles zu essen, ob es schmeckt oder nicht... von Chicken Biriani, Falafel,
über Thossai, Roti, Mie Goreng, GadoGado, KungFu, CapCai...
bis Hühnerfüsse, Oyster Tofu und undefinierbaren Sachen, wo man lieber nicht nachfragt... (-; es bedeutet aber auch jegliche Art von Küche zu probieren und unmengen verschiedenen Früchte zu kosten...
Es bedeutet auch Meinungsverschiedenheiten, sich auf den Sack zu gehen und anzuschweigen...
aber auch schöne und traurige Momente miteinander teilen zu können.
es bedeutet zum Schluss aber auch endlich mal DANKE zu sagen! Allen die unsere Homepage besuchen und den Mist auch lesen..., alle die uns die neüsten Nachrichten aus Deutschland schicken und sich um die dort liegengebliebenen Dinge kümmern...
danke unseren Eltern, danke Katrin, danke der Kulturinsel Einsiedel, danke all unseren Freunden und zu Guter Letzt allen die uns bis jetzt halfen, mit Übernachtungen, Wasser, Essen, guten Ratschlägen oder der Suche nach dem richtigen Weg...
Maik
11. Myanmar 06.03.2009
25.02.09 Tag 106
ein kurzer Stop in Myanmar
Mario:
Da es seit einiger Zeit bei Überlandeinreise nach Thailand nur noch Visa für 14 Tage gibt, mussten wir heute eben mal kurz ausreisen... Hier an der Küste ist der südlichste Grenzübergang nach Myanmar. Den mussten wir nutzen. Eigentlich war der ursprüngliche Plan auch in Myanmar (mit oder ohne Rad) ca. zwei Wochen zu reisen. Machen wir aber nun nicht! Erstens kommt man über Land nicht herein und zweitens gehen alle Gebühren, bis hin zum Zwangsumtausch (ändert sich ständig) in die Kassen der burmesischen Diktatur, das wollen wir nicht unterstützen!
Zeitlich wäre es auch nicht mehr drin, weil wir die verbleibende Zeit für Laos und Kambodscha benötigen.
Maik:
Also mussten auch wir zum sogenannten Visa-Run... aber die thailändischen und burmesischen Behörden, wie auch die jeweiligen Einheimischen kennen die Prozedur schon zu gut. So wird man schon an der Strasse abgefangen und die Schlepper versuchen zu überzogenen Preisen den Touristen zu helfen ein weiteres Visum für Thailand zu bekommen.
Ein grosses Gewusel von Einheimischen, Schmugglern, Fischern, Grenzbeamten, Schleppern und Touristen erwartete uns... und Unmengen an den südostasiatischen LongTailBooten, ein regelrechter Ameisenhaufen...
Nun hatten wir keine Ahnung wie das ganze abläuft, wo eigentlich eine Grenze ist, wo wir die wichtigen Ein-und Ausreisestempel erhalten und was uns der ganze Spass kostet. Also sind wir erst mal in ein mit ansässigen Personen gefülltes Boot gestiegen und losgetuckert... und zum lokalen Preis wurde sich rührend um uns gekümmert. Denn die Eigner wussten genau was die Weissen ohne Gepäck in Burma wollen... (-:
Die Grenze lag jedoch nicht auf der anderen Flussseite, drei Checkpoints lagen auf dem ca. 5km langen Seeweg nach Myanmar, überall mussten die Ausweise gezeigt werden und die Polizisten wurfen einen kurzen Blick ins Boot. Kurz vor dem letzten Posten wurde unser Boot immer langsamer und hielt an... ein anderes Boot fuhr auf uns zu... was nun???
Der nette BootsMatthias fing an zu lachen und zeigte auf alle Ausweise die er in der Hand hielt... ein Mann wechselte nun das Boot und alle lachten uns an, denn sie wollten uns sagen – er hat keinen Passport!!! So muss ein anderer Weg gefunden werden...!
Ich wünschte ihm noch viel Glück, Daumen hoch! Aber niemand schien Bedenken zu haben, das er es nicht schaffen würde, alles erschien sehr alltäglich!
Nun hatten wir alle Punkte abgehakt und konnten in Burma aussteigen, schon stürzten fünf halberwachsene auf uns zu – sie wollen uns helfen, machen eine Passkopie, bringen uns zur Immigration und und und... da sie aber auch nicht mehr von unserer Seite wischen, begleiteten sie uns bis ins Einreisebüro... sogar unsere wichtigen Stempel bekamen wir von den Jugendlichen. (-:
10 Dollar pro Nase für das Visum, 1 Dollar für die Passkopie (die jedoch nie erfolgte...) und wir waren in Myanmar am selben Tag ein- und ausgereist...
Natürlich wollten wir noch eine kleine Runde drehen, jedoch blieb sie sehr klein, da von allen Seiten Dinge angepriesen wurden. Die jungen Menschen sprachen perfektes englisch, manche auch noch deutsch – das Ziel war aber nur Zigaretten, Schnaps, Valium und Viagra (alles zu wirklich guten Preisen (-: ...) zu verkaufen...
Auf meine Frage warum sie mit diesen Sprachkenntnissen nicht versuchen einen Job zu finden, vielleicht sogar im Tourismusbereich in Asien, fingen sie an nach 20Baht zu betteln... Schade, verstehen wollten sie uns einfach nicht!
Glücklich wieder auf einem Boot zu sein, passierten wir wieder alle Grenzposten, an jedem verliesen mindestens 1000Baht (im Inneren der Ausweise) das Boot, wahrscheinlich gibt es in fünf Jahren zehn solcher ZwischenCheckpoints... (-:
Auf jeden Fall wurde unser Visum auf thailändischer Seite um weitere 14 Tage verlängert und wir waren ca. 15 Minuten in Myanmar, somit dem 6. Land der Reise... (-:
10. Thailand I 02.03.2009
12.2.09 Tag 93
Maik
Die ersten Stunden in Thailand
Nun standen wir vor dem Ausreiseschalter in Malaysia, nur wenige Meter von Thailand entfernt... Auf MalaiSeite gab es ohne auch nur ein Wort den Ausreisestempel und die Schranke klappte auf. Der eigentliche Plan war, den thailändischen Immigrationsofficer davon zu überzeugen uns ein 30 Tage Visum auszustellen. Die Aussagen in den letzten Monaten überschlugen sich..., wenn man einfliegt gibt es 30 Tage, bei Überland wahrscheinlich nur 15, aber es soll in der Macht des Immigrationsofficers liegen ob 30 Tage ausgestellt werden. Erst vor kurzem muss Thailand diese neü Regelung eingefürt haben, auf der Homepage des auswärtigen Amtes war bisher noch nichts zu lesen!
Natürlich hatten wir die Freundlichkeit in Person vor uns stehen... (-:
Er wollte kein Englisch verstehen, bestand auf irgendwelche sinnlosen Angaben auf der Immigrationskarte, schüttelte oft mit dem Kopf und alles musste ganz ganz schnell gehen. !!!Klack!!! ohne eine Chance zu fragen war der Visastempel im Pass - natürlich 15 Tage!
Also mussten wir zwischendurch ausreisen um weitere 15 Tage zu erhalten... Hat ja alles super geklappt!!!
Und dann der zweite "Glücksmoment", wir sind am falschen Grenzübergang! Wird am Ende ca. 150km Umweg mit sich ziehen... (-:
Umso angenehmer war der Empfang in Thailand - Kinder winken wieder, Erwachsene grüssen und alle Fraün lachen uns an... JUHU!!! Hier sind wir wieder jemand! (-; und wenn dann noch überladene Pic Ups und ganze Familien auf dem Moped entgegenkommen muss es ein lustiges Land sein...
Nachdem ich die letzten sechs Wochen versuchte einige Worte der Indo-Malay Sprachfamilie zu lernen und auch die täglichen Bestellungen schon super klappten, fange ich nun bei null an! Thailand hat Schriftzeichen, kaum jemand spricht Englisch und ausser manchen Strassenschildern ist nichts für uns übersetzbar...
So entpuppte sich die Suche nach einem TouristCenter oder einem GuestHouse als äusserst schwierig. Die meisten lachten verwegen, andere winkten grinsend ab -
mal wieder versteht uns hier keiner! Erst eine Lehrerin brachte uns im Mopedkonvoi zu einem PicUp auf welchen wir die Räder verladen sollten, doch wohin? Zum Zug! damit wir schneller voran kommen...(-: wir sind doch aber extra mit dem Rad unterwegs - Unverständnis in allen Gesichtern... Aber wie so oft... mit einem Chang in der Hand sitzen wir nun im einzigen Hotel der Stadt...
24.2.09 Tag 105
Mario
Zwei Tage Pause hatten wir auf Ko Lanta einer recht grossen Insel in der AndamanSee, dort hat sich allerdings in den letzten Jahren die Tourismusindustrie so negativ entwickelt, das es nichts mehr mit dem es zu tun hat, wie ich es in Erinnerung hatte. Grundstücksspekulanten treiben die Preise nach oben, EdelResors entstehen dort, wo gerade noch dichter grüner Dschungel war. Ein Rotlichtbezirk in unübersehbarer Grösse, natürlich auch die entsprechenden Gäste dazu (Mitsechziger mit krebsroter Wampe, brausen halbnackt mit dem Moped und der Thai hintendrauf über die Insel). Nach ewigem Suchen und einem 155km Tag finden wir noch einen der wenigen Plätze mit den kleinen BambusHütten für 200Baht. Mittlerweile ist hier die heisseste Zeit, 35-42Grad täglich und das bleibt auch so, bis wir Mitte April Südostasien verlassen, dann erst beginnt hier die Regenzeit.
Einige Tage später sind wir bereits in Krabi und nutzen die morgentlichen, etwas kühleren Stunden, um einen nahe gelegenen heiligen Berg mit einigen BuddhaStatün obendrauf zu besuchen. Über 1300 Stufen führen durch dichtes grün auf den Karstfelsen. Von denen gibts hier jede Menge, grosse und kleine, dicht bewachsen und Höhlen drin. Auf wenig befahrenen Strassen geniessen wir die Fahrt dadurch. Natürlich suchen wir wieder nach kleineren Strassen, so endeten wiedermal die Wege im Nichts, die Beschilderung ist meist in thai. Blitzschnell, mit erhobenem Kopf, schiesst eine über zwei Meter lange quietschgrüne Baumschlange kurz vor uns über die Strasse, ein uns überholendes Moped, mit zwei kreischenden Fraün darauf, kann nicht mehr ausweichen und bügelt drüber - sie kriecht weiter. Dort begegnen uns auch die ersten ÜberlandRadfahrer aus Deutschland, Max und Rouven hatten die Strecke über die Türkei/Iran/Oman/Indien gewählt und sind auf dem Weg nach Malaysia.
Seit einigen Tagen hatte ich ein kleines Problem mit dem rechten Auge, um sicher zu gehen, das es nichts Schlimmes ist, stand ein Besuch im Hospital Phang Nga an. Während Maik mit den Ärzten Kaffee trank, kümmerte sich das restliche Personal prächtig um mich. Nach zwei Stunden Fachärztlicher Untersuchung, wurde mir erklärt, das das so alles in Ordnung sei und ich bekam die Rechnung von 180Baht, sind genau vier Euro. In diesem Moment erinnere ich mich an unsere Abfahrt in Frankfurt, wo wir um die Fahrräder einen Nacht unterzustellen 26Euro bezahlen mussten!
Am gleichen Tag erreichen wir abends Kao Lak, die TouristenHochburg schlecht hin. Eine günstige Übernachtung zu finden schien aussichtslos. Ein Engländer sitzt vor seinem GuestHouse, bietet uns ein Zimmer für 800Baht an, sonst zahlen wir so ein viertel davon. Er versucht uns zu helfen, empfiehlt uns andere GuestHäuser... die sind jedoch voll und wir fahren zurück. Er winkt uns ran, will helfen, reicht uns erst mal jedem ein Bier. Ein Wolkenbruch ergiesst sich, er überlegt und will uns mit seinem Moped noch irgendwohin geleiten... er reicht das nächste Bier. Jetzt hat er die zündende Idee! Da seine ThaiFrau die Geldgeschäfte sehr streng sieht, schlägt er vor uns 300Baht zu geben! Wir nehmen unsere 300Baht (unsere Höchtgrenze), gehen zu seiner Frau und fragen ob wir das Zimmer ihne AirCon dafür bekommen können. So schlafen wir in dieser Nacht im edelsten Gemach der ganzen Reise. Deutsche Zeitung, deutsches Fernsehen und CurrzWurstBude um die Ecke gehören dazu. Gibts glaube ich nicht so oft in Gebietem wie diesen, wo sich alles darum dreht den Touristen das Geld abzunehmen... Danke Tim!!! (
http://www.TimsGuestHouse.com) Am nächsten Morgen noch kurz ein Besuch am TsunamiMemorial, ein PolizeiBoot das zwei Kilometer ins Innland gespült wurde. Mittags fanden wir ein Hinweisschild auf kostenloses Internet in einer PolizeiStation. Dort treffen wir Ignasi, sein reichlich bepacktes Rad macht uns natürlich neugierig, gemeinsam fröhnen wir dem Internet und dem kostenlosen PolizeiTrinkwasser, übernachten kann man hier übrigens auch.
Mitlerweile sind wir nun schon einige Tage mit dem Ignasi gemeinsam am pedalieren, ein sehr angenehmer Mensch aus Barcelona. Seine Fahrradreise hat bereits vor 15 Monaten in NeuSeeland begonnen, jetzt ist er unterwegs Richtung China und weiter in die Mongolei. In einem Jahr will er seine kathalonische Heimat erreichen.
Nur gut 100km nördlich von Kao Lak findet man noch fantastisch schöne Inseln, wo wir uns bischen rumgetrieben haben (siehe Fotos), ein Boot mit Fahrer gabs vom GuestHouse eines Holländers, der mich sogar noch mit Namen vom letzten Mal kannte...
9. Malaysie III 14.02.2009
26.1. Tag 76
Mario
Pulau Penang
Zum Glück haben wir noch ein bezahlbares Hotelzimmer in Georgetown auf der Insel Penang bekommen, 40 Ringit (9Euro). Das chinesische Neujahrsfest steht vor der Tür und da verdreifachen sich die Preise auch ganz schnell. Riesige Hotelglötzer verbaün die Strände im Norden, der sehr touristidchen Insel. So bleiben wir in mitten dem Geschäftszentrum, wo sich inzwischen die Travellerszene angesiedelt hat. Hier leben Christen, Hindus, Moslems und Buddhisten friedlich Tür an Tür. Da steht doch der Hindutempel gleich neben der Kirche und auf der anderen Seite die Moschee, wo der Müzin mal wieder zum Abendgebet ruft. Währendessen werden im chinesischen Tempel Räucherstäbchen entzündet. Ei n buntes Gewusel in den Gassen und auf den Plätzen. Etwas ruhiger, abseits, die herrschaftlichen Villen der ehemaligen kollonialen Machthabern mit schattigen Parks oder grossen Grundstücken. Wir fühlen uns nach der Zeit auf Sumatra hier recht wohl, stehen endlich nicht mehr im Mittelpunkt jeglicher Aufmerksamkeit. Am meisten Anziehungskraft übt wohl Little India auf uns aus. Ein indisches Viertel, der lärmt aus jedem Haus Krishna, Bollywood und Co. raus. Ein Garküche mit Thossai, Currys, Biriyanis... Alles was das indische und unsere Herzen begehrt. Im leichten Geruch der Räucherwahren, die überall verbrannt werden, kratzen wir, natürlich mit der rechten Hand, unser ReisCurry vom Bananenblatt und stopfens rein. Und weil ein Essen so um einen Euro kostet gehts unserer Reisekasse auch ganz gut. Naja, eigentlich hatten wir uns besonders auf ChineseNewYear gefreut aber so einfach war es gar nicht. Die Strassen und Tempel waren mit Lampions usw. geschmückt aber eine ric htige Feierlichkeit konnten wir nicht entdecken. Aber wenigstens vor den Tempeln war was los. Da brannten bis drei Meter hohe Räucherstäbchen und viele Leute beteten fürs neü Jahr, davor sitzen viele Arme und Bedürftige und bitten um Spenden.
Am nächsten Morgen dann doch noch Trommeln von Weiten, wie hin, bischen warten und dann kommen "SIE" doch noch zum Einsatz, die bunten Drachen!!! Eigentlich zum Empfang der verschiedenen chinesischen ClanChefs aber dann auch noch einmal für uns (Foto Frontseite).
4.2 Tag 85
Maik
Nach über drei Wochen in Sumatra kommt einem Malaysia sehr einfach und sauber vor. Der Verkehr läuft geregelt, auf einem Moped sitzen maximal zwei Personen, sogar Ampeln werden meist beachtet. Auch Geisterfahrer, welche dir auf jeder Spur entgegenkommen, egal ob mit einem Moped, einer Rickscha oder einem LKW, sind plötzlich verschwunden. Die Leute schreien nicht mehr, eher hört man ein freundliches “Welcome to Malaysia” und Autofahrer strecken nur den gehobenen Daumen aus dem Fenster... Strassen sind asphaltiert, km-Angaben stimmen und überall stehen richtige Steinhäuser, kaum noch Bretter-und Wellblechschuppen. Wir hatten uns daran gewöhnt das überall Müll liegt und Tiere aller Art und Grösse aus der Küche laufen... Nun ist alles fast auf europäischen Standard, warmes Wasser, keine Preisfeilschereien mehr, Sitztoiletten, richtige Städte und sogar Einkaufszentren... Sogar Besteck ist wieder vorhanden... (-:
Willkommen in Malaysia!!!
weiterer Text folgt bald... (entschuldigt bitte)
11.2 Tag 92
Noch eine Insel... (-:
Mario
Eigentlich wollten wir ja schon längst in Thailand sein, sind aber bischen hängen geblieben. Im äussersten Norden Malaysias, eine gute Stunde vom Festland entfernt, auf Langkawi. Vor zwei Wochen hatten wir Andreas in Penang kennen gelernt. Ein ehemaliger Saalfelder, der sich viele Jahre in der Inselwelt Indonesiens rumgetrieben hat, später vier Jahre lang auf einem Boot hier in den Mangrovensümpfen lebte. Jetzt ist er hier verheiratet und hat ein dreimonatiges Kind. Er hatte uns eingeladen bei ihm zu wohnen, ein super Angebot, das wir natürlich nicht ausschlagen konnten. So sind wir fast etwas heimisch geworden, im kleinen Haus zwischen Palmen und Bananen. Gleich dahinter beginnen die Berge mit dichtem Dschungel bewachsen. Im Norden der Insel - traumhafte Strände, menschenleer, blaün 28Grad warmes Wasser und brennende Sonne natürlich. So liessen sich auch ganz in Ruhe die vielen grossen Adler oder auch Nashornvögel beobachten. Zur Steigerung des Angenehmen ist Langkawi auch noch Sterfreihandelszone. So gints Zigaretten ab 30Cent die Schachtel (Maik freuts) und ne Dose Bier, die auf dem Festland fast zwei Euro kostet gibts hier ebenfalls ab 30Cent (Mario freuts). Und weil es sogar einen recht guten Fahrradladen gibt, hat mein Rad auch gleich noch eine neü Kette, sowie Ritzelblock bekommen. Ein festes Pedallager hatte uns bereits Kuala Lumpur auf die Suche eines FahrradShops geschickt und Maik fährt nun schon seinen dritten Hinterreifen...
Leider gibt es nur wenige Inder auf Langkawi, so wird das Thaipusam, das grösste Hindufest zum Vollmond Anfang Februar hier nicht gefeiert, auf der Suche nach Informationen über dieses Fest, waren wir i n einem HinduTempel unterwegs, da hatten gerade die Affen (von denen es hier Unmengen gibt) Randale gemacht. So war der Tempelwächter Anfangs recht saür und damit beschäftigt alles wieder in Ordnung zu bringen. Dann aber wollte er uns gar nicht mehr gehen lassen, zeigte uns alle vorhandenen Götterstatün, die im Tempel verteilt sind. Manche davon sind mit Gittertüren zum Schutz vor Affen versehen. Zum Abschied betete er noch für uns und wir bekamen den HinduFarbKlecks auf die Stirn. So kam es dann, dass ich als Weisser im moslemischen Land beim chinesen billiges Bier kaufte und das sichtbare Zeichen der Hindus trug, komisch oder???
und weil wir während einer Fahrradinseltour der Meinung waren die Mittagshitze mit einem Bad zu überbrücken, fanden wir auch einen Hintereingang einer LuxusBungalowAnlage für englische Golfsenioren. Diesen edlen Strand konnten wir dann für ein 20 minütiges Bad benutzen. Bevor wir sehr freundlich vom Privatstrand entfernt worden. Macht nichts! So feiern wir eben heute unser vierteljähriges Unterwegssein am öffentlichen Strand von Chenang, ohne blasse Golfer! Morgen geht es dann zurück aufs Festland und über die Grenze nach Thailand. Dort dürfen wir nun auch rein, nachdem wir die "SumatraPickelPest" erfolgreich besiegt haben. Pickel, Unmengen an den Füssen, bei Maik sogar bis zum Hals, ist nun alles wieder weg... (-:
8. Indonesien II 29.01.2009
24.1.09 - Tag 78
Maik:
Nun sind wir länger auf Samosir geblieben als gedacht, denn Mario hat alles was in den Körper kam auch gleich wieder rausgebracht... (-: Doch einen "kurzen" Sonntagsausflug wollten wir trotzdem wagen und fuhren in die Berge, vorbei an Reisterassen und Obstplantagen. Am höchsten Punkt betraten wir dann eine typische Holzhüttenkneipe - fünf musizierende Batak, schwere Augen und den X-ten Krug Tuak (PalmWein, meist dienlich als beste Medizin gegen alle Beschwerden) auf dem Tisch, weitere mussten sich auf den Bänken ausschlafen... (-: Zwei Bier bestellt, dazu gesetzt - mal schaün was passiert... Der Aufforderung etwas Bier in den Krug zu schütten kam ich nach und schon standen auch vor uns Tuakgläser. Prost! und weiter musiziert, wir waren integriert! (-: Nun tranken wir fleissig mit und lauschten der traditionellen Musik, dementsprechend hatten wir später die Hütte auch gut schwankend verlassen und versuchten unsere Räder unter Kontrolle zu bekommen... Auf dem Heimweg haben wir uns eigentlich ständig verfahren oder die Wege hörten einfach auf und nach ein paar Stunden wählten wir die Strecke die wir auch schon kamen. Plötzlich stand da eine Oma im Gewühl der Menge, 1.50m klein, klapperdürr - KRACH!!! Sie und Mario haben sich nicht gesehen... dabei hätte sie doch fast unterm Lenker durchgepasst! Auf jeden Fall kam sie zu Fall und hat ihr Gesicht verloren, trat mehrfach gegen das Fahrrad, holte wieder aus, die Geste der F aust und schon stand wieder das halbe Dorf um uns herum! (-: Gefordert waren 40.000Rp Schmerzensgeld, da es aber ein Unfall war durften wir nach einigen Minuten des Ausharrens und angeschrien werdens weiterfahren - Puh! Morgens gings aber weiter, nicht das die Oma noch Rachepläne gegen uns ausarbeitet... wieder in die Berge, bis in die Wolken und wie so oft weit und breit keine Unterkunft! So kamen wir bei feuchten 12Grad (wahrscheinlich das Kälteste der gesamten Tour) in einem TruckStop bei den "wahren" LKWfahrern unter.
Unser Plan, weiter durch die Berge bis nach nach Banda Aceh zu fahren, änderten wir dann letzendlich ab. Es war zwar traumhaft schön durch Kaffee-, Kakao- und Chilliplantagen zu rollen aber mehrfach wurden wir nun schon davor gewarnt bzw. uns davon abgeraten den Bergweg in die Region Aceh zu nehmen. Rester von militanten Gruppen, eine nicht gerade zurückhaltende Bevölkerung und raubende Banden sollten ihre Lager in höhere Lagen verlegt haben. Da wir aber noch im ersten Drittel unserer Reise waren bogen wir einfach Richtung Medan ab... (-: und gelangten nach Berestagi, einem kleinen Städchen zwischen zwei aktiven Vulkanen. Hier lernten wir auch Hans kennen, einen Australier, der sich in eine Malayin verliebte... Da er die Region schon sehr gut kannte, bot er sich für ein Bierchen als persönlicher Guide an.
Auf 2100m, umgeben von Dschungel, trafen wir dann auf den Krater, überall zischte und qualmte es, warmes Wasser kam aus den Felsen und ein sehr hellblaür Kratersee vor steil aufragenden Wänden erstreckte sich in der Mitte des Kessels. Traumhaft schön!!! und schon wollte man im warmen Wasser baden, also ab zu den heissen Qüllen am Fusse der Berge...
Da Hans und wir uns sehr sympatisch waren entschloss er sich, doch einfach mit seinem kleinen Klapprad, mit uns mit zuradeln... Von einem einheimischen Künstler wurden uns zu einer Dschungelstrecke geraten, kein Verkehr, wilde Ti ere, ihr seid schnell da...! Aber Nichts war!!! Der "Weg" bestand nur aus faustgrossen Steinen oder aus Löchern, wenn wir Glück hatten war es wenigstens Schlamm. (-: Also keine Chance vor dem dunkel werden in Bukit Lawang anzukommen, da auch die Moral sank und ich absolut die Schnauze voll hatte, wenn es stundenlang durch alle Glieder scheppert! Also bestiegen wir in der Dämmerung, für die letzten 45km, den Kleinbus, der eigentlich keine freien Sitz- oder Stehplätze hatte. Also alles aufs Dach! Ein Stück Strick drum - wirkt fest = ist bestimmt fest! Und wir??? Naja, wenn die Indonesier immer auf dem Dach mitfahren kann das auch ein Europäer... So sass ich auf dem Dach über dem Fahrer und hielt mich an den "ja gut befestigten" Rädern fest - ging schon! (-: Aber selbst im Dunkeln schrie es noch aus allen Ecken: "He Mister!" keine Ahnung wie sie das erkannten... (-: Nach 12 Stunden Tagesetappe waren wir aber heil angekommen und erst am nächsten Morgen ersch loss sich uns die Schönheit von Bukit Lawang, einem Flusstal, umgeben von steil aufragenden Dschungelhängen und 100en Affen, verschiedenster Art... diebisch, frech und meist angriffslustig... (-: Hier verbrachten wir die letzten Tage unserer kleinen SumatraRundreise, beobachteten die letzten und von aussterben bedrohten Orang Utans bei der Fütterung und liessen es uns einfach gut gehen, bevor wir nach Medan fahren mussten, die zweitgrösste Stadt Indonesiens, ein Moloch!!! Das Wichtigste hier ist ein Tuch vor Mund und Nase... (-: mehr gibt es zu der Stadt nicht zu sagen. (-:
Alles in allem war Sumatra eine sehr interessante und aufregende Insel, mit dem Rad aber auch sehr anstrengend, denn abgesehen von den wenigen Touristenorten, wo sich ein paar Weisse hinverirren - kennt die Bevölkerung keine "Besucher" und scheint auch nicht richtig damit umgehen zu können... Trotzdem -- Absolut spassig!!! (-:
7. Malaysia II, Indonesien I 12.01.2009
3.1. Tag 53 Melakka - Dumai
Mario:
Am dritten Tag des neuen Jahres haben wir uns dem malayischen Kapitän anvertraut, der uns durch die Strasse von Melakka (gefährlichste Wasserstrasse der Welt) geschippert hat. Die unterwegs zugestiegenen Piraten stellten sich dann doch als Imigration von Indonesien heraus. Nach der Einreise ins vierte islamische Land in Folge gab es noch eine richtige Zollkontrolle, denn auf Drogenbesitz steht hier die Todesstrafe, genau wie in Malaysia. In Dumai, der Hafenstadt, spuckte dann nach einigen erfolglosen Versuchen sogar der Geldautomat, und das nicht zu knapp, etwas aus. Wir sind Millionäre!!! 65Euro sind eine Mille Indonesische Ruphia...
5.1. Tag 55 Unterricht!
Maik:
Da waren wir doch gerademal 10 Minuten im neuen Land und wurden sofort von einem jungen Mann auf dem Moped abgefangen. "Please come to my English Course and meet my teacher." wurden wir mehrfach gebeten, ihm zu folgen. Nach kurzem Zögern entschlossen wir aber das Projekt EnglischSchule in Angriff zu nehmen... Mit einem dicken Lächeln empfangen, wurde uns auch gleich unser Schuppen ähnlicher Schlafplatz, ein Bretterverschlag mit zwei Betten, gezeigt. In den wir natürlich sofort einziehen sollten... Der Lehrer, welcher alles dafür gab seinen Schülern die englische Sprache näher zu bringen, telefonierte sofort mit seinen Sprösslingen und brachte sie dazu abends vorbei zu kommen um den praktischen Teil der Sprache zu trainieren. Es war ein echt lustiger Abend, obwohl die meisten jungen Erwachsenen wahrscheinlich besser Englisch sprachen als ich! (-: Auf jeden Fall wurden wir in die indonesische Kultur eingeführt... immer lächeln, viel reden - dann stimmt auch der Preis!, von der Poli zei fernhalten, denn diese ist in allen Zügen korrupt und natürlich ein Merkblatt mit den wichtigsten Wörtern in indonesisch. Zum Schluss hatte Mario noch die Idee uns kleine Zettel in der Landessprache schreiben zu lassen: "Wir suchen einen Schlafplatz, egal was" und "Bitte bringen sie mich zum Head of Town", denn hier herrscht in jedem noch so kleinen Dorf eine strikte Hirarchie, bei Problemen kann also das Oberhaupt am besten helfen... Ohne eine richtige Karte und die Gewissheit eines Schlafplatzes sind diese Zettel echt Gold wert!
Schon leicht aufgeregt begann der nächste Morgen, denn wir wussten 14.00 und 16.00Uhr hatten wir Unterricht - natürlich in Englisch! Es entpuppte sich aber als schwieriger als gedacht (obwohl wir beide Lehrergene mit auf den Weg bekommen haben), denn die kleineren Klassen verstanden uns kaum und wir wussten nicht uns so einfach wie möglich auszudrücken. Trotzdem absolvierten wir einen schönen und anschaulichen Unterricht über uns er Heimatland und die Reiseländer auf unserem Weg, die dt. Fahne, einen "Spiegel", eine Weihnachtskarte und diverse kleine Souvenirs aus den vergangenen Ländern hatten wir zum zeigen ja in der Tasche... Ich habe vor der Klasse, aufgeregt wie immer vor Publikum, geschwitzt wie ein Tier und als Mario und ich noch getrennt Unterricht geben sollten... AN UNSERE LIEBEN ELTERN: WIR WERDEN KEINE LEHRER!!! Die Klassen aber haben sich gefreut, viele Fotos mit uns und unsere E-Mail Adressen waren da Pflicht! Wieder entspannter und auch ein kleinwenig stolz verliessen wir, trotz Überredungsversuchen, am nächsten Morgen die Schule...
WER LUST HAT:
Mr. Muchsin
Jl. Pemuda Laut Gg. Kemuning No. 21 Pkt. Sesai 28824
Phone (o765) 7007546 Dumai-Riau-Sumatera-Indonesia
10.1. Tag 60 Trans Sumatra Highway
Mario:
Es war nicht einfach überhaupt eine Landkarte aufzutreiben, jedenfalls haben wir nun eine. Diese aber stimmt nicht mal ansatsweise, das was da als TSH (Trans Sumatra Highway) eingezeichnet ist, ist schon manchmal da auch wenn sich der Asphalt in der Mitte bis auf wenige Zentimeter zusammen zieht. Riesige Wellen oder bis oben mit Wasser gefüllte Löscher, woraus sich von vorbeifahrenden Autos hervorragende Duschen für uns, verschiedener Grösse, Farbe und Gestank erzeugen lassen. Manchmal gar nicht so unangenehm. Ach ja, hier ist Monsunzeit, dass heisst für uns nach fast zwei Monaten Hitze und Sonne wieder Regengüsse und di e natürlich von enormer Kräftigkeit. Stört aber nicht, weil beim Fahren ist es egal ob es regnet oder das Wasser aus allen Poren rinnt. Unglaublich bei dieser Luftfeuchte! So radeln wir im dichten Verkehr, oft in schwarzen Abgaswolken, der unzähligen alten LKWs die mit den Früchten der Ölpalme beladen sind. Genau dann, wenn die zum vorbei fahren ansetzen, also nebeneinem sind, wird kräftig gehupt. Also mal wieder Klopapier ins Ohr gestopft, wirkt Wunder! Da wird auch das ständige "Hello Mister" etwas leiser... Da wir zur schlechten Karte auch keinen Reiseführer haben und die Landessprache ja sowieso nicht sprechen, sind wir ganz froh, wenn wir abends ein Hotel oder etwas ähnliches finden um zu übernachten. Einmal z.B. gabs nur Gefängniszellen ähnliche Verschläge, unvorstellbar so etwas als Hotelzimmer anzubieten. Da war ja das Motel der schwulen Jungs am Tag davor noch bedeutend angenehmer. Auch wenn ständig der Strom ausfällt und nachts der Ventilator stehen bleibt. Das passiert hier aber auch überall regelmässig!
Übrigens müssen wir uns um jeden Preis vorher kümmern, egal für was. Vergessen wir zu fragen, ist er einfach höher. So sind wir auf Grund unserer super Karte vorgestern von den gefahrenen 140km, 65km tatsächlich in die richtige Richtung gefahren, heute dagegen den ganzen Tag gen Norden aber trotzdem im Osten angekommen. Maik und der gesamte Inhalt seiner Lenkertasche hat sich auch auf Grund des super Asphalts gestern auf der Strasse verteilt, zum Glück bleiben nur paar bunte Flecken und Kratzer. Alles in allem keine Kaffeefahrt!!! Trotzdem lachen uns die Leute immer an, sind total freundlich und schenken uns Früchte. Ganz oft lässt man sich auch mit uns Weissen fotografieren...
12.1 Tag 62 Lake Toba
Maik:
Angekommen! Nach einer schwierigen Anfahrt haben wir unser Ziel, den grössten Vulkankratersee der Welt erreicht und uns eine gemütlich, ruhige "Batak"-hütte zum pausieren ausgesucht. Dabei hatten wir gestern noch gar nicht die Zeit über dieses kleine Paradies inmitten Sumatras nachzudenken. Unser Weg führte uns wieder durch riesige Palmöl- und Kautschukplantagen, kleine Dörfer und ein wenig Dschungel, den die Palmen noch nicht "vertrieben" haben. Da sich die Einheimischen mehrfach in km-Angaben zur nächsten Übernachtung irrten, war es schon abzusehen, dass wir unsere Zettel ein weiteres Mal einsetzen mussten...
Doch den Spass an einer Wahlveranstaltung der indonesischen PDS teilz unehmen liessen wir uns nicht nehmen! (-: Wir wurden regelrecht von der Strasse gezerrt... Eine Bühne mit diversen MusikActs, ca. 200 Parteifreunde und in der ersten Reihe der Parteivorsitz und zwei Weisse zwischen den Ehrengästen... Während wir der traditionellen Musik lauschen durften, gab es Essen, Getränke und wie so oft: Fotos mit dem im April zu wählenden Spitzenkandidaten der christlich sozialen Partei. Das man da auch auf die Bühne muss ahnte Mario schon, plötzlich halten wir Parteifahnen in der Hand, Kandidat und Frau in der Mitte, die Menge lacht, Fotoapparate glühen... Wahrscheinlich finden wir uns bald auf den Wahlplakaten wieder... (-:
Nach 100km ging dann auch die Sonne unter und die nächste Übernachtung ist noch 40km, durch die Berge, entfernt. Also frage ich an einem Restaurant und mit Hilfe unseres Zettels führte uns ein 14jähriger Junge auch sofort zu seinen Eltern, welche uns einen Schlafplatz in ihrer Hütte zeigten. Die Familie war sehr arm und so schliefen wir zu fünft auf dem Fussboden im Wohn-, Schlaf-, Ess-, Arbeits- und Kinderzimmer. Für den Abend wurde sogar noch eine junge Frau geholt, welche deutsch studiert und wenigstens ein paar Brocken übersetzen konnte. Wie wir erfuhren sind wir die allerersten Weissen, die hier je gesehen wurden. Aus diesem Grung folgte uns fast das ganze Dorf auf schritt und Tritt. In der Hütte waren wir am Abend dann fast 40 Leute, also 80 Augen auf uns gerichtet... (-: Das war ein echt spannender Abend aber auch sehr anstrengend.
Nun sitzen wir vor Bananenstauden und Glockenblumen am glasklaren 400m tiefen Lake Toba auf der Halbinsel Samosir, umgeben von über 2000m hohen Bergen, inmitten von einem freundlichen indonesischen Völkchen, den "Batak" und geniessen die absolute Ruhe... (-:
6. Sultanat Oman III, Malaysia I 02.01.2009
28.12.08 - Tag 47
Mario:
So, nun ist es vorbei das Weihnachtsfest und auch uns hat so manch heimatliches erreicht. Da Jochen nicht nur seine eigenen Flugdaten, sondern auch die seiner Frau durcheinander geworfen hatte, waren wir eben mal einen Tag zu früh in Muscat am Flughafen. So gab es noch eine Extrarunde in die Berge, mit baden in heissen Qüllen und der letzten Müllkippenübernachtung (findet man immer von allein, wenn man erst im Dunkeln beginnt einen Nachtplatz zu finden).
Jedenfalls hatten wir ja dann nach 3200 Radkilometern ein Mietauto und das haben wir dann am Flughafen gleich bis zum Rand vollgestopft. Drei Räder, drei Leute und einem mächtigen Haufen Taschen und Säcken, hat lang gedaürt aber am Ende gingen dann doch alle Türen zu. Maik konnte sich auch nicht mehr bewegen, so war er eingeschachtelt in der Sardinenbüchse. In der gleichen Nacht stiess dann Katharina zu uns und die Reisegruppe wuchs so auf die unglaubliche Grösse von vier Leuten an.
Am 24.12. musste unser PKW dann alles geben. Hatten wir dann doch die laut Buch schönste OffRoadStrecke Omans ausgesucht um würdig den Weihnachtstag zu begehen. Wem das nichts sagt, ... , da gibt es keinen Asphalt, nur Schotter, Wellblechpiste, viel Dreck und eigentlich nur für Allradfahrzeuge geeignet. Egal. es musste gehen und ging auch irgendwie. Im Wadi SATHAN gab es dann lecker Weihnachtsfeier. Erst mal Plätzchen und Kuchen von den Eltern, dann Stollen aus Dresden natürlich mit Cappucino unterm kleinen eigeflogenen Chinesenweihnachtsbaum mit Süsskram dran. Während die Weihnachtsmucke vom MP3 Player leierte, verbrennte Maik eifrig Weihrauchharze, der ja schliesslich von hier kommt und super Weihnachtsduft im Wadi SATHAN verteilte. Zum Dinner bei Kerzenschein gab es eingeflogenen Hirschgulasch mit Nudeln vom Kocher. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Katharina, die alles so nett vorbereitete und in den Oman schleppte.
Da es hier ja keinen WeihnachtsbaumVerbrennungsplätze gibt, sollte er, der grüne Gesell, nicht vom Kamel oder Ziegen vom Müllhaufen gefressen werden. Etwas ganz Besonderes sollte ihm nach so langem Weg wiederfahren. Nach längerer Beratung hatten wir einen würdigen Platz ausgewählt. Da für die nächsten Tage noch die Besteigung des höchsten Berges im Oman auf dem Plan stand, war es dann schnell beschlossen.
Wasser, ein paar Brotfladen und Schmierkäse im Rucksack - wir sind auf ca. 2000 Höhenmetern und wandern bzw. klettern in einem endlosen trocknen Canyon langsam nach oben. Maik ist bewaffnet mit der Erdölstaude. Der Weg ist zeitraubend, nach 2.5 Stunden gehen wir zu zweit weiter. Die Pflanzstelle auf 3009 metern exakt im Blick.
Dann treffen wir auf eine Piste die nach oben führt, so kommen wir schneller voran. So ca. 400 Höhenmetern vorm Gipfel kommt plötzlich ein ArmeeJeep. Freundlich aber bestimmend bekommen wir erklärt, dass wir uns in Militärgebiet befinden - Diskussion sinnlos! Zähneknirschend werden wir und natürlich der Baum im Jeep vom Berg gefahren. Unterwegs lesen wir dann noch Jochen und Katharina auf und werden freundlich am grossen Tor des Pistenanfangs wieder "freigelassen"!
Ersatzweise gab es dann einen würdigen Pflanzplatz nahe an der Kante zu einem 1000m tiefen Canyon des Jabel Shams.
31.12.08 - Tag 50
Maik:
Nun haben wir die arabische Halbinsel verlassen und sind in Kuala Lumpur, Malaysia, gelandet. Die Ankunft und die ersten Tage waren von Freund- und Gastlichkeit geprägt. Nachdem wir auf dem Flughafen in Ruhe unsere Räder zusammenbauten und auf der Suche nach einem Schlafplatz losradelten, wurden an der ersten Tankstelle mit allen verfügbaren Telefonen versucht uns zu vermitteln. Da wir es wie so oft nicht fanden, fragte ich einen Motorradfahrer nach dem Weg - und Schwups die Wups sollten wir ihm folgen. Aber nicht in ein GuestHouse, er kaufte Kekse und SoftDrinks und schon fanden wir uns in seiner Wohnung wieder. Wie ein Wilder kramte er Zeitschriften und Berichte über Malaysia aus Pappkisten in seiner sehr einfach eingerichteten Wohnung. Hätten wir alles lesen wollen, würden wir jetzt noch da sitzen. Geplagt vom JetLag und einer typischen Flugzeugnacht war unser Ziel jedoch das Meer und schon hatten wir unseren eigenen Guide...
Wenigstens zum Essen könnten wir ihn ja einladen, dachten wir. Jedoch wurde auch die Bezahlung rasendschnell unterm Tisch von unserem "netten Mann" erledigt.
Plötzlich näherten sich aus allen Richtungen Affen, Makaken, wie unser "netter Mann" erklärte: "die kommen fast täglich und durchstöbern die Stadt nach Essbarem im Müll". Schon interessant wenn ca. 10 Affen über die Dächer, Bäume, über Strassen und vor unserer kleinen Hütte blitzschnell nach allem Essbaren suchen...
"Räumt eure Fahrräder lieber rein" warnte uns schon der kräftige malayische Vermieter mit einem grossen Grinsen qür über sein endloses Gesicht.
Nach einem kurzen Strandgang waren wir auch schon wieder im Restaurant verabredet, natürlich mit unserem "netten Mann". Dann kam der zweite Versuche uns erkenntlich zu zeigen - Hat geklappt!!! Jedoch wurden wir sofort wieder zum Frühstück eingeladen und pünktlich abgeholt.
Der weitere Weg führte uns nun (nach kahlen und trockenen 7 Wochen) durch grüne Wiesen, Palmenhaine, Bananenstauten, Plantagen von Ananas, Drachenfrucht und und und... bis in ein kleines Nest, wo wir nach einem Nachtplatz suchten. Plötzlich rief es von hinter uns: "Where are you from?" "Germany" antwortete ich, "Wir auch, kommt doch rein!" und schon wurden wir zu Nudeln und Früchten eingeladen.
Ein sehr nettes deutsch-malayisches Ehepaar, welches durch Zufall selber bei einer malayischen Familie übernachtete, hat uns mit ins Haus geholt. Schnell war es als würden auch wir dazu gehören und bekamen die Möglichkeit eine Nacht im Haus des einheimischen älteren Ehepaars zu verbringen. Am Abend bekamen wir dann Nachhilfe im "Früchte kennen" und natürlich im Essen von Reis und FischCurry mit den Fingern, was für viel Gelächter bei unseren Gastgebern und allen dazugestossenen Nachbarn sorgte.
PS.: ES GIBT WIEDER BIER UND LAECHELNDE FRAUEN...!!!
5. Sultanat Oman II 24.12.2008
11.12. (30.Tag) Wahiba Sands
Mario:
Am Südende der Omanischen Insel Masira befindet sich eine kleine sandige Bucht, von schwarzen Felsen und dem endlich wieder türkisblaün Meer umgeben. Da sitzen wir nun, baden und warten auf den Abend. Der nächste Laden ist am Nordende der Insel, 70km von hier. Da gibt es also die letzten essbaren Reserven aus den Satteltaschen. Ich hoffe das Warten lohnt sich, denn in der Nacht kommen hier riesige bis 900kg schwere Meeresschildkröten an Land. Nein, wir wollen sie nur sehen, nicht essen!!! Schon vor einigen Tagen als wir auf einer Klippe am Meer übernachteten haben wir am nächsten Morgen in einer Bucht frische Spuren eines solchen Monstrums im Sand gesehen. Noch dazu ist diese Nacht Vollmond, also beste Voraussetzung...
In den letzten Tagen war es recht anstrengend im Umgang mit den Menschen entlang der Küste. Seit Sur hatten wir das Gefühl in einem völlig anderen Land zu sein, anders als all das was wir die letzten Wochen erlebten. In Ras-Al-Hat, einem Fischerdorf wollten wir etwas essen, im üblichen indischen FoodShop, der grosse Kühlschrank war mit einem Vorhängeschloss gesichert, arabische Jugendliche behandelten die Inder völlig abwertend, Kinder versuchen uns zu beklaün und bewarfen uns mit Steinen. Ok, wir fliehen. Aber im nächsten Dorf wird es nicht besser, schreiende Kinderhorten kommen auf uns zu gerannt, wollen mit den Rädern fahren oder stecken einfach ihre 100 Hände in Taschen und spielen überall dran herum. Es ist von da an äusserst nervig die Wasser und Essensvorräte in den wenigen Dörfern in Läden aufzufüllen.
Zwischendurch werden wir allerdings auch mal wieder in den mit Teppich und Kissen ausgelegten Wohnraum eines Herren zu Tee und Datteln eingeladen.
An der letzten Wasserstelle, wo sich Pic Ups und Wassertanks trängen füllen wir unsere Wassersäcke, wenn die nächste kommt wissen wir nicht. Auch Lebensmittel haben wir so viel wir transportieren können dabei. Keiner kann uns sagen wie weit der Asphalt, später die Piste überhaupt führt. Alle sagen, dass das was wir vorhaben nicht möglich ist. Der Grund dafür ist, dass irgendwann riesige Dünenfelder der Wahiba direkt bis ans Meer reichen und nur noch Allradfahrzeuge durchkommen. Noch ist aber zur linken das Meer und zur rechten die endlose Weite der Steinwüste. Jochen bekommt (vielleicht als Preis für die meisten Platten) von Fischern einen Sack Fische geschenkt. So kam es also, das wir am Abend in bezarrer Wüstenlandschaft, vom Wind verformte Sandhaufen, campieren und frische Fische in der kleinen Pfanne braten. Extra gab es noch Orangen, die wir von einer Familie aus Malaysia, die im Jeep unterwegs war geschenkt bekamen. Eine Einladung wenn wir im Januar in ihrem Heimatland sind gab es gleich dazu.
Naja, am nächsten Morgen hörte dann die Piste wirklich auf, endet einfach in drandiosen weissen Sandhaufen, die nur vom Meer und dem Horizont begrenzt werden. Im losen Sand Fahrrad mit viel Gepäck, ... , keine Chance! Wuchten aber alles bis zum Strand durch den Sand, auf dem festen Boden können wir super fahren, doch dann folgen meterhohe Sandklippen und brechen ab ins Meer. Ging also auch nicht, noch dazu kommt die FLut am Nachmittag. Jochen und ich stapfen also in die Richtung, wo die Fahrspuren durch hügelige Weiss führen. Schon kam auch ein Pic UP, kurze Preisverhandlung bis alle einverstanden waren und wir fahren an den Strand um alles aufzuladen. Mit Vollgas durch den weichen Sand, wir auf der Ladefläche, bewältigen wir auch diese 20km.
Am Abend bei kräftiger See konnten wir dann gleich noch auf einer überladenen Autofähre nach Masira Island rüberschaukeln...
Maik:
15.12. (Tag 34)
Nun waren Jochen und ich doch extra die Nacht durch stündlich wach und haben jeder einen Strand bewacht um die kriechenden Urgetüme einmal hautnah zu erleben. Nichts war!!! Nach nun mehrfachen Versuchen und folgen aller Spuren auch die letzte Chance verpasst... Schade, dann bleibt es halt bei lustigen Ziegen, die wirklich alles fressen (seien es Teebeutel und -becher) und prächtigen Trampeltieren, in der Wüste links und rechts von der Strasse, aber auch als Müllentsorger in kleineren Städten und Dörfern.
Trotz der vielen Erlebnisse, habe ich festgestellt, dass mir einwas wirklich fehlt (nicht nur mir!!!) - was nach fünf Wochen auch verständlich ist - nämlich, das Lächeln einer Frau! (-: Auf den Strassen, in Restaurants und bei Veranstaltungen sind es 90% Männer, Gespräche mit und führen auch nur Männer! In entlegenen Städten und Dörf ern laufen in der Regel Fraün vor uns weg. Klingt komisch - ist aber so!!! Da hilft auch kein rasieren und schickes Hemd anziehen... (-:
Die Fraün welche uns dann begegnen tragen zauberhafte bunte Kleider oder die typisch schwarzen Gewänder, in Verbindung mit einer gesichtsbedeckenden "Burka". Ein Lächeln, welches ja fürs Ego ganz gut sein soll, ist somit nicht ersichtlich... Aber genug!!!
Die letzten drei Tage sind wir von Masira durchs Landesinnere Richtung Muskar geradelt, drei Tage durchs absolute NICHTS!!! Eine Strecke die man auch durch Bilder nicht wiedergeben kann. Keine Erhöhungen, keine Häuser, kaum Vegetation und so weit das Auge reicht wiederholt sich das... Nur eine endlos erscheinende Strasse! Trotzdem war der Weg auf keinen Fall langweilig - eher eine interessante Erfahrung und parallel haben wir wieder viele lustige Dinge am Strassenrand gefunden. Von Säften, Apfelsinen über volle Zigarettenschachteln, Nummernschilder für Marios Sammlun g und einen omanischen Kittel (DishDasha) für mich und und und...
Nebenbei grüssten wir ständig alle Trucker, ich überlebte einen Volle-Dosen-AusDemAutoWerf-Anschlag und die omanische Presse führte ein Interview. Aller 50-80km kam dann auch mal eine Tankstelle oder ein Laden, zugeweht vom Sand, viel zu kaufen gab es oft nicht. Es wirkte wie im Film, denn rundherum war das NICHTS! Es fehlten nur noch von links nach rechts über die Strasse wehende trockene Dornbüsche...
NACHTRAG: (17.12.)
Jetzt war es soweit!!! Zwei Fraün hielten an und versuchten ein Gespräch zu führen, da wir kein arabisch sprechen, leider vergebens... Jedoch führten sie ihre Hand immer wieder zum Mund. Was könnte das bedeuten??? Wollt ihr was essen oder küssen??? Vielleicht hätte ich immer nur nicken sollen und schaün was passiert wäre... (-:
Mario:
18.12. (37.Tag)
TIMES OF OMAN
Wie die letzten Tage schon, fuhr unsere kleine "Reisegruppe" weit auseinandergezogen auf dem Asphaltband, das sich endlos durchs NICHTS zieht. Wie so oft winkten und hupten immerwieder die Fahrer der entgegenkommenden Autos, oft fahren sie auch nebenher und fragen immer wieder die gleichen Fragen: Wohin, Woher, Warum? ... Daumen hoch, weiter. Diesmal waren Jochen und Maik weit voraus, nur noch als Punkt zu erkennen. Ich war zwecks ermangelung eines Pinkelbaumes radlos umhergeirrt. kaum wieder auf dem Rad, da winkt ein Herr mit seiner grossen Kamera aus dem Auto nebenmir heraus. Er will Fotos machen, ich hielt an und beantwortete die üblichen und noch mehr Fragen. Erst danach gibt er sich aus Journalist der "Times of Oman", die landesweit erscheint, zu erkennen und braust davon...
Drei Tage später stehen wir in einer Tankstelle und lassen uns den Artikel vom Kassierer aus dem arabischen in brüchiges Englisch übersetzen. Der Journalist hatte grossartig unser Eintreffen in Mudaybi, seinem Heimatort, angekündigt. Dort allerdings sind wir bereits vor zwei Tagen gewesen.
Vor der Tanke spricht uns ein Herr an, er hatte uns beobachtet, nun wollte er wissen, warum wir eine Zeitung kaufen, die wir nicht mal lesen können. Wir zeigen den Artikel, er lacht, wir lachen, er geht, wir fahren.
4. Sultanat Oman I 05.12.2008
Mario beginnt, macht weiter und beendet heute...
Am 30.11 sind wir mehr oder weniger gut in Muscat angekommen, in den letzten Tagen hat uns der Wind so einige Überraschungen gebracht, erst treibt er uns so vor sich her, zwei Tage lang beim Treten im höchsten Gang nicht mal mehr ein Widerstand zu spüren war. Dafür gings die nächsten zwei Tage nur mit vollstem Kraftaufwand Berg runter. So mit 10-20kmh aus dem Gebirge an die Küste.
Kurz vor der Hauptstadt hat sich Maiks Hinterreifen verabschiedet, indem er sein Innerstes nach Aussen kehrte. Abgesehen von meinem Schaltbowdenzug, der bereits in den Emiraten gerissen ist, das erste grössere Problem . Zum Glück sind wir schon am Stadtrand, dort befinden sich auch einige Shopping Malls. Jedoch verliefen einige Stunden suchen nach einem Radladen erfolglos. So wollte ich gerade eine SMS an Jochen absenden, der nach meiner Zeitrechnung gerade in Dresden starten müsste. Da klingelt mein Telefon, siehe da, der ReifenNotfallService mit einem Faltreifen im Gepäck ist bereits im Oman gelandet. Hatte Jochen mir vielleicht ein falschen Ankunftsdatum gegeben??? Vor freude lässt mein Vorderreifen auch gleich Luft. So beginnt unsere gemeinsame Zeit vor dem Flughafengebäude mit einem Reparaturum.
Mit Jochen habe ich bereits einmal diese beiden Länder beradelt. Weitere Reisen führten uns gemeinsam nach Ägypten, Nepal, Kambodscha, Kanada und Frankreich, so sind wir uns recht vertraut und ich hoffe das bleibt auch zu so. Auch unsere Geldkarten sind nun endlich bei uns angekommen. Gut das die Sparkasse da nur einen Monat brauchte um sie geradenoch nach Dresden zu schicken.
Inzwischen sind wir in Sur, südöstlich von Muscat der Küste gefolgt. Mit drei verschiedenen Landkarten haben wir jetzt auch drei verschiedene Möglichkeiten zu fahren. In der Realität sieht es da auch noch anders aus. So haben wir uns bis Al-Sifa, über 30km durch Gebirge gearbeitet, um festzustellen, das da noch ein 1200m hoher Berg im Weg steht. Also Sackgasse, im kleinen Dorf am Meer begegnet uns allerdings ein LKW Fahrer, der die Strasse zurück fährt. Wir trinken noch einen Tee und laden alles Gepäck, die Räder und uns auf die Ladefläche auf. Mit Vollgas gehts zurück bis zur Pistenabzweigung. Die fünf Rial, die ich dem Fahrer reichen will, weist er mit den Worten "We are friends" zurück.
Die nächsten beide Tagen allerdings rollt es auf einer nagelneün, für den Verkehr noch nicht freigegebenen Autobahn, fast 200km. Da werden riesige Gebirge weggehackt und damit die Täler aufgeschüttet, Strasse drüber, vierspurig und alle 30m eine Laterne.
Trotz der Nähe zum Meer ist baden nur selten möglich. Die ganze Küste lang zieht sich die Rotalge hin. Viele tote Fische liegen am stinkenden Strand, das grösste Problem damit haben wohl die Fischer, zurück zu führen ist das wohl auf die Wassererwärmung der letzten Jahre.
Grüsse an Alle von den beiden "Anderen" der Reisegruppe!!!
Bis bald... der MaJo
3. Vereinigte Arabische Emirate II 24.11.2008
Maik beginnt...
Ich möchte beim dieswöchigen Bericht einfach mal nur einen Tag wiedergeben. Einen für mich sehr schön erlebten.
Wir befanden uns ohne Visum im Oman, südlich von Hatta, einer kleinen Bergoase der V.A.E. und übernachteten in der schroffen Bergen des Hajar. Sogar unser eigener Wachhund passte die gesamte Nacht auf uns auf (-: Nach einem kräftigen Frühstück starteten wir zu den Hatta Pools, glasklare, kühles Süsswasser, welches sich den Weg durch das Gebirge schirft. Grün glänzend luden uns die tiefen Felsenpools zum Sachen waschen und ausgiebigen baden ein. Geplant waren heute 35km schlecht Piste durch das Hajar-Gebirge, also voraussichtlich 5-6 Stunden. Nach sechs km trafen wir jedoch auf Asphalt - Puhhh!!! Nun ging es natü rlich viel schneller, so dass wir nach einer Stunde wieder FelsenPools aufsuchten und eine Dattelpause einlegten.Die Bergstrasse, wie wir erfuhren, wurde erst vor drei Monaten asphaltiert, also wie für uns gemacht (-:
In einem kleinen Ort, bestehend aus Ziegen, einer Moschee und drei kleinen Farmen mussten wir unsere Trinkwasservorräte auffüllen und wurden direkt von einem ganz in weiss gekleideten Omani auf Kaffee und Datteln eingeladen. Der nette Mann, der den ganzen Samstag im Schatten sass, Kaffee, Tee, Datteln zu sich nahm und das ein oder andere Mal diverse Sachen in einer Pfeife rauchte, war wie jeder Araber absolut gastfreundlich zu uns. Noch schnell ein Familienfoto und eine Wegbeschreibung, dann aber los!!!
Qür durch wunderschöne Berg und Talkulissen, allein auf der Strasse, wenn sich doch jemand verirrte, grüssen, freün, lächeln!!! Jeder war begeistern Weisse auf Rädern zu sehen (-:
Unser abendliches Ziel war die schönste Oase der Emir ate (laut Reiseführer). Wir näherten uns immer mehr einer ganz in weiss gehaltenen kleinen Stadt in Front von mächtigen Bergen. Wasser aufgeladen und dabei die Kamera verloren... Aber keine Sorge... sechs bis acht jährige Kinder schrieen uns so lange laut hinterher, fingen an uns nach zulaufen, damit wir sie wiederbekamen... YOU ARE WELCOME... war ihre Aussage, welche wir hier so oft mit einem netten Lächeln zu hören bekommen.
Nun noch über den letzten Berg, Palmen, inmitten des Gebirges - traumhaft - eine bewirtschaftete Oase, Haine, Bananen, Mandarinen, Salate jeder Art und überall FalajSysteme (Wasserläufe), der Weg gepflastert und von kleinen Maürn umschlossen. Jeder grüsst, sogar mit Handschlag und bietet uns einen Schlafplatz an. Unter Palmen, an einer 25m tiefen Wasserschlucht fanden wir dann ein perfektes Stück Wiese für unser Zelt.
Am Morgen noch mit den fünf Oasenbesitzern geplauscht, Früchte geschenkt bekommen und weiter gings...
Mario beendet...
Eigentlich sind wir auch schon ganz schön durcheinander wo wir sind. Das kommt daher, das der Oman so zerstückelt ist und an manchen Grenzübergängen keine Kontrollen stattfinden. An manchen aber eben dann doch. So sind wir jetzt eigentlich schon den vierten Tag im Oman aber haben immer noch kein Visum. Müssen aber morgen noch mal kurz für ca. 30km durch Emirat Abu Dhabi fahren. So ist jetzt hier zweihundert Meter vor unserem Hotel ein Grenzübergang, den wir heute zweimal versucht haben zu durchbrechen. Das gelingt wiederrum nur Arabern, wir dagegen müssen elf km Umweg fahren und da geht das dann alles wieder problemlos. Sieht da noch irgendjemand durch???
Egal, wir sind auf jeden Fall durch alle si eben Emirate gefahren und haben viele nette Dinge erlebt, sowie Leute getroffen. Die Wenigsten allerdings Emiratis, weil die meisten von ihnen im Auto sitzen, denn da ist die Klimaanlage drin. So fährt man dann auch an der Cafeteria vor, hupt energisch, der Inder (geht auch raus) kommt angerannt, man bestellt... Eine Weile später hupt man wieder um den Zubereitungsprozess der Speisen zu beschleunigen. Der Bedienstete kommt geeilt und überreicht die grossen Tüten.
Naja, wenn alle damit klar kommen. Zu uns sind auf jeden Fall alle Leute nett. Wenn wir mal auf Grund der nicht vorhandenen Landkarte, den Weg auch nicht finden können, halten wir einfach ein Auto an. Da fährt man dann gern auch mal ein STück vorweg. Ach so, da sass doch mal ein Emirati neben der Waschanlage (drei Inder mit Schlauch und Bürste) im Schatten beim Tee, wir auch und frühstückten. Als ich bezahlen wollte war dies bereits getan.
Am gleichen Abend sassen wir auf dem Teppich im Haus eines nächsten Gastgebers, bei Datteln und Tee. Ganz traditionell, ebenso wie die Kleidung fast aller, immer im weissen Gewand, das bis zum Boden reicht.
Bei den Indern, die hier die Arbeit machen, haben wir meistens unsere Mittagspause verbracht und gegessen. Sieht dann so aus: Zwei Fahrradfahrer kommen, stellen die Räder ab, so sind erst mal alle Blicke der Anwesenden auf uns gerichtet, wir lachen, sie auch... Wir nehmen auf den Plastikstühlen Platz, bestellen das Nationalgetränk: wenig heisser Schwarztee mit viel süsser Milch im kleinen Styroporbecher. Der Chef kommt, lächelt, betrachtet den klebrigen Tisch, weil eine Wüste nebenan, iuch gern mit diversen Sand und Dreckschichten überzogen. Er fährt dezent mit dem Zeigefinger eine deutliche Spur hinterlassend über die Tischoberfläche... lächelt. Wir bestellen Biriyani, das gibts immer mit Sa lat und Wasser dazu. Bestes indisches Essen in der Arbeiterversorgung für wenig Geld. Ach so, da werden (so vorhanden) extra Löffel für uns hervorgezaubert, die nimmt ja sonst keiner... lächeln.
Mit unsere UnterwegsWasserversorgung sieht es recht gut aus. Bei ca. 32Grad und brennender Sonne trinken wir jeder so um die vier Liter am Tag. An allen Moscheen und manchmal auch einfach so, stehen Maschinen, aus denen gereinigtes, kaltes Wasser kostenlos abzufüllen geht. Die letzten 1,5 Wochen haben wir nur schöne Plätze zum übernachten gefunden. So gab es dann für jeden auch einen dreiviertel Liter Duschwasser aus der Radflasche. Selbst am Golf vom Oman war das die Regel. Ausser in einer Bucht, ist das Wasser dunkelbraun stinkend, Algen oder Ölschlick, wir wissen es nicht, hoffen aber das sich das gen Süden ändert.
Aus diesem Grund und in der Hoffnung, dass die Strassenverkehrsdichte geringer ist, fahren wir jetzt nicht wie geplant. Trotz das sich die Strec ke im Inland, zwischen HajarGebirge und Wüste bereits gefahren bin, haben wir uns dafür entschieden. Am ersten Dezember kommt der Jochen, da melden wir uns aus Muscat, der Hauptstadt des Sultanats Oman.
2. Vereinigte Arabische Emirate I 14.11.2008
Mario beginnt...
So nun liegen wir bereits im Wüstensand und der Vollmond scheint wie eine Stadionbeleuchtung
auf unser kleines Lager. Dieses befindet sich im Herzen einer Sicheldüne, die uns mal ganz gekonnt, vom Nordwind und dem Lärm des Highway nach Umm Al-Quwain abschirmt.
So sind wir heute bereits im dritten Emirat unterwegs, aber das ist ja auch keine Kunst, weil so manches (Emirat Ajman) mikroskopisch klein ist.
Nun aber erstmal der Reihe nach. Mit der Fliegerei hat alles bestens geklappt auch mit den Fahrrädern, die heil angekommen sind, DANK an die GulfAir.
Ich habe es diesmal auch geschafft nicht in Hausschuhen und mit dem Fahrradwerkzeug im Handgepäck am Check In zu stehen.
Vielen Dank auch noch mal an Birthe, die uns einen netten letzten Abend inkl. Schlafplatz in Frankfurt bereitet hat.
Neben einem riesigen Pulk von Indern und Pakistanies wurden dann teilweise unter deren Beobachtung, der Fahrradteilehaufen zusammen gesetzt. Gegen Mitternacht bei 28 Grad begann dann eine vier Stündige Odysse duch einen Wust aus Strassen und Autobahnen. Kreuz und Qür ging es durch Dubai und Sharjah, im dicken Fahrradfahrer unfreundlichen Strassenverkehr. Verschwitzt und genervt hat uns dann gegen vier Uhr morgens ein netter Taxifahrer (teilweise mit Warnblinke und wir mit sportlicher Höchstleistung hinterher) nochmal so ca. sieben bis acht km zurück! gebracht. Sind also vor 1,5 Stunden schon einem dezent an unserer Unterkunft vorbeigeradelt und haben gesucht.
Maik beendet...
Natürlich auch von mir noch mal vielen liebsten Dank an dich Birthe, du hast uns trotz der Aufregung einen schönen ersten Reisetag ermöglicht.
Im Flughafen in Dubai haben wir uns erst noch mit dem wichtigsten eingedeckt, eine Flasche Whiskey, eine Flasche Vodka und einen Packen Bier, denn die nächsten sechs Wochen gibt es nichts mehr zu kaufen... Nachdem wir dann endlich in Sharjah ankamen, tranken wir in dem Emirat wo schon der Besitz von Alkohol verboten ist erst mal ein Kühles... (-:
Etwas ausgeschlafen wollten wir nun die Umgebung erkunden, stiessen auf zahlreiche Moscheen, eine schöne als die Andere, auf Suqes (arabische Marktplätze) und einen Handelshafen, in dem reges Treiben zwischen Indern, Pakistanies, Emiraties und Iranern stattfand. Boote be- und entladen im Akkord, trotzdem war noch Zeit für einen kleinen Plausch mit uns...
In einem sehr einfachen Indisches Strassenrestaurant liessen wir uns für 23DH (5 Euro für beide) den Abend ruhig ausklingen, denn den nächsten Morgen ging es gen Norden...
Von Sharjah nach Ajman und ins Emirat Umm Al- Quwain, vorbei an Moscheen, alter Forts und dem Strand vom persisch-arabischen Golf, indem wir auch gleich anbadeten. Da zwischen 13. und 15 Uhr die Sonne sehr stark auf die Platte strahlt, sind baden, einkaufen und Route planen wichtige SchattenDaSeinsBeschäftigungen. Leider liegt am Strand, wie auch an den Strassenrändern überall Müll indem man aber auch die ein oder Andere wichtige und Brauchbare Kostbarkeit finden kann. Während ich auf dem Weg zum heutigen Zeltlager eine an mir vorbei ziehende Kamelherde erst sehr spät wahrnahm, kam freudestrahlend Mario, der die Herde gar nicht sah und erzählte von seinem goldenen Pfund - in einem Land wo man keinen Alkohol kaufen kann - im Strassengraben - l eicht vergilbt - PROST!!!
Nachdem er sie dann durch exotherme Prozesse (JuHu, Chemie Leistungskurs) auf eine angenehme Temperatur kühlte genossen wir damit den Abend...
1. Eintrag 01.11.2008
Herzlich Willkommen!
Nun entsteht hier langsam diese Seite, in der ihr einen Einblick in unsere Fahrradreise durch Asien und Nord Amerika bekommen könnt.
Noch stecken wir mitten im Vorbereitungschaos.
Der letzte Arbeitstag ist vorbei, und wir können uns ganz und gar den restlichen Dingen
widmen.
Krankenversicherung, Flüge und Landkarten organisieren, Packlisten schreiben,
Fahrradgeneralüberholung und flugzeuggerecht verpacken, Auto/Motorrad abmelden und einmotten, Freunde und Familie besuchen … und vieles, vieles mehr.
Noch dazu jagt eine Party die nächste und bringt alles durcheinander.
Aber irgendwie ist es ganz spannend und macht auf jeden Fall Spaß.
In den nächsten Tagen wird auch diese Seite vervollständigt und noch hübscher gemacht.
In „vergangene Reisen“ könnt Ihr ja schon mal rumstöbern und auch das Gästebuch
ist bereits in Gebrauch.
Falls noch jemand eine gute Idee dazu hat, dann lasst es uns wissen.
Maik und Mario